Parkinson
Auf dieser Seite erhalten Sie die wichtigsten Infos zu der Diagnose Parkinson.
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SIE HABEN ODER KENNEN JEMANDEN MIT PARKINSON?
Wir fassen auf dieser Seite alle wichtigsten Infos zusammen.
3300 Worte | 28 Minuten Lesezeit
Liebe Patientin, lieber Patient sowie (Fach)Arzt, wir möchten Ihnen einen umfassenden Überblick über die Diagnose und Behandlung von Parkinson geben. Dabei stützen wir uns auf wissenschaftliche Studien und unsere langjährige Erfahrung, um Ihnen zu helfen, Ihre Fragen zu beantworten und mögliche Unsicherheiten zu klären.
Parkinson ist eine der am schnellsten wachsenden neurologischen Erkrankungen weltweit und betrifft etwa 6,3 Millionen Menschen. Experten schätzen, dass sich die Anzahl der Erkrankten bis 2040 auf über 12 Millionen verdoppeln wird.1
WIE ENTSTEHT DIE PROBLEMATIK?
Parkinson ist eine „neurodegenerative“ Erkrankung, was so viel bedeutet wie der krankhafte Abbau von Gehirnzellen sowie deren chemische Botenstoffe. Dies führt in den meisten Fällen zu Bewegungseinschränkungen wie langsamen Bewegungen, Koordinationsstörungen, unkontrolliertem Zittern und Gleichgewichtsstörungen. Auch geistige Einschränkungen, Schlafstörungen, Schmerzen und sensorische Missempfindungen können auftreten.2
Bei Parkinson sterben spezielle Gehirnzellen ab, die den Neurobotenstoff Dopamin produzieren. Dopamin ist wichtig für die Steuerung von Bewegungen. Ein Mangel daran führt zu den typischen Parkinson-Symptomen wie Zittern, Steifheit, Bewegungsarmut und Störung der Haltungsstabilität und Gangsicherheit. Im Verlauf können auch Verhaltensänderungen, kognitive und psychiatrische Symptome wie Demenz und Depressionen entstehen.5,6
Wissenschaftler berichten, dass es bei Parkinson-Patienten häufiger zur Bildung von Lewy-Körperchen kommt. Diese Proteine bilden sich auch bei Demenz und dienen als Messmittel zur Diagnosestellung.6
Risikofaktoren
Neben dem Altern der Gesellschaft spielen auch die Nebenwirkungen der Industrialisierung eine wesentliche Rolle in der Entstehung von Parkinson. Zudem sind Männer häufiger betroffen und die Wahrscheinlichkeit, an Parkinson zu erkranken, nimmt mit der siebten und achten Lebensdekade um das 5–10-fache zu. Des Weiteren tritt die Krankheit in westlichen Ländern häufiger auf als in östlichen Ländern.6 Was darauf schließen lässt, dass es einen Zusammenhang mit unserer Lebensweise und dem Erwerb der Parkinson-Krankheit gibt.
Die meisten Parkinson-Fälle haben viele verschiedene Ursachen, darunter Umweltfaktoren, genetische Faktoren und der Lebensstil. Zu den Hauptrisikofaktoren gehören:3
- Langer Kontakt mit Pestiziden, Ölen, Farben und Metallen
- Hirnverletzungen
- Eine Familiengeschichte mit Parkinson
- Störungen des Verdauungstrakts und der Darmflora
- Chronische Entzündungen
- Chemotherapie und Narkose
Interessanterweise zeigt eine Studie bei eineiigen und zweieiigen Zwillingen, dass die genetische Vererbung das Risiko nur zu 30% bestimmt, an Parkinson zu erkranken. Dies verdeutlicht, dass andere Umwelteinflüsse eine größere Rolle in der Entwicklung von PD bei genetisch vorbelasteten Personen spielen.7
Präventionsfaktoren
Hingegen konnten Untersuchungen auch eine schützende oder krankheitsmildernde Wirkung von bestimmten Lebensstilfaktoren gegen Parkinson zeigen. 3,6
- Regelmäßige Bewegung und Training8
- Regelmäßiger Kaffeekonsum8 Koffein blockt bestimmte Rezeptoren im Gehirn, die sonst schädliche Signale senden könnten. Diese Blockade hilft, die Zellen zu schützen, die unsere Bewegungen kontrollieren, und verringert so das Risiko, an Parkinson zu erkranken. 95,96 Jedoch sollte der Koffeinkonsum abgeklärt sein, da zu hoher Konsum auch zu Herz-Kreislaufen Problemen und Schlafstörungen führen kann.
- Regelmäßiger Nikotinkonsum:1,3,4,8 Inhaltstoffe von Tabakrauch enthalten jedoch über 9000 weitere chemische Bestandteile.59 Diese führen zu weitaus mehr und lebensbedrohlicheren gesundheitlichen Schäden wie Parkinson.62 Ein Risiko ist die Entstehung von Arteriosklerose, im Volksmund auch Arterienverkalkung genannt. Dies kann im weiteren Verlauf zu Herzinfarkten und Schlaganfällen führen.60,61,63-66 Des Weiteren kann Nikotinrauch zu Lungenkrebs führen.68,69 Zusammengefasst überwiegen die zahlreichen Nachteile dem potenziell schützenden Effekt gegen Parkinson deutlich.
Eine tägliche körperliche Betätigung von mindestens zwei Stunden kann einen präventiven Effekt gegen die Entwicklung der Parkinson-Krankheit aufweisen. Dabei spielt die Art der Aktivität keine besondere Rolle (z. B. Gehen, Joggen, Tanzen usw.). In Kontrast dazu besteht ein ursächlicher Zusammenhang zwischen einem erhöhten Parkinson-Risiko und langanhaltender sitzender Tätigkeit bzw. Inaktivität. 9,10 Dazu wurde in einer wissenschaftlichen Beobachtungsstudie festgestellt, dass das Risiko, an Parkinson zu erkranken, um fast die Hälfte (40%) steigt, wenn ein inaktiver Lebensstil geführt wird. 17
SYMPTOME
Zuallererst ist darauf hinzuweisen, dass die Diagnose von Parkinson auf klinischen Kriterien basiert, da es keinen definitiven Test für die Diagnose gibt. Typische motorische Symptome sind:
- Bradykinese: Verlangsamte Bewegungen
- Rigor: Steifheit des Bewegungsapparates
- Ruhetremor: Zittern in Ruhe
- Posturale Instabilität: Gleichgewichtsstörungen
Im weiteren Verlauf der Erkrankung können diese Symptome zu körperlichen Problematiken führen, wie einem erschwerten Gangbild und mangelnder Gleichgewichtsfähigkeit.13 Einige Patienten leiden im Verlauf am „Freezing-Phänomen“, einer vorübergehenden unwillkürlichen Unfähigkeit, sich zu bewegen. Dies erhöht das Sturzrisiko.
