Diabetes
SIE HABEN ODER KENNEN JEMANDEN MIT DIABETES?
Wir fassen auf dieser Seite alle wichtigsten Infos zusammen.
3300 Worte | 28 Minuten Lesezeit
Zuletzt Aktualisiert: Februar 2025
Lieber Kunde, Patient und/oder (Fach)Arzt,
mit dieser Seite möchten wir Ihnen einen Einblick in das Thema Diabetes Mellitus geben, dessen Problematik und unser entsprechendes Vorgehen schildern und unsere Behandlungsmethode erläutern. Hierfür beziehen wir uns ausschließlich auf wissenschaftliche Studien und unsere jahrelange Erfahrung in der Praxis. Wir möchten ihnen die Möglichkeit geben, sich vorher schon besser über die Thematik zu informieren und offene Fragen oder mögliche Unsicherheiten klären zu können und so zu verstehen, was eigentlich hinter dieser Diagnose steckt.
Diabetes mellitus, insbesondere Typ 2, ist die weltweit am häufigsten vorkommende Stoffwechselerkrankung und betrifft laut der International Diabetes Federation (IDF) 537 Millionen Menschen. Diese Zahl soll bis 2045 auf 783 Millionen ansteigen. Typ-2-Diabetes verkürzt die durchschnittliche Lebenserwartung um acht Jahre und ist die neunthäufigste Todesursache weltweit.1,2,3 Welche Gefahren und Konsequenzen mit der Erkrankung einhergehen und wie man ihr vorbeugen bzw. entgegenwirken kann, erfahren Sie hier.
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Gerne teilen wir unsere Erfahrung zum Thema Diabetes mit ihnen und stellen ihnen infolgedessen Wolfgang Kraft vor. Wolfgang gehört mittlerweile zu unserem Trainingsinventar und ist schon über 8 Jahre bei uns. Mittels einer Ernährungsumstellung, seinem Krafttraining und einer Optimierung hiervon konnte er sein Blutzuckerwert von 6,8 (ab einem Wert von 7 hätte er Tablette nehmen müssen) auf 5,6 reduzieren.
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Diabetes ist eine Stoffwechselerkrankung, die durch einen erhöhten Blutzuckerspiegel gekennzeichnet ist. Die Haupttypen sind:
Typ 1: Eine Autoimmunerkrankung, bei der die insulinproduzierenden Zellen in der Bauchspeicheldrüse zerstört werden.
Typ 2: Geprägt durch Insulinresistenz und eine unzureichende Insulinproduktion.
Typ-1-Diabetes tritt meist in jungen Jahren auf und erfordert eine Insulintherapie. Typ-2-Diabetes entwickelt sich über Jahre und ist stark mit Lebensstilfaktoren wie Übergewicht, Bewegungsmangel und ungesunder Ernährung verbunden.
Was ist Insulin?
Insulin ist ein Hormon, das vorwiegend in der Bauchspeicheldrüse produziert wird. Es hat viele unterschiedliche steuernde Funktionen im Körper, angefangen beim Zellwachstum bis hin zur Beteiligung an Stoffwechselprozessen. Eine seiner wichtigsten Funktionen ist es, zusammen mit dem Hormon Glucagon den Blutzuckerspiegel zu regulieren.4
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Die Insulinresistenz, die oft Jahre vor der Diagnose besteht, wird durch folgende Faktoren begünstigt:
- Übergewicht, insbesondere Bauchfett
- Bewegungsmangel
- Ungesunde, kalorienreiche Ernährung
- Chronische Entzündungen
- Genetische Veranlagung
Zu Beginn kompensiert die Bauchspeicheldrüse die Insulinresistenz durch übermäßige Insulinausschüttung. Mit der Zeit erschöpfen sich jedoch die insulinproduzierenden Betazellen, was zu dauerhaft erhöhten Blutzuckerwerten führt.
Die Entstehung von Diabetes Typ 2 ist komplex und wird durch mehrere Faktoren beeinflusst.5,6,7 Die Entwicklung dieser Erkrankung ist durch zwei Hauptphänomene gekennzeichnet:
- Eine gestörte Insulinwirkung (auch Insulinresistenz genannt) in Organen wie Leber, Muskeln, Nieren und Fettgewebe.
