Wie bereits erwähnt, ist die Ernährung einer der Schlüsselfaktoren für eine erfolgreiche Behandlung von Diabetes. Um die Ernährung und Essgewohnheiten unserer Patienten und Patientinnen zu optimieren, bieten wir ein begleitendes Ernährungsprogramm mit Unterstützung unserer Ernährungsberater an. Mehr Informationen dazu findet Ihr hier: Ernährungsberatung.
Ernährungsanalyse und individuelle Anpassungen
Der Therapeut verschafft sich zunächst einen Überblick über die tägliche Nahrungsaufnahme, einschließlich Getränken und der aufgenommenen Zucker-, Fett-, Protein- und Energiemenge über einen bestimmten Zeitraum. Basierend auf diesen Daten werden gezielte Ernährungsanpassungen vorgenommen, die für den jeweiligen Patienten notwendig sind.
Da Übergewicht und ein hoher Körperfettanteil wesentliche Faktoren für die Entstehung von Diabetes mellitus Typ 2 sind, liegt der Fokus insbesondere darauf, die Kalorienaufnahme zu reduzieren und das Verhältnis von Zucker, Fett und Eiweiß optimal zu regulieren.
Optimales Nährstoffverhältnis für Diabetes-Patienten:
- 25 % Fett
- 35 % Eiweiß
- 40 % Kohlenhydrate
Ein entscheidender Faktor in der Ernährungstherapie bei Diabetes mellitus Typ 2 ist die Kontrolle der glykämischen Last, um starke Blutzuckerschwankungen zu vermeiden. Ebenso wichtig ist eine bewusste Auswahl und zeitliche Steuerung der aufgenommenen Makronährstoffe – also Fette, Kohlenhydrate und Proteine – um den Stoffwechsel optimal zu regulieren.
Neben der Ernährung spielt Krafttraining eine zentrale Rolle, da es den Energieverbrauch erhöht, die Muskulatur stärkt und die Insulinsensitivität verbessert. Eine weitere sinnvolle Maßnahme ist die gezielte Zufuhr von essentiellen Fettsäuren, beispielsweise durch Nahrungsergänzungsmittel, um entzündungshemmende Prozesse im Körper zu unterstützen. Falls Ernährungsanpassungen und moderate Bewegung nicht ausreichen, kann gezieltes Fettverbrennungstraining als letzte Option zur weiteren Gewichtsreduktion eingesetzt werden.
Besonders problematisch ist ein zu hoher Anteil an viszeralem (Bauch-)Fett, da es wie eine entzündungsfördernde Hormondrüse wirkt und direkt mit der Entstehung und Verschlechterung von Diabetes in Verbindung steht. Daher ist es essenziell, Bauchfett gezielt zu reduzieren, um den Krankheitsverlauf positiv zu beeinflussen und langfristige Folgeschäden zu vermeiden.
Hochwertige Lebensmittel als Ernährungsgrundlage
Die Ernährung sollte auf vollwertigen und hochwertigen Lebensmitteln basieren. Es wird empfohlen, möglichst viele pflanzliche Produkte wie: Gemüse & Obst, Kartoffeln & Hülsenfrüchte, Nüsse & Vollkornprodukte und Pflanzliche Öle.
Diese enthalten viele sekundäre Pflanzenstoffe, die effektiv zur Behandlung und Prävention von Diabetes beitragen können.29
Zu vermeiden: Zuckerhaltige Getränke, Hoher Salzkonsum, Verarbeitetes Fleisch
Diese Prinzipien spiegeln sich in verschiedenen Ernährungsformen wider. Studien zeigen, dass eine Mittelmeer-Diät oder Paläo-Diät die Blutzuckerkontrolle und Blutfettwerte langfristig stabilisieren kann.48,49
Reduktion von viszeralem (Bauch-)Fett
Viszerales Bauchfett wirkt im Körper wie eine Hormondrüse, die entzündliche Prozesse fördert und somit die Entwicklung von Diabetes verstärkt. Daher ist es essentiell, das Bauchfett gezielt zu reduzieren, um diese entzündlichen Prozesse zu minimieren.
Wie reduziere ich Körperfett?
Ein entscheidender Faktor für die Gewichtsreduktion und den Fettabbau ist die Steuerung der Energiebilanz. Dabei gilt es, zwei zentrale Fragen zu berücksichtigen: Wie viel Energie nehme ich über die Nahrung auf? und Wie viel Energie verbraucht mein Körper?
Um Körperfett effektiv abzubauen, muss der Energieverbrauch höher sein als die Energieaufnahme. Erst dann beginnt der Körper, seine Fettreserven als Energiequelle zu nutzen, was langfristig zu einer Reduktion des Körperfettanteils führt.
Der Schlüssel zur Fettverbrennung: Krafttraining & Ernährung
Um gezielt Fett abzubauen und gleichzeitig Muskelmasse zu erhalten, ist Krafttraining das effektivste Mittel. Dieser Prozess, bekannt als Körperrekomposition, beschreibt die Fähigkeit des Körpers, Muskelmasse aufzubauen und gleichzeitig Körperfett zu reduzieren. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass positive Effekte unabhängig von Alter, Geschlecht oder Fitnessniveau erzielt werden können. Selbst unter nicht optimalen Bedingungen, wie einem weniger strukturierten Trainingsplan oder suboptimaler Ernährung, ist es möglich, Fett zu reduzieren und gleichzeitig Muskelmasse aufzubauen. 50,51,52,53