Neben den motorischen Symptomen gibt es auch eine Reihe von nicht-motorischen Symptomen, die häufig zuerst auftreten. Dazu gehören autonome Dysfunktionen, kognitive und verhaltensbezogene Anomalien, Verstopfungen und Schlafstörungen. Schlafprobleme betreffen bis zu drei Viertel der Parkinson-Patienten und bringen ein erhöhtes Risiko für kognitive Defizite, Konzentrationsschwierigkeiten und Probleme bei der Entscheidungsfähigkeit mit sich.11,12,14,15 Des Weiteren kann es zu fehlerhaften Erinnerungsvermögen kommen sowie einer Form der Demenz. Schwierigkeiten bei der Wortfindung und dem Gedächtnis können die Kommunikation beeinträchtigen und zu Rückzug und Isolation führen. Eine Studie fand heraus, dass Personen mit Parkinson, die soziale Isolation erfahren, eine 55% höhere Symptomintensität aufweisen.16
Eine weitere häufig auftretende Komplikation von Parkinson ist das Freezing Phänomen, auch als Freezing of Gait (FOG). Dieses Phänomen äußert sich darin, dass Betroffene plötzlich das Gefühl haben, als wären ihre Füße auf dem Boden „festgefroren“. Freezing tritt häufig in Situationen auf, die eine erhöhte Aufmerksamkeit erfordern, der Haupttrigger für das Einfrieren ist die 360°-Drehung oder die initiale Schrittauslösung.
MYTHEN
„Parkinson-Patienten sollten keine körperliche Aktivität ausüben – das ist gefährlich!“
Physische Aktivität kann Menschen mit Parkinson-Krankheit in vielerlei Hinsicht helfen. Von einer allgemeinen Verbesserung der Gesundheit bis hin zu spezifischen Vorteilen für die Parkinson-Krankheit gibt es viele positive Effekte. Verschiedene Arten von körperlicher Aktivität wie Aerobic, Laufbandtraining, Tanzen, Tai Chi, Yoga und Krafttraining sind besonders nützlich für Menschen mit Parkinson. Zusammengefasst kann körperliche Aktivität die Beweglichkeit verbessern, depressive Symptome verringern und die allgemeine Lebensqualität von Parkinson-Patienten erhöhen. Es ist wichtig, dass diese Programme auf die individuellen Bedürfnisse und Fähigkeiten der Patienten abgestimmt sind, um ihre Sicherheit zu gewährleisten und die besten Ergebnisse zu erzielen. 9,18,19
„Nur ältere Menschen bekommen Parkinson.“
Die Parkinson-Krankheit betrifft überwiegend ältere Erwachsene, insbesondere aufgrund altersbedingter neurodegenerativer Veränderungen. Alter ist einer der primären Risikofaktoren für Parkinson. Jedoch können auch jüngere Menschen erkranken. Dies wird als Young-Onset Parkinson’s Disease (YOPD) bezeichnet und ist definiert durch den Beginn der Symptome zwischen dem 21. und 39. Lebensjahr. Dennoch muss man sagen, dass die Prävalenz im Alter deutlich steigt. Eine Studie aus China zeigt beispielsweise, dass die Fälle mit Parkinson bei den 70 bis 79-Jährigen im Vergleich zu den über 90-Jährigen um das Doppelte zunimmt.26, 27, 28 Dennoch kann man schon in jungen Jahren mit einem gesunden und positiven Lifestyle dazu beitragen, die Risikofaktoren zu minimieren. Wie bei vielen Erkrankungen hat man es selbst in der Hand, seine Lebensqualität von Morgen zu beeinflussen.
„Nur Medikamente können mir helfen„
Bei der Behandlung der Parkinson-Krankheit sind Medikamente sehr wichtig. Besonders solche, die den Dopaminmangel im Gehirn ausgleichen, wie Levodopa und Dopaminagonisten, spielen eine große Rolle. Dennoch gibt es wesentlich mehr, was Sie tun können. Ein aktiver Lebensstil ist besonders wichtig. Patienten mit Parkinson, die regelmäßig Sport treiben, können oft mehr im Alltag bewältigen als diejenigen, die keinen Sport machen. Das liegt daran, dass Bewegung sowohl die motorischen (Bewegungs-) als auch die nicht-motorischen Symptome der Parkinson-Krankheit positiv beeinflussen kann.20,21
Die moderne Behandlung der Parkinson-Krankheit nutzt einen sogenannten „multidisziplinären Ansatz“. Das bedeutet, dass verschiedene Experten aus unterschiedlichen Bereichen zusammenarbeiten. Dazu gehören Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Logopäden, Neurologen, Psychologen und Ernährungsberater. So wird sichergestellt, dass der Patient die bestmögliche Unterstützung bekommt, sowohl für seine körperlichen als auch für seine emotionalen Bedürfnisse.20,21
„Es ist möglich genaue Prognosen über den Verlauf der Krankheit zu stellen„
Die Vorhersage, wie sich die Parkinson-Krankheit entwickelt, ist sehr schwierig. Eine Methode dafür ist eine Studie von Velseboer aus dem Jahr 2016. Diese Studie hat ein Modell erstellt, das vorhersagen kann, wie es einem Parkinson-Patienten fünf Jahre nach der Diagnose gehen könnte. Dabei werden verschiedene Faktoren berücksichtigt, wie das Alter des Patienten und die Ergebnisse bestimmter Tests. Vorhersagemodelle sind sehr nützlich, aber man muss beachten, dass die Parkinson-Krankheit bei jedem Patienten anders verläuft. Der Verlauf der Krankheit kann von vielen Dingen abhängen, wie den genetischen Anlagen, Umweltfaktoren oder anderen Krankheiten, die der Patient haben könnte.23 Es ist möglich, einige Aspekte des Verlaufs der Parkinson-Krankheit vorherzusagen, die Genauigkeit dieser Vorhersagen kann aber variieren. Die Forschung muss weitergehen, um genauere „biologische Marker“ (ähnlich wie hohe Zuckerwerte auf Diabetes hinweisen können) zu finden, die uns helfen, die Krankheit besser zu verstehen und zu behandeln.24,25
WAS KÖNNEN SIE ALS PATIENT ODER ARZT BEI/VON UNS ERWARTEN?
Wie bei jedem unserer (neuen) Patienten, erwartet sie zu Beginn der ersten Therapiesitzung ein ausführliches Anamnesegespräch mit einem unserer Therapeuten, um für die Therapie relevante Information zu evaluieren und mögliche Kontraindikationen oder sogenannte „Red Flags“ auszuschließen. Danach wird eine gründliche Untersuchung durch den Therapeuten vorgenommen, um den aktuellen Rehabilitationsstand genauestens festlegen zu können.