- Eine unzureichende Insulinproduktion durch die Bauchspeicheldrüse.8
Eine Insulinresistenz ist bei vielen Patienten bereits Jahre vor dem Ausbruch von Diabetes vorhanden. Zu den Faktoren, die eine Rolle bei der Entwicklung von Insulinresistenz und Diabetes Typ 2 spielen, gehören:6,7
- Fettleibigkeit
- Eine kalorien-, fett- und zuckerreiche Ernährung
- Die Menge des intraabdominalen Fettes (Bauchfett)
- (Chronischer) Bewegungsmangel
- Ein (niedriggradiger) dauerhafter Entzündungszustand des Körpers
- Oxidativer Stress (eine Stoffwechsellage, bei der es zu Schäden an Zellen oder deren Funktionen kommt)
- Metabolischer Stress (eine Belastung des Stoffwechsels durch Verletzung und/oder Krankheit)
- Nicht beeinflussbare Faktoren wie Alter, Geschlecht und Genetik
- Medikamente (Kortison, Beta-Blocker, Statine, Neuroleptika, Diuretika)
Übergewicht tritt bei 80 Prozent der Menschen mit Diabetes Typ 2 auf. Allerdings haben körperlich aktive Menschen, selbst wenn sie übergewichtig sind, 30 bis 50 Prozent weniger Risiko, an Diabetes zu erkranken.9
Die durchschnittliche westliche Ernährung unterscheidet sich mittlerweile stark von der ursprünglichen natürlichen Ernährung, was es für unseren Körper genetisch schwer macht, diese zu verarbeiten. Die kalorienreiche westliche Ernährung enthält große Mengen an Fetten und Zucker, die den Blutzuckerspiegel erhöhen und über verschiedene Mechanismen zur übermäßigen Bildung von Entzündungsmolekülen führen. Dies kann einen niedriggradigen, dauerhaften Entzündungszustand auslösen, der wesentlich zur Entwicklung von Insulinresistenz und Diabetes Typ 2 beiträgt. Mehr zum Thema Entzündungen und entzündungshemmende Ernährung erfahren Sie hier .
Die verminderte Insulinwirkung wird zunächst durch eine erhöhte Insulinausschüttung der Bauchspeicheldrüse kompensiert, wodurch der Blutzuckerspiegel in normalen Grenzen gehalten wird. Die Insulinresistenz geht jedoch häufig mit weiteren Veränderungen einher, darunter:
- Zentrale Adipositas (stark ausgeprägter Bauchumfang)
- (Leicht) erhöhte Blutzucker- und Insulinwerte
- Erhöhte Triglyzeridwerte (Fettwerte)
- Verringerte HDL-Cholesterinwerte
- Erhöhter Blutdruck
Unter diesen Bedingungen ist es für den Körper zunehmend schwieriger, die fein dosierte Insulinausschüttung zu regulieren. Dies führt letztlich zu einer Entgleisung der Blutzuckerregulierung und entzündlichem metabolischen Stress.
DAS PROBLEM UNSERER GESELLSCHAFT
Dass unsere Gesellschaft immer ungesünder lebt, ist mittlerweile unbestreitbar. Während ein Mensch vor 100 Jahren noch durchschnittlich 20 Kilometer pro Tag zurücklegte, sind es heutzutage nur noch 800 Meter. Während des Lockdowns sank dieser Wert sogar auf nur 200 Meter täglich.
Auch ernährungstechnisch sieht die Lage ähnlich aus: Vor 160 Jahren lag der durchschnittliche tägliche Kalorienkonsum in Deutschland bei 2.120 Kilokalorien. Heute liegt er bei 3.539 Kilokalorien pro Tag.
In Zahlen ausgedrückt bedeutet dies, dass wir unsere Energiezufuhr um 166 % gesteigert haben, obwohl wir uns 96 % weniger bewegen. Der chronische Bewegungsmangel in Kombination mit unserem insgesamt ungesunden Lebensstil ist hauptverantwortlich dafür, dass in Deutschland heutzutage zwei Drittel der Männer (67 %) und die Hälfte der Frauen (53 %) übergewichtig sind.11 Zudem wird erwartet, dass bis 2035 weltweit fast 600 Millionen Menschen von Diabetes betroffen sein werden.