Zudem wird gemeinsam mit dem Patienten ein individuelles Anforderungsprofil erstellt, welches speziell auf die täglichen Anforderungen im Leben des Patienten abgestimmt ist. Ziel ist es, einen klar objektiv definierten IST-Standpunkt zu gestalten und mittels erster Planungen den zu erreichenden Soll-Stand zu formulieren. Dieser Weg wird durch den Transfer der Therapie stattfinden und laufend neu motorisiert und evaluiert, um zu jedem Zeitpunkt über den aktuellen Leistungszustand des Patienten informiert zu sein.
Um diese Art der Methodik noch effizienter zu gestalten und das volle Potenzial aus der Behandlung schöpfen zu können, bieten wir ihnen optional die Möglichkeit der erweiterten Therapiezeit an. Ziel dieser Zusatzleistung ist es, unser Behandlungspotential voll auszuschöpfen, eine qualitativ hochwertige Therapie zu garantieren und damit das Therapieergebnis zu optimieren. Durch das erweiterte Konzept können unsere Therapeuten deshalb noch effizienter an dem Therapieprozess arbeiten. Mehr Information hierzu und zum allgemeinen Ablauf unserer Behandlungen finden sie hier.
Der Weg zu mehr Lebensqualität
Bei Myokraft legen wir enorm viel Wert auf einen aktiven Lebensstil, da dieser unsere körperliche Funktionsfähigkeit und Belastbarkeit verbessert und uns gesund hält. Wir ermöglichen unseren Patienten ein umfangreiches Therapieprogramm, welches verschiedenen Interventionen beinhaltet, um dir die maximal mögliche Lebensqualität bieten zu können.
Unsere Interventionen lassen sich grob in zwei Maßnahmen unterteilen:
- Konditionelles Training: Erhalt der körperlichen Leistungsfähigkeit (Kraft, Beweglichkeit, Ausdauer)
- Aufgabenspezifisches Training: Verbesserung der Bewegungsqualität (Gangsicherheit, Bewegungsökonomie, Koordination)
Gesundheitliche Vorteile regelmäßigen Trainings
- Verbesserte kognitive Funktion97,98
- Verminderte Depression99,100
- Besserer Schlaf101,102
- Verringerte Verstopfung105
- Reduzierte Müdigkeit (Fatigue)104
- Verbesserte motorische Leistung103
- Erhöhte Medikamenteneffizienz – Training kann die Aufnahme von Levodopa erhöhen und Medikamente wirkungsvoller machen29,30
Umso wichtiger ist es für Patienten mit Parkinson, dies ebenfalls zu machen, denn durch die obig beschriebenen Symptome kann sich ihr allgemeiner Gesundheitszustand sowie ihre Lebensqualität schneller verschlechtern. Hinzu kommt, dass wir im Alter ebenfalls an Belastbarkeit verlieren, was einige Ursachen wie z. B. Sarkopenie haben kann.37 Dementsprechend sollten sie dringend ihr Training beibehalten oder damit anfangen, sodass sie möglichst lange ihren Hobbys sowie ihren Alltag selbstständig nachgehen können. Genau dort setzt unsere Therapie an!
Aerobes Ausdauertraining
Patienten mit Parkinson haben eine geringe Ausdauerfähigkeit. Um diese zu verbessern, empfehlen wir ein moderates Ausdauertraining, denn es verbessert nicht nur die Sauerstoffaufnahme, sondern wirkt ebenfalls positiv auf Beeinträchtigungen wie Schlaf und Depression.78-80 Des Weiteren vermindert es motorische Einschränkungen, was sich wiederum positiv auf Gehfähigkeit und Gleichgewicht auswirkt und somit das Sturzrisiko vermindert.76-78,81
Erschöpfung, ist eines der häufigsten und belastendsten Symptome bei Parkinson-Patienten. Durch Ausdauertraining ist es möglich, diese Müdigkeit zu reduzieren. 75 Zudem können die Effekte von Ausdauertraining die Medikamenten-bedingten “on” oder “off” Phasen verbergen. Dies sorgt dafür, dass die Symptome nicht so stark herausstechen.76 In den On-Phasen erleben Patienten eine gute Kontrolle ihrer Parkinson-Symptome. Diese Phasen treten auf, wenn die Medikamente wirksam sind. Die Patienten können ihre alltäglichen Aktivitäten weitestgehend normal ausführen. In den Off-Phasen sind die Parkinson-Symptome stärker ausgeprägt, da die Wirkung der Medikamente nachlässt. Dies kann zu einer erheblichen Beeinträchtigung der motorischen Symptome und damit der Bewegungsfähigkeit führen. 73
Wir empfehlen ein moderates Ausdauertraining (60 – 70% der max. Herzfrequenz) 2 bis 3 x pro Woche für 30 bis 40min. Sie sollten in der Lage sein, sich während der Aktivität in kurzen Sätzen unterhalten zu können. Längere Gespräche könnten Ihre Atmung etwas erschweren. Welche Trainingsform sie wählen liegt ganz bei ihnen, ob mit dem Fahrrad (-ergometer), Laufband, Tanzen etc. Dies ist jedoch nur eine Empfehlung, verschiedene Varianten und Intensitäten können zu erfolgreichen Ergebnissen führen.74,78,80
Laufbandtraining/Gangtraining
Gang- und Laufbandtraining sind wichtige Therapieansätze zur Verbesserung der Mobilität bei Parkinson-Patienten. Diese Trainingsformen zielen darauf ab, die Gehfähigkeit, Balance und allgemeine körperliche Leistungsfähigkeit zu verbessern.84 Gangtraining kann in verschiedenen Formen durchgeführt werden: an Land (geradeaus, kurvig, mit Hindernissen) oder auf dem Laufband (eben, bergauf, bergab). Jede dieser Methoden führt zum Erfolg.82,83
Das Parkinson-Gangbild:
Bei Parkinson-Patienten gibt es einige frühe Veränderungen in der Art und Weise, wie sie sich bewegen:
- Verringerter Armschwung: durch eine verminderte Rumpfrotation beim Gehen.
- Weniger fließende Bewegungen: Durch den Tremor werden die Bewegungen stockend.
- Ungleichmäßige Nutzung der Gliedmaßen: Arme und Beine werden nicht gleichmäßig genutzt werden.