Abbildung 1: Entwicklung des Übergewicht in den letzten 50 Jahre (Myokraft)Bitte verstehen Sie uns nicht falsch – das Bild ist nicht dazu gedacht, zu provozieren.
Vielmehr fasst es in einer einzigen Darstellung die Hauptursache für Diabetes Typ 2 und dessen rasante Wachstumsrate zusammen, denn …12Die weltweite Fettleibigkeit hat sich seit 1975 fast verdreifacht.
Im Jahr 2016 waren weltweit mehr als 1,9 Milliarden Erwachsene (ab 18 Jahren) übergewichtig. Davon waren über 650 Millionen fettleibig.
Obwohl Diabetes Typ 2 früher als „Altersdiabetes“ bezeichnet wurde, erkranken in den letzten Jahren zunehmend Jugendliche und sogar (kleine) Kinder:
Über 340 Millionen Kinder und Jugendliche (5–19 Jahre) waren 2016 übergewichtig oder fettleibig.
39 Millionen Kinder unter 5 Jahren waren im Jahr 2020 übergewichtig oder fettleibig.54
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Frühe Symptome:
Ständiger Durst, häufiger Harndrang, Müdigkeit und unspezifische Beschwerden wie Hautinfektionen.
Langfristige Komplikationen:
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Zwei- bis vierfach erhöhtes Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall.
- Neuropathien/Polyneuropathie: Nervenschäden, die Schmerzen oder Taubheit verursachen. Meist beginnen diese in den Beinen.
- Nephropathie: Nierenschäden bis hin zur Dialysepflicht.
- Retinopathie: Schädigungen der Netzhaut, die zur Erblindung führen können.
- Dyslipidämie: Störung des Fettstoffwechsels, die eine Veränderung der Blutfettwerte verursacht und damit das Atherosklerose-Risiko erhöht.
- Chronische Entzündungen: Erhöhen das Risiko für Alterskrankheiten wie Herzerkrankungen, Demenz etc.16,17,18,19,20,21,22,23
- Wundheilungsstörungen: Aufgrund von Polyneuropathie und Durchblutungsstörungen kann sich geschädigtes Gewebe nicht regenerieren, was zum Gewebsuntergang (Nekrose) führen kann. In schweren Fällen müssen betroffene Körperteile wie Zehen amputiert werden.
Abbildung 2: Wie aus Diabetes ein Herzproblem werden kann (Myokraft)
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Nüchternblutzucker: ≥ 126 mg/dl.
HbA1c: Ein Langzeitwert von ≥ 6,5 % weist auf Diabetes hin.
Glukosetoleranztest: Misst die Blutzuckerreaktion auf eine Zuckerbelastung.
Anamnese: Erhebung der Krankengeschichte zur Identifikation von Risikofaktoren.
Eine frühzeitige Erkennung durch Vorsorgeuntersuchungen verbessert die Therapieerfolge erheblich.15,26
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Bei Diabetes muss ich Insulin spritzen
Falsch! Bei einem nicht weit fortgeschrittenen Diabetes kann auch eine erhöhte körperliche Aktivität durch Kraft- und Ausdauertraining in Kombination mit einer angepassten Ernährung ausreichen.27,28,29 Dies verbessert die Insulinsensitivität der Zellen und hilft, den Blutzucker- und Blutfettwert zu regulieren.40 Zusätzlich kann es die Nervenregeneration anregen, oxidativen Stress und Entzündungen reduzieren sowie die Funktion der kleinen Blutgefäße verbessern.27,28,29
Diabetes ist gar nicht so schlimm.
Falsch! Diabetes ist die 9. häufigste Todesursache weltweit.3 Im Jahr 2021 starben in Deutschland 151.463 Menschen an den Folgen von Diabetes.30 Die meisten Todesfälle sind auf Folgeerkrankungen von Diabetes zurückzuführen, insbesondere auf kardiovaskuläre Probleme.3 Deshalb entfallen ganze 12 % der weltweiten Gesundheitsausgaben auf die Behandlung von Diabetes.3 Gleichzeitig verkürzt eine Diabetes-Erkrankung die Lebenserwartung im Durchschnitt um 8 Jahre.3
Todesfälle durch Diabetes 2000 und 2019:
Mit Diabetes Typ 1 darf ich kein Sport machen, da ich sonst unterzuckere
Teilweise richtig, aber kein Grund, auf Sport zu verzichten! Es stimmt, dass bei Diabetes durch intensives Ausdauertraining sowie kurze, intensive Belastungen der Blutzuckerwert für mehrere Stunden sinken kann, da sich die Zuckerspeicher wieder auffüllen. Dennoch ist eine kontrollierte Blutzuckerregulation für die Behandlung von Diabetes notwendig, und mit den richtigen Tipps und Strategien kann eine Unterzuckerung vermieden werden.31
Kein Krafttraining bei diabetischer Polyneuropathie
Falsch! Diabetische Polyneuropathie kann – genau wie viele andere diabetische Folgeerkrankungen – durch gezieltes Krafttraining positiv beeinflusst werden.