Diese Veränderungen führen dazu, dass sich die Schrittlänge verkürzt, was die Geschwindigkeit verringert. Eine weitere Herausforderung für Parkinson-Patienten ist es, ihre Balance während des Laufens aufrecht zu halten, um Stürze zu vermeiden. Dies wird beeinflusst von der im allgemeinen schlechter werdenden Gehfähigkeit im Alter und von Parkinson-spezifische Koordinationsprobleme:
- Die Krankheit beeinträchtigt zusätzlich die Fähigkeit, Bewegungen zu koordinieren, was besonders die Stell- und Haltereflexe verringert.
Laufbandtraining kann die Gehgeschwindigkeit und Schrittlänge von Parkinson-Patienten deutlich verbessern.85 Das bedeutet, dass Patienten nach regelmäßigem Training schneller und mit größeren Schritten gehen können. Diese Verbesserungen erleichtern den Alltag und erhöhen die Mobilität. Besonders bei Spaziergängen, Erledigungen oder Wandern mit mehreren Personen können auch Patienten mit Parkinson in der Lage sein, das Lauftempo der anderen mitzuhalten. Eine Langzeitstudie zeigte, dass nach 24 Wochen Laufbandtraining nicht nur die Gehgeschwindigkeit, sondern auch die gesamte Gehstrecke der Patienten deutlich verbessert wurde. Diese positiven Effekte hielten sogar sechs Monate nach Ende des Trainings an.86
Kognitives Training: Skill Court
Ein Skill Court ist ein interaktives Trainingssystem, das durch kombinierte Denk- und Bewegungsaufgaben gleichzeitig das Gehirn und den Körper trainiert.48,51,52,54,57
Jeder Patient kann seinen eigenen individuellen Account im Skill-Court anlegen und damit auch seinen Fortschritt beobachten. Alle Spielergebnisse werden digital gespeichert und man kann sich mit anderen Spielern vergleichen und selbst versuchen, seine eigenen Highscores einzustellen. Diese Freude am Wettbewerb und die Bereitschaft, sich anzustrengen, können dazu beitragen, ihre neurologischen Probleme zu verringern.49
Durch den Skill-Court lernen Parkinson-Patienten ihre geistigen Fähigkeiten besser einzusetzen. Die Spiele verbessern die Fähigkeit, schnell zu entscheiden und helfen auch dabei, sich in der Umgebung besser zu Recht zu finden. Einfach ausgedrückt hilft es schneller Entscheidungen im Alltag zu treffen, ob z. B. beim Kochen, dem Medikamentenmanagement oder dem Planen von sozialen Treffen wie dem monatlichen Kegeln.50,53
Vor allem die Auswirkungen vom Freezing Phänomen werden mit dem Skill-Court verbessert, dabei zur Hilfe genommen wird das Cueing. Cues sind kleine Erinnerungen oder Signale, die helfen können, Bewegung besser zu steuern. Diese Signale können in Form von Linien, Mustern, Geräuschen oder Berührungen gegeben werden. Beim Skill Court werden verschiedene Reize und Signale trainiert, welche dem Patienten Richtungswechsel und das Loslaufen und Stoppen erleichtern können.55,56,58
Krafttraining
Eine langfristiges Krafttrainingsprogramm fördert ebenfalls die Anpassungsfähigkeit des Gehirns und unserer Nerven. Neben den Nerven-bedingten Anpassungen scheinen Trainingsprogramme zu “neuroprotektiven Benefits” beizutragen. Die Neuroprotektion bezeichnet vereinfacht Strategien, die darauf abzielen, Nervenzellen zu schützen und ihre Zerstörung zu verlangsamen. Selbst durch ein kurzfristig durchgeführtes Krafttraining lassen sich schon langfristige bis zu 12-monatige neuroprotektive Erfolge erreichen. Was vereinfacht bedeutet Krafttraining schützt auch nachhaltig vor einer Verschlechterung der Symptome.44,45
Durch eine Steigerung deiner Muskelkraft kannst du deine Gehgeschwindigkeit, Gehstrecke und Mobilität erheblich verbessern. Diese Verbesserungen erleichtern dir die täglichen Aktivitäten und erhöhen deine Unabhängigkeit im Alltag.87 Durch die Verbesserung deiner Balance und muskulären Kontrolle verringern sich die Sturzrisiken erheblich.90 Eine bessere Stabilität und Kraft tragen dazu bei, Verletzungen zu vermeiden und deine Sicherheit im Alltag zu erhöhen.88
Forschungen zeigen, dass es Symptome wie Depressionen und kognitive Beeinträchtigungen verringern kann. Des Weiteren kann ein individuelles Trainingsprogramm das emotionale Wohlbefinden steigern. Regelmäßiges Krafttraining kann also nicht nur die körperlichen, sondern auch die geistigen und emotionalen Symptome bei Parkinson-Patienten verbessern kann. 90,92,93,94
Nebenbei stärkt Krafttraining ebenfalls die Atemhilfsmuskulatur, wodurch es zu einer Verbesserung der Atemfunktion kommt. Eine verbesserte Atmungseffizienz kann ihre Ausdauer steigern und die Ermüdung verringern, was ermöglicht länger aktiv zu bleiben und ihre täglichen Aufgaben leichter zu bewältigen. Außerdem spielt die Atemkontrolle eine entscheidende Rolle bei der Sprachproduktion. Eine stärkere Atemmuskulatur kann die Stimmqualität verbessern, wodurch es Parkinson Patienten leichter fällt, verstanden zu werden.33,36
Krafttraining gehört definitiv in einen vielschichtigen Behandlungsansatz, aufgrund seiner umfangreichen Vorteile. Es ist ein unersetzbarer Teil, um belastbar zu bleiben.
Was ist also das beste für Sie?!
Ein kombiniertes Trainingsprogramm ist der Weg welchen Sie mit uns beschreiten – Multimodale Trainingsprogramme zeigen, dass verschiedene Trainingsmethoden (Kraft, Ausdauer, Koordination etc.) zusammen effektiver sind und bessere Ergebnisse für Ihre Gesundheitsbezogenen Probleme erzielen, als nur einzelne Fähigkeiten zu trainieren.88,91 Es gibt also keine “Schwarz” / “Weiß“ Lösung, sondern es ist eine umfangreiche Therapiegestaltung gefragt, welche sie bei ihrer spezifischen Problematik zielführend weiterbringt.