Regelmäßiges Krafttraining kann:
- Die Muskelfunktion und -kraft verbessern
- Gleichgewicht und Koordination stärken, wodurch das Sturzrisiko sinkt
- Die Insulinsensitivität erhöhen, was den Blutzucker stabilisiert
- Durchblutung in den betroffenen Gliedmaßen fördern, wodurch die Nervenversorgung unterstützt wird
- Neuropathische Schmerzen lindern und das allgemeine Wohlbefinden steigern
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Wie bei jedem unserer (neuen) Patienten erwartet Sie zu Beginn der ersten Therapiesitzung ein ausführliches Anamnesegespräch mit einem unserer Therapeuten, um für die Therapie relevante Informationen zu evaluieren und mögliche Kontraindikationen oder sogenannte „Red Flags“ auszuschließen. Anschließend wird eine gründliche Untersuchung durch den Therapeuten vorgenommen, um den aktuellen Rehabilitationsstand genauestens festlegen zu können.
Zudem wird gemeinsam mit dem Patienten ein individuelles Anforderungsprofil erstellt, das speziell auf die täglichen Anforderungen im Leben des Patienten abgestimmt ist. Ziel ist es, einen klar objektiv definierten IST-Zustand zu erfassen und mittels erster Planungen den zu erreichenden Soll-Zustand zu formulieren.
Um diese Methodik noch effizienter zu gestalten und das volle Potenzial der Behandlung ausschöpfen zu können, bieten wir Ihnen optional die Möglichkeit einer erweiterten Therapiezeit an. Ziel dieser Zusatzleistung ist es, unser Behandlungspotenzial voll auszuschöpfen, eine qualitativ hochwertige Therapie zu garantieren und damit das Therapieergebnis zu optimieren.
Durch das erweiterte Konzept können unsere Therapeuten noch gezielter am Therapieprozess arbeiten. Mehr Informationen hierzu und zum allgemeinen Ablauf unserer Behandlungen finden Sie hier.
Die Behandlungsstrategie gegen Insulinresistenz bzw. Diabetes Typ 2 umfasst mehrere Behandlungspunkte. Wie Sie bereits erfahren haben, gibt es mehrere Faktoren, die zur Entwicklung von Diabetes Typ 2 beitragen.
Aus diesem Grund verfolgen wir bei Myokraft einen ganzheitlichen Behandlungsansatz, der möglichst viele relevante Teilbereiche, die zur Entstehung von Diabetes beitragen, miteinbezieht.
Folgende Hauptpfeiler stehen im Fokus der Behandlung:
- Erhöhte körperliche Aktivität
- Ernährungsoptimierung
- Verhaltensanpassung
- Reduktion des (Bauch-)Fettgewebes
Eine der Wichtigsten Behandlungspfeiler ist die Reduktion von Zucker! Die Richtwerte der WHO sagen dabei aus, dass der tägliche Zuckerkonsum nicht 5% der Gesamten Energiezufuhr überschreiten sollt. Bei 2000kcal Energiezufuhr würde dies 100kcal durch Zucker und damit 25g Zucker am Tag sein.
Abbildung 4: Essen welches 25g Zucker enthält (Myokraft)Wissenschaftliche Studien zeigen, dass dieser Ansatz eine wirkungsvolle Methode zur Behandlung von Diabetes mellitus Typ 2 ist. 36,37
Erhöhte körperliche Aktivität
Lassen Sie uns noch einmal auf das Thema Insulin zurückkommen. Erinnern Sie sich noch, welche Hauptfunktion dieses Hormons hat? Es reguliert zusammen mit dem Hormon Glucagon den Blutzuckerspiegel. Insulin sorgt dafür, dass Glukose (Zucker) in die Zellen der Muskeln, der Leber und des Fettgewebes aufgenommen und dort gespeichert wird.