Ernährung
Eine genaue Empfehlung welche Lebensmittel oder Ernährungsweise die Parkinson Erkrankung beeinflusst kann aufgrund zu geringer wissenschaftlicher Erkenntnisse noch nicht getroffen werden. Trotzdem macht es Sinn sich mit dem Thema Ernährung zu beschäftigen, da es viele Vorteile mit sich bringt unabhängig davon, wie es sich auf die Symptome der Parkinson Erkrankung auswirkt. Was jedoch gute Erfolge andeutet ist die mediterrane Ernährung, diese kann aufgrund ihrer antioxidativen und entzündungshemmenden Eigenschaften sowie ihrer Auswirkungen auf die Zusammensetzung des Darmmikrobioms die Krankheit beeinflussen. Die Nahrungsinhalte sind reich an Obst, Gemüse, Vollkornprodukten, Fisch, gesunden Fetten (insbesondere Olivenöl) und moderatem Weinkonsum (immer individuell zu betrachten). 69 Die Veränderungen im Darmmikrobiom durch die mediterrane Ernährung beeinflussen außerdem die Darm-Hirn-Achse positiv. Dies kann Entzündliche Prozesse im Gehirn steuern und die neurologische Gesundheit verbessern bzw. wirkt es neuroprotektiv.70
Unsere Therapeuten haben sich alle mit dem Themen Ernährungs- und Lebensstiloptimierung und dessen Bedeutung für unsere Gesundheit und Belastbarkeit auseinandergesetzt und wurden diesbezüglich intern geschult. Für uns ist dies ein zusätzlicher Faktor, der während des Therapieprozesses angesprochen wird.
Darm-Hirn-Achse
Die Darm-Hirn-Achse ist ein Kommunikationsnetzwerk, das den Magen-Darm-Trakt und das Gehirn miteinander verbindet. Diese Verbindung ermöglicht eine gegenseitige Informationsweiterleitung zwischen dem Gehirn und dem Nervensystem des Darms. Zum Beispiel kann Stress im Gehirn den Darm beeinflussen (uns wird übel) und umgekehrt können Probleme im Darm, wie eine Entzündung, das Gehirn beeinflussen und zu Symptomen wie Angst oder Depression führen.
Besonders Patienten mit Verstopfungsproblematiken profitieren von einer mediterranen Ernährungsweise. Dies könnte auf die erhöhte Aufnahme von Ballaststoffen zurückzuführen sein, da dies den Empfehlungen für die Behandlung von funktioneller Verstopfung entspricht.71 Kürzlich wurde in einer Studie nachgewiesen, dass die Einnahme aus einer Kombination von Prä- und Probiotika mit 7,8g Ballaststoffen bei Morbus Parkinson die Stuhlhäufigkeit erhöht, den Stuhl weicher macht und den Gebrauch von Abführmitteln reduziert.72
Fazit
Parkinson verursacht durch einen Dopaminmangel Bewegungs- und Gleichgewichtsstörungen sowie kognitive und nicht-motorische Symptome. Risikofaktoren wie Alter, Geschlecht, genetische Veranlagung (die nur den geringsten Risikofaktor darstellt) und Umweltfaktoren wie Pestizide spielen eine Rolle bei der Entstehung. Parkinson ist eine Herausforderung, doch es gibt positive Nachrichten: Regelmäßige Bewegung und ein aktiver Lebensstil kann Sie schützen.
Ein multidisziplinärer Ansatz, der Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie und psychologische Betreuung umfasst, ist entscheidend. Aerobes Ausdauertraining, Gang- und Laufbandtraining, kognitives Training (Skill Court) und Krafttraining sind wirksame Trainingsmethoden. Sie verbessern Ihre motorischen Fähigkeiten, Balance und kognitiven Funktionen und können Ihr Wohlbefinden erheblich steigern.
Eine mediterrane Ernährung, reich an Obst, Gemüse, Vollkornprodukten, Fisch und gesunden Fetten, unterstützt Ihre Gesundheit und fördert eine positive Darm-Hirn-Achse.
Mit einem aktiven Lebensstil und einer ausgewogenen Ernährung können Sie Ihre Symptome lindern und Ihre Unabhängigkeit bewahren. Sie haben die Kraft und die Mittel, Ihre Lebensqualität zu verbessern – beginnen Sie noch heute!
QUELLENANGABE
- Maggi, G., Trojano, L., Barone, P., & Santangelo, G. (2021). Sleep Disorders and Cognitive Dysfunctions in Parkinson’s Disease: A Meta-Analytic Study. Neuropsychology review, 31(4), 643–682. https://doi.org/10.1007/s11065-020-09473-1
- Jankovic, J. (2008). Parkinson’s disease: clinical features and diagnosis. Journal of Neurology, Neurosurgery, and Psychiatry, 79, 368 – 376. https://doi.org/10.1136/jnnp.2007.131045.
- Loprinzi, P., Danzl, M., Ulanowski, E., & Paydo, C. (2018). A pilot study evaluating the association between physical activity and cognition among individuals with Parkinson’s disease.. Disability and health journal, 11 1, 165-168 . https://doi.org/10.1016/j.dhjo.2017.05.004.
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- Burini, D., Farabollini, B., Iacucci, S., Rimatori, C., Riccardi, G., Capecci, M., … & Ceravolo, M. G. (2006). A randomised controlled cross-over trial of aerobic training versus Qigong in advanced Parkinson’s disease. Europa medicophysica, 42(3), 231.
- de Lima, T. A., Ferreira-Moraes, R., Alves, W. M. G. D. C., Alves, T. G. G., Pimentel, C. P., Sousa, E. C., … & Cortinhas‐Alves, E. A. (2019). Resistance training reduces depressive symptoms in elderly people with Parkinson disease: a controlled randomized study. Scandinavian journal of medicine & science in sports, 29(12), 1957-1967.
- Morberg, B., Jensen, J., Bode, M., & Wermuth, L. (2014). The impact of high intensity physical training on motor and non-motor symptoms in patients with Parkinson’s disease (PIP): a preliminary study.. NeuroRehabilitation, 35 2, 291-8 . https://doi.org/10.3233/NRE-141119.
SIE HABEN ODER KENNEN JEMANDEN MIT ARTHROSE?
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UNSERE ERFAHRUNG
Gerne teilen wir unsere Erfahrung zum Thema „Arthrose“ mit Ihnen und stellen wollen Ihnen infolgedessen Roland Noy vorstellen. Roland hatte schon Jahre bevor er zu uns kam Kniearthrose, bei der sich zusätzlich noch eine Baker-Zyste gebildet hatte. Alltägliche Sachen, wie Fahrrad fahren und Laufen waren kaum noch auszuführen und eine OP war ebenfalls schon geplant. Allerdings haben wir Roland glücklicherweise dazu überreden können diese hinauszuzögern. Durch ein dreimal wöchentliches, gezieltes Training geht es Roland mittlerweile so gut, dass eine OP erst mal in weite Ferne gerutscht ist. Weitere Infos erhalten sie, indem sie auf das folgende Bild klicken.
So konnte ich eine Knieoperation vorbeugen – Erfolgsstory Dietmar Kantner
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WIE ENTSTEHT DIE PROBLEMATIK?