Körperliche Aktivität fordert unsere Muskeln stärker. Dazu benötigen sie zusätzlichen Brennstoff in Form von Glukose. Die Muskeln nehmen diese Glukose aus dem Blut auf und benötigen hierfür Insulin. Da die Funktion des Insulins durch körperliche Aktivität aktiv beansprucht wird, verbessert sich die Insulinwirkung, also die sogenannte Insulinsensitivität.
Durch eine verbesserte Insulinsensitivität reagieren Organe – insbesondere Leber, Muskel- und Fettgewebe – sensibler auf Insulin. Eine Person mit hoher Insulinsensitivität benötigt geringere Mengen Insulin, um ihren Blutzuckerspiegel zu senken. Genau das ist erforderlich, denn einer der Hauptmechanismen bei der Entstehung von Diabetes mellitus Typ 2 ist eine gestörte Insulinwirkung (sogenannte Insulinresistenz) und/oder ein Insulinmangel. Beide Probleme können durch eine erhöhte körperliche Aktivität positiv beeinflusst werden.
Angesichts des deutlichen Rückgangs der körperlichen Aktivität in den letzten 100 Jahren ist dies keine Überraschung. Die Bedeutung von Bewegung in der Prävention und Therapie von Diabetes mellitus Typ 2 ist seit Jahren unbestritten. Die hierzu vorliegenden wissenschaftlichen Daten basierten jedoch lange Zeit überwiegend auf Ergebnissen zum Ausdauertraining. Erst in den letzten Jahren wurde durch Studien auch die Bedeutung von Krafttraining erforscht und belegt.
Aktuell wird aus wissenschaftlicher Sicht eine Kombination aus Ausdauer- und Krafttraining empfohlen,38 da beide langfristig unterschiedliche Anpassungen bei Diabetes mellitus Typ 2 bewirken.39
Ausdauertraining:
Der Hauptvorteil des Ausdauertrainings besteht darin, dass es auf verschiedenen Wegen zur Verbesserung der Insulinsensitivität beiträgt. Dazu gehören:
- Verlust überschüssiger Fettmasse
- Vermehrung spezifischer Zucker-Transporter in der Muskulatur
- Erhöhung des Muskelblutflusses
- Verringerte Zuckerproduktion in der Leber
- Normalisierung des Fettprofils im Blut
Krafttraining:
Krafttraining führt zu einer vergleichbaren Verbesserung der Insulinsensitivität wie Ausdauertraining. Ein zusätzlicher Vorteil ist die Erhöhung der Muskelmasse.39 Dadurch steigt die Speicherkapazität für Muskelglykogen (die Speicherform der Kohlenhydrate in der Muskulatur) und der Ruhestoffwechsel wird gesteigert.40 Gleichzeitig verhindert Krafttraining den Muskelabbau, der durch eine kalorienreduzierte Ernährung entstehen kann, und trägt zu einer nachhaltigeren Reduktion der Fettmasse bei.41
Zusammengefasst gilt:
Je mehr Muskelmasse, desto besser ist die Insulinsensitivität. Denn dies führt zu einer verbesserten Regulation der Insulinproduktion.
Weitere Vorteile des Krafttrainings
Krafttraining hat jedoch noch eine Reihe weiterer Vorteile:
- Reduktion von Risikofaktoren, die Diabetes Typ 2 begünstigen
- Minderung bereits bestehender Diabetes-Folgen
- Verbesserung der Herz-Kreislauf-Gesundheit durch Senkung des Ruheblutdrucks und Normalisierung der Blutfettwerte42
Außerdem wirkt es einer Sarkopenie entgegen – dem mit zunehmendem Alter fortschreitenden Abbau von Muskelmasse und -kraft, der häufig begleitend mit Diabetes auftritt. Mehr dazu hier. (siehe Bild unten)
Abbildung 5: Schematische Darstellung eines Muskulären Abbaus (Myokraft)Durch den Muskelzuwachs infolge von Krafttraining verbessert sich die Lebensqualität im Alltag erheblich. Bewegungen wie Treppensteigen, das Aufstehen aus einem Stuhl oder die Gangsicherheit profitieren von größerer Muskelmasse und -kraft. Zudem werden sekundäre Beschwerden gelindert. Zusammengefasst lässt sich sagen: Krafttraining ist für die Mehrheit der Patienten von großem Nutzen.