Die Ursache der Arthrose ist komplex. Diverse mechanische-, entzündliche und stoffwechseltechnische Faktoren liegen ihr zugrunde, die zu strukturellen Gelenksveränderungen führen. 3 Wichtig zu verstehen ist, dass Arthrose keine „Abnutzungs-Erkrankung“ ist. Es entsteht, ausgelöst durch unterschiedliche Faktoren, ein Ungleichgewicht zwischen Aufbau und Abbau des Gelenkgewebes.
Um diesen Prozess vereinfacht zu beschreiben, kann man die Entstehung von Arthrose mit einem Schwamm vergleichen. Genau wie ein nasser Schwamm besteht unser Gelenkknorpel zum größten Teil auch aus Wasser. Dieser nasse Schwamm hilft, Kräfte zu absorbieren und abzufedern. Gleichzeitig schmiert er auch die Gelenkflächen. Damit unser Knorpel gesund bleibt, muss ihm ständig Wasser zugeführt werden. Schmutziges Abwasser bedarf es immer herausgepresst zu werden. Die regelmäßige Bewegung unseres Gelenks ist nun vergleichbar mit dem regelmäßigen Auswringen eines Schwamms. Sie entfernt schmutziges Abwasser und ermöglicht die Aufnahme von frischem, sauberem Wasser. Wenn wir uns aber nicht genug bewegen, kann sich schmutziges Wasser ansammeln, welches unsere Knorpelgesundheit beeinträchtigt. Genauso, wie wenn wir einen schmutzigen Schwamm nicht ausdrücken. Unser Knorpel braucht also regelmäßige Bewegung um sauber, gesund und hydratisiert zu bleiben.
Nicht nur zu viel oder zu wenig Bewegung, sondern auch eine schlechte Ernährung und Übergewicht spielen eine große Rolle bei Arthrose. Studien zeigen, dass eine Ernährungsweise mit hohem Anteil an Zucker und gesättigten Fettsäuren (denken sie hierbei an Produkte wie Fleisch- und Wurstwaren, Butter, Fertigprodukte, Süßwaren, etc.) den Gelenkknorpel und den darunter liegenden Knochen direkt schädigen können. 4 Die Lebensmittelauswahl stellt genau deswegen einen wesentlichen Faktor für die Entstehung und Schwere chronischer Schmerzen dar, indem sie Entzündungen verstärken. Moderne Lebensmittel haben oft hohe Anteile an entzündungsfördernden gesättigten Fettsäuren (Omega-6-Fettsäuren) im Vergleich zu entzündungshemmenden ungesättigten Fettsäuren (Omega-3-Fettsäuren). Idealerweise sollte dieses Verhältnis bei 2:1 bzw. 1:1 liegen. Dieses Verhältnis liegt in unserer westlichen und industrialisierten Ernährung, oftmals bei 20:1 oder 30:1 und führt zu einer verstärkten Sensibilisierung von Nervenfasern und Entzündungsschmerzen. 5
SYMPTOME
Schmerz ist für die meisten Menschen das wichtigste Symptom einer Arthrose. Dieser Schmerz tritt zunächst bei Bewegungsbeginn sowie bei Dauerbelastung auf und nimmt oft im Laufe des Tages zu. In späteren Phasen kommen auch Ruhe- und Nachtschmerzen hinzu. Steifheit bei Arthrose ist in der Regel eine Startsteifheit, die nach einigen Minuten verschwindet. An den Gelenkrändern können knöcherne Schwellungen (Knochenauswüchse) tastbar sein. Zusätzlich zu einer knöchernen Schwellung sehen wir auch öfter Weichteil- und Gelenkschwellungen.
Charakteristisch für Arthrose sind hörbare und fühlbare Crepitationen (es knackt und/oder knirscht), die wahrscheinlich durch raue Gelenkoberflächen und die knöchernen Ausbuchtungen an den Gelenkrändern verursacht werden und an den Bändern entlang streifen. Manchmal kommt es zu einer entzündlichen Reaktion, die zu Schmerzen, Schwellungen und einem Temperaturanstieg im Gelenk führen kann.
Ein weiteres Merkmal der Arthrose ist die Entwicklung von Bewegungseinschränkungen des Gelenks. Zudem kann es durch zunehmende Gelenksänderungen zu Gelenkspositionsveränderungen, wie beispielsweise einer X- oder O-Stellung des Knies, kommen. Diese Positionsveränderungen führen öfter zu Beschwerden über Instabilität. Stabilitätsprobleme tragen dann zu einem Gefühl der Unsicherheit bei der Ausübung von Aktivitäten bei. Arthrose kann Probleme bei der Ausführung täglicher Aktivitäten verursachen, wie Gehen, Treppensteigen, Sitzen und Aufstehen, sowie Socken und Schuhe anziehen.6
DAS PROBLEM UNSERER GESELLSCHAFT
Dass unsere Gesellschaft immer ungesünder lebt, muss mittlerweile nicht mehr diskutiert werden. Wo man vor 100 Jahren noch 20 Kilometer am Tag gelaufen ist, läuft der Mensch heutzutage im Durchschnitt nur noch 800 Meter am Tag. Dies hat sich während des Lockdowns noch einmal reduziert auf nur noch 200 Meter täglich. Ernährungstechnisch ist die Lage ähnlich: Dort, wo in Deutschland vor 160 Jahren im Durchschnitt 2120 Kalorien täglich konsumiert wurde, liegen wir heutzutage bei 3.539 Kalorien pro Tag. In Zahlen ausgedrückt bedeutet dies, wir haben die Energiezufuhr um 166%. gesteigert. Die chronische Unterbelastung und Bewegungsmangel in Kombination mit unserer generell ungesunden Lebensstil führt heutzutage in den meisten Fällen zu Arthrose, nicht die schwere Arbeit, der Sport oder andere Faktoren. Unter Mythen erfahren sie hierzu mehr.
WAS KÖNNEN SIE ALS PATIENT ODER ARZT BEI/VON UNS ERWARTEN?
Wie bei jedem unserer (neuen) Patienten, erwartet sie zu Beginn der ersten Therapiesitzung ein ausführliches Anamnesegespräch mit einem unserer Therapeuten, um für die Therapie relevante Information zu evaluieren und mögliche Kontraindikationen oder sogenannte „Red Flags“ auszuschließen. Danach wird eine gründliche Untersuchung durch den Therapeuten vorgenommen, um den aktuellen Rehabilitationsstand genauestens festlegen zu können.
Zudem wird gemeinsam mit dem Patienten ein individuelles Anforderungsprofil erstellt, welches speziell auf die täglichen Anforderungen im Leben des Patienten abgestimmt ist. Ziel ist es, einen klar objektiv definierten IST-Standpunkt zu gestalten und mittels erster Planungen den zu erreichenden Soll-Stand zu formulieren. Dieser Weg wird durch den Transfer der Therapie stattfinden und laufend neu motorisiert und evaluiert, um zu jedem Zeitpunkt über den aktuellen Leistungszustand des Patienten informiert zu sein.