Abbildung 6: Wirkung des Trainings auf verschiedene Organe (Myokraft)Übungsauswahl und Plan Erstellung:
Jeder Patient bei Myokraft erhält einen individuell angepassten Trainingsplan mit einer persönlichen Zielsetzung. Die Übungsauswahl für Diabetespatienten besteht in den meisten Fällen aus zusammengesetzten Ganzkörperübungen – den sogenannten Compound-Übungen. Diese Übungen beanspruchen möglichst viel Muskulatur während des Trainings und fördern eine globale Stoffwechselaktivierung im gesamten Körper.
Training der schnell zuckenden Muskelfasern
Da die Dichte an Zuckertransportern und die Zuckerspeicher in der schnell zuckenden Muskulatur am höchsten ist,43 wird ein Training dieser Muskelfasern besonders zur Verbesserung der Insulinrezeptordichte und Zuckeraufnahme empfohlen. Dadurch kann der Blutzuckergehalt gesenkt werden.
Optimale Trainingsintensität bei Diabetes
In der Praxis wird dies durch ein relativ schweres, intensives Krafttraining umgesetzt. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass dadurch die Insulinsensitivität und der Zuckerstoffwechsel effektiver verbessert werden als mit einem leichten (Kraft-)Training.44,45 Ein relativ schweres, intensives Krafttraining bedeutet, dass ein Trainingsgewicht von mindestens 75 % der Maximalkraft verwendet wird.43 Abhängig vom Gesundheitsstatus des Patienten wird entschieden, ob dies von Anfang an möglich ist oder ob zunächst ein leichteres Training mit schrittweisem Aufbau erforderlich ist.
Tipp: Blutzucker vor dem Training messen!
Vor jeder Trainingseinheit sollte der aktuelle Blutzuckerwert überprüft werden, um eine Unterzuckerung während des Trainings zu vermeiden.
Faustregel für sichere Blutzuckerwerte:46
Krafttraining (kurze, intensive Einheiten): 90–124 mg/dl
Ausdauertraining: 126–180 mg/dl
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Wie bereits erwähnt, ist die Ernährung einer der Schlüsselfaktoren für eine erfolgreiche Behandlung von Diabetes. Um die Ernährung und Essgewohnheiten unserer Patienten und Patientinnen zu optimieren, bieten wir ein begleitendes Ernährungsprogramm mit Unterstützung unserer Ernährungsberater an. Mehr Informationen dazu findet Ihr hier: Ernährungsberatung.
Ernährungsanalyse und individuelle Anpassungen
Der Therapeut verschafft sich zunächst einen Überblick über die tägliche Nahrungsaufnahme, einschließlich Getränken und der aufgenommenen Zucker-, Fett-, Protein- und Energiemenge über einen bestimmten Zeitraum. Basierend auf diesen Daten werden gezielte Ernährungsanpassungen vorgenommen, die für den jeweiligen Patienten notwendig sind.
Da Übergewicht und ein hoher Körperfettanteil wesentliche Faktoren für die Entstehung von Diabetes mellitus Typ 2 sind, liegt der Fokus insbesondere darauf, die Kalorienaufnahme zu reduzieren und das Verhältnis von Zucker, Fett und Eiweiß optimal zu regulieren.
Optimales Nährstoffverhältnis für Diabetes-Patienten:
- 25 % Fett
- 35 % Eiweiß
- 40 % Kohlenhydrate
Ein entscheidender Faktor in der Ernährungstherapie bei Diabetes mellitus Typ 2 ist die Kontrolle der glykämischen Last, um starke Blutzuckerschwankungen zu vermeiden. Ebenso wichtig ist eine bewusste Auswahl und zeitliche Steuerung der aufgenommenen Makronährstoffe – also Fette, Kohlenhydrate und Proteine – um den Stoffwechsel optimal zu regulieren.