Um diese Art der Methodik noch effizienter zu gestalten und das volle Potenzial aus der Behandlung schöpfen zu können, bieten wir ihnen optional die Möglichkeit der erweiterten Therapiezeit an. Ziel dieser Zusatzleistung ist es, unser Behandlungspotential voll auszuschöpfen, eine qualitativ hochwertige Therapie zu garantieren und damit das Therapieergebnis zu optimieren. Durch das erweiterte Konzept können unsere Therapeuten deshalb noch effizienter an dem Therapieprozess arbeiten. Mehr Information hierzu und zum allgemeinen Ablauf unserer Behandlungen finden sie hier.
Es ist an der Zeit den Schwamm auszudrücken
Es ist allgemein bekannt, dass der Gelenkknorpel keine Nerven- oder Blutgefäßversorgung hat und daher sämtliche Nährstoffe aus der sogenannten Synovialflüssigkeit (Gelenkflüssigkeit) gewonnen werden müssen. 28 Die Gelenkflüssigkeit wird ausgepresst, wenn der Gelenkknorpel durch eine Last stimuliert wird und anschließend erneut aufgenommen, wenn der Druck nachlässt (Schwamm-Beispiel). 29 Mit anderen Worten: Eine Belastung durch körperliche Aktivität ist für den Knorpel dringend notwendig, um seine normale Funktion und Integrität zu erreichen. Belastung sorgt dafür, dass das Eindringen der Nährstoffe in den Gelenkknorpel gefördert und die Stoffwechselprodukte herausdrückt werden. 30
Training sorgt aber nicht nur dafür, dass wir unsere Knorpel versorgen, sondern auch dafür, dass die Schmierfunktion des Knorpels wieder optimiert wird. Eine Schlüsselkomponente in unseren Schmierstoffen ist Lubricin. Lubricin schützt unseren Knorpel und wirkt Entzündungen entgegen. 31, 32, 33 Das Fantastische dabei ist, dass wir mit gesunder Bewegung ein Gleitmittelreservoir in unseren Gelenken aufbauen können. 34 Dieses Phänomen lässt sich an unseren Augen beobachten: Unsere Augenlider gleiten auf unseren Augen: Das ist Lubricin in Aktion.
Neues Knorpelgewebe lässt sich (durch ein Training) leider nicht aufbauen, allerdings können wir die Versorgung, Qualität und Schmierfunktion des noch bestehenden Knorpels optimieren. Da Knorpel keine Nervenversorgung besitzt, kann man Knorpelgewebe auch nicht spüren. Die Schmerzen, die durch Arthrose verursacht werden, entspringen in erster Linie dem direkt darunter liegenden Knochen, der sogenannte subchondrale Knochen (sub = unter, chondro = Knorpel). Wir wissen, dass wir durch das Training nicht nur einen Einfluss auf unser Knorpelgewebe, sondern auch auf das subchondrales Knochengewebe darunter, unsere Gelenkskapseln und -bänder und die umliegende Muskulatur (alle Strukturen, die durch eine Arthrose betroffen sind) haben.
Wie sieht das Training bei uns aus?
Ihnen sollte jetzt bekannt sein, dass und warum Training bei Arthrose wichtig ist. Die nächste Frage wäre dann natürlich, wie ein Training bei Arthrose aussieht bzw. auszusehen hat. Das Training unterteilen wir in zwei Kategorien, wobei wir die allgemeine und spezifische Belastbarkeit erhöhen möchten.
Eine Erhöhung der allgemeinen Belastbarkeit umfasst eine erhöhte allgemeine Aktivität im Alltag. Es handelt sich hierbei um eine tägliche Bewegung von 20 bis 40 Minuten mit einer Herzfrequenz von über 140. Dies wäre erreichbar, wenn man täglich ungefähr 10.000 Schritte schafft. Diese 10.000 Schritte haben mehrere Vorteile:
- Eine erhöhte Aktivität hilft dabei mögliches Übergewicht zu reduzieren.
- Eine erhöhte Aktivität führt zu einer erhöhten Durchblutung. Diese Mehrdurchblutung wäscht Entzündungsmediatoren aus und hat dadurch schmerzlindernde Effekte.
- Eine bessere allgemeine Belastbarkeit führt zu einer besseren Regeneration, schützt vor Überbelastungsschäden und führt zu einer besseren Funktion des Immunsystems.
Diese erhöhte Aktivität oder 10.000 Schritte werden wir aus Zeitgründen nicht während der Therapie hier vor Ort durchführen und wird daher ihre wichtigste „Hausaufgabe“.
Durch eine Erhöhung der spezifischen Belastbarkeit verschaffen wir die bereits erwähnten Effekte: Eine bessere Versorgung und Schmierfunktion des Knorpels, das Aufbauen von einem Gleitmittelreservoir und einer besseren Belastbarkeit der umliegenden Strukturen. Dies machen wir, indem ein gezieltes Krafttraining durchgeführt wird. Je nachdem, wo sich die Arthrose befindet, werden unterschiedliche Übungen durchgeführt, die das betroffene Gelenk belasten. Bei einer Arthrose im Knie- oder Hüftgelenk werden beispielsweise Übungen wie Kniebeugen, Ausfallschritte, Kreuzheben oder Beinpresse ausgeführt. Wichtig ist, dass während der Übung eine Kompression bzw. ein Druckaufbau im betroffenen Gelenk stattfindet (der Schwamm muss ausgedruckt werden damit er sich nachher mit frischem Wasser auffüllen kann). Die Übungen werden bei uns im Kraftausdauerbereich durchgeführt, das bedeutet pro Übung werden 3 bis 5 Durchgänge a 12- 20 Wiederholungen ausgeführt. Wichtig hierbei ist, dass das Wiederholungstempo langsam und kontrolliert ist. Je schneller die Bewegung, desto höher die Gelenksbelastung. Da aber die Gelenksbelastbarkeit bei einer Arthrose nicht optimal ist, muss dies, vor allem am Anfang, vermieden werden.
Oft sehen wir, dass am Anfang das Training zu einer (leichten) Schmerzverschlimmerung führt und dass Schmerzen auch während des Trainings auftreten. Schmerzen während des Trainings sind normal und legen sich in der Regel, sobald man aktiver und fitter wird. 35 Gelenke brauchen Bewegung, sogar, wenn sie weh tun; dadurch werden sie belastbarer und gesünder.
Patienten mit schwerer Arthrose wird oft gesagt: „Bei Ihren Knien reibt Knochen auf Knochen. Es gibt nicht viel, dass sie tun können.“ Training ist allerdings auch bei Menschen mit starken Schmerzen und einen Nachweis fortgeschrittener arthrotischer Veränderungen von Vorteil. 36
Ernährungsumstellung und Gewichtsabnahme
Sollten Sie Übergewicht haben oder sich im Allgemeinen ungesund ernähren, kommen Sie bei einer diagnostizierten Arthrose nicht drum herum dieses Thema zu anzugehen. Eine Gewichtsabnahme bei Übergewichtigen mit Arthrose ist eine effektive Therapiemethode, um Beschwerden zu reduzieren. Schon ein Gewichtsverlust von 5% geht mit einer relevanten Schmerzreduktion einher. Eine Reduktion des Körpergewichts um ganze 10% kann sogar zu einer 50%-igen Schmerzreduktion führen und die Wahrscheinlichkeit für einen notwendigen Gelenkersatz reduzieren. 37, 38
Übermäßiges Körperfett, vor allem Bauchfett, kann man mittlerweile klassifizieren als entzündungsprovozierende Hormondrüsen. Diese erzeugen eine Entzündungskaskade, die ein Hauptfaktor sowohl für Arthrose, als auch weitere Krankheiten wie Tendinopathie (Sehnprobleme), Osteopenie (Vorstufe von Osteoporose) und Sarkopenie darstellt. 39 Viele denken, dass Übergewicht aufgrund von erhöhtem Druck und Kräften auf den Körper Gelenk- und Muskelschmerzen verursacht. Hier ist absolut was für zu sagen, allerdings sind die erhöhten Entzündungswerte oft hauptverantwortlich für die meisten Probleme. Abnehmen hilft, Symptome aller Arten von Arthrose zu reduzieren. Sogar in der Schulter und in den Händen.
Lebensmittel, die reich an ungesättigte Fettsäuren (Omega-3-Fettsäuren), Vitamin D, Selen, Magnesium und Zink sind, können die schmerzlindernden Wirkungen anderer Therapieverfahren für chronische Schmerzen erheblich unterstützen. Beispiele hierfür sind Heidelbeeren, Himbeeren, Gemüse, Zitrusfrüchte, Chiasamen, Nüsse, fettreicher Fisch, Kurkuma, Ingwer, Sojabohnen und grüner Tee. 5
Das Gesamtpaket ist wichtig
Wichtig in der Therapie ist, dass wir nicht nur die lokale Knie- oder Hüftarthrose behandeln, sondern das Gesamtpaket. Training und Ernährung sind sehr wichtig, umfassen aber nicht alle Faktoren die beeinflusst und optimiert werden können. Außer einer zucker- / fettreichen Ernährung und Übergewicht, gibt es weitere Faktoren die zu chronischen Entzündungen führen können. Regelmäßig rauchen, viel trinken, keinen Sport treiben, ein hohes Stressniveau und schlechter Schlaf gehören unter anderem zu diesen Faktoren. Häufig führt dies zu folgenden Symptomen:
- Anhaltende Schmerzen
- Anhaltende Müdigkeit
- Anhaltende schlechter Laune
- Anhaltende Darmprobleme
- Wunde Stellen im Mund
- Hautausschläge
- Konzentrationsschwierigkeiten
Chronische Entzündungen sind nicht nur wichtig für die Entstehung, Aufrechterhaltung und Verschlimmerung einer Arthrose, sondern können auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Leberfunktionsstörungen, Nierenerkrankungen, Schlaganfälle, Demenz, Krebs, Diabetes, Müdigkeit und Depressionen verursachen.
Es ist also von größter Wichtigkeit, dass wir alle möglichen Faktoren, sowohl jene, die einen Einfluss auf chronische Entzündungen haben, als auch Arthrose an sich behandeln. Durch ein gezieltes Training, eine Ernährungsumstellung und Gewichtsabnahme beheben wir damit einige Faktoren. Mit unseren Verhaltensänderungs-, Schlaf- und Stressblogs und einer systematischen Umsetzung dieser Themen während der Therapie versuchen wir Ihnen alle Mittel an die Hand zu geben, um auch die restlichen Faktoren als Therapieziel zu optimieren.
Stressblog
Lesezeit: < 1 Minuten Wenn wir von Gesundheit sprechen, beschäftigen wir uns bereits ab dem ersten […]
Schlafblog
Lesezeit: < 1 Minuten
Blog 10: Wie Sie Ihre Selbstdisziplin aufbauen können
Lesezeit: 3 Minuten Im vorherigen Blog haben wir besprochen, wie Gewohnheiten (links) und Willenskraft (links) […]
Blog 9: Fünf Life-Hacks, die Ihnen motivieren werden, das Unmögliche möglich zu machen.
Lesezeit: 3 Minuten In unserem vorherigen Blog (link) haben wir die drei biologischen Faktoren besprochen, […]
Verhaltensänderung Blog 8: Wie Sie Ihre Willenskraft aufladen können.
Lesezeit: 3 Minuten In den vorherigen Blogs haben wir gelernt, was Gewohnheiten sind, wie sie funktionieren […]
Unsere Therapeuten haben sich alle mit dem Themen Ernährungs- und Lebensstiloptimierung und dessen Bedeutung für unsere Gesundheit und Belastbarkeit auseinandergesetzt und wurden diesbezüglich intern geschult. Für uns ist dies ein zusätzlicher Faktor, der während des Therapieprozesses angesprochen wird.
Hilfreich zur Optimierung der eigenen Ernährung und mögliche Gewichtsabnahme ist unsere Ernährungsberatung, die den Einstieg in eine gesunde und reichhaltige Ernährung vereinfachen soll und Lösungen sucht, die angesprochenen Dinge mit Ihnen gemeinsam in der Praxis umsetzen und in den Alltag zu integrieren. Darüber hinaus werden Sie in unseren kostenlosen Blogs und Rezepten viele wertvolle Infos finden, die Sie in ihrem Therapieprozess unterstützen werden.
Lasst uns zusammen das Beste aus ihrer Therapie rausholen
Um ein optimales Therapieergebnis zu erreichen ist eine gegenseitige Kooperation zwischen Therapeuten und Patienten notwendig. Mit dieser Seite möchten wir Ihnen eine ausführliche Übersicht aller Maßnahmen und dessen Effektivität verschaffen. Wie Sie sehen, bedeutet die Diagnose „Arthrose“ alles andere als das Ende der Welt und die meisten durch das Krankheitsbild verursachten Probleme lassen sich in der Regel gut beheben. Wir zeigen Ihnen den Weg und werden Sie während Ihres gesamten Therapieprozesses unterstützen. Wenn Sie kooperieren und Selbstverantwortung zeigen, liegt ein vielversprechendes Ergebnis vor Ihnen.
QUELLENANGABE
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