Neben der Ernährung spielt Krafttraining eine zentrale Rolle, da es den Energieverbrauch erhöht, die Muskulatur stärkt und die Insulinsensitivität verbessert. Eine weitere sinnvolle Maßnahme ist die gezielte Zufuhr von essentiellen Fettsäuren, beispielsweise durch Nahrungsergänzungsmittel, um entzündungshemmende Prozesse im Körper zu unterstützen. Falls Ernährungsanpassungen und moderate Bewegung nicht ausreichen, kann gezieltes Fettverbrennungstraining als letzte Option zur weiteren Gewichtsreduktion eingesetzt werden.
Besonders problematisch ist ein zu hoher Anteil an viszeralem (Bauch-)Fett, da es wie eine entzündungsfördernde Hormondrüse wirkt und direkt mit der Entstehung und Verschlechterung von Diabetes in Verbindung steht. Daher ist es essenziell, Bauchfett gezielt zu reduzieren, um den Krankheitsverlauf positiv zu beeinflussen und langfristige Folgeschäden zu vermeiden.
Hochwertige Lebensmittel als Ernährungsgrundlage
Die Ernährung sollte auf vollwertigen und hochwertigen Lebensmitteln basieren. Es wird empfohlen, möglichst viele pflanzliche Produkte wie: Gemüse & Obst, Kartoffeln & Hülsenfrüchte, Nüsse & Vollkornprodukte und Pflanzliche Öle.
Diese enthalten viele sekundäre Pflanzenstoffe, die effektiv zur Behandlung und Prävention von Diabetes beitragen können.29
Zu vermeiden: Zuckerhaltige Getränke, Hoher Salzkonsum, Verarbeitetes Fleisch
Diese Prinzipien spiegeln sich in verschiedenen Ernährungsformen wider. Studien zeigen, dass eine Mittelmeer-Diät oder Paläo-Diät die Blutzuckerkontrolle und Blutfettwerte langfristig stabilisieren kann.48,49
Reduktion von viszeralem (Bauch-)Fett
Viszerales Bauchfett wirkt im Körper wie eine Hormondrüse, die entzündliche Prozesse fördert und somit die Entwicklung von Diabetes verstärkt. Daher ist es essentiell, das Bauchfett gezielt zu reduzieren, um diese entzündlichen Prozesse zu minimieren.
Wie reduziere ich Körperfett?
Ein entscheidender Faktor für die Gewichtsreduktion und den Fettabbau ist die Steuerung der Energiebilanz. Dabei gilt es, zwei zentrale Fragen zu berücksichtigen: Wie viel Energie nehme ich über die Nahrung auf? und Wie viel Energie verbraucht mein Körper?
Um Körperfett effektiv abzubauen, muss der Energieverbrauch höher sein als die Energieaufnahme. Erst dann beginnt der Körper, seine Fettreserven als Energiequelle zu nutzen, was langfristig zu einer Reduktion des Körperfettanteils führt.
Der Schlüssel zur Fettverbrennung: Krafttraining & Ernährung
Um gezielt Fett abzubauen und gleichzeitig Muskelmasse zu erhalten, ist Krafttraining das effektivste Mittel. Dieser Prozess, bekannt als Körperrekomposition, beschreibt die Fähigkeit des Körpers, Muskelmasse aufzubauen und gleichzeitig Körperfett zu reduzieren. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass positive Effekte unabhängig von Alter, Geschlecht oder Fitnessniveau erzielt werden können. Selbst unter nicht optimalen Bedingungen, wie einem weniger strukturierten Trainingsplan oder suboptimaler Ernährung, ist es möglich, Fett zu reduzieren und gleichzeitig Muskelmasse aufzubauen. 50,51,52,53
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Diabetes Typ 2 ist eine vermeidbare Krankheit, die stark mit Lebensstilfaktoren wie ungesunder Ernährung, Bewegungsmangel, Kraft- und Ausdauertraining und Übergewicht zusammenhängt. Durch gezielte Maßnahmen können Risikofaktoren reduziert und die Entwicklung der Krankheit verhindert werden. Auch bei Diabetes Typ 1 können Training und eine Verbesserung der Lebensstilfaktoren helfen, indem hier die Insulinsensitivität verbessert wird. Dies führt zwar nicht zu einer Heilung, kann aber die Menge der des gespritzten Insulins reduzieren.
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