Krebs
SIE HABEN ODER KENNEN JEMANDEN MIT KREBS?
Wir fassen auf dieser Seite alle wichtigsten Infos zusammen.
3300 Worte | 28 Minuten Lesezeit
Zuletzt Aktualisiert: Januar 2025
Lieber Kunde, Patient &/oder (Fach-)Arzt,
mit dieser Seite möchten wir Ihnen einen Einblick in das Themengebiet Krebs ermöglichen, bekannte Problematiken ansprechen und unser entsprechendes Vorgehen schildern, sowie unsere Behandlungsmethoden erläutern. Hierfür beziehen wir uns ausschließlich auf wissenschaftliche Studien und unsere jahrelange Erfahrung in der Praxis. Mit diesen Diagnoseseiten möchten wir Ihnen die Möglichkeit geben, sich bereits im Vorhinein besser über die Thematik zu informieren und offene Fragen oder mögliche Unsicherheiten klären zu können, um zu verstehen, was hinter den einzelnen kardiologischen Erkrankungen steckt.
Im Folgenden werden wir ihnen erklären, was Krebs ist, was dabei passiert, wie er entsteht und was sie dagegen tun können, präventiv sowie nach dem Auftreten der Erkrankung.
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Ein Tumor ist eine abnormale Gewebewucherung, die durch eine unkontrollierte Zellteilung entsteht. Tumore können in gutartig (= benigne) und bösartig (= maligne) eingeteilt werden. Während gutartige Tumore normalerweise lokal begrenzt sind und selten lebensbedrohlich werden, können bösartige Tumore in benachbarte Gewebe eindringen (= invasiv wachsen) und sich in andere Körperbereiche ausbreiten (= metastasieren).
Abbildung 1: Krebsformen (Myokraft in Anlehnung an Damjanov, 2000)Jeder Tumor erfüllt bestimmte Charakteristika. Das wahrscheinlich wichtigste Charakteristika ist das selbstständige und unkontrollierte Wachstum der Zelle, ohne die Möglichkeit unseres Körpers, dieses Wachstum zu stoppen. Weitere Merkmale sind die Fähigkeit der Streuung (= Ausbreitung des Tumors an verschiedenen Stellen im Körper), Fähigkeit Blutgefäße wachsen zu lassen, welche benötigt werden, um die Krebszelle mit ausreichend Energie für das Wachstum zu versorgen.10,23
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Krebserkrankungen sind aktuell, nach Herzkreislauferkrankungen, die zweithäufigste Todesursache in Deutschland.10 Momentan gibt es etwa 510.000 neue Krebserkrankte jedes Jahr in Deutschland und davon etwa 230.000 Todesfälle.10,23 Die Zahl der Krebsdiagnosen hat im Zeitraum zwischen 1990 bis 2024 stark zugenommen (ein Plus von ca. 80%), was unter anderen zurückzuführen ist auf bessere Diagnosemöglichkeiten, jedoch auch auf unseren immer passiveren und ungesünderen Lebensstil! Die Wahrscheinlichkeit an einer Krebserkrankung zu erkranken, steigt zudem mit dem Lebensalter. Neben dem Lebensalter bestehen auch geschlechtsspezifische Unterschiede und auch geografische Unterschiede.10,23 In Asien gibt es beispielsweise mehr Lebertumore, wohingegen in Europa vermehrt Lungentumore anzutreffen sind.10
Abbildung 2: Geschlechtsspezifische Häufigkeiten verschiedenerer Krebsarten (Quelle: Myokraft in Anlehnung an Hannes Leischner,2024. BASICS Onkologie, 6. Auflage)
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Wie bereits erwähnt, können Tumore in gutartige (= benigne) und bösartige (= maligne) Tumore eingeteilt werden! Einige Merkmale von gutartigen Tumoren sind dass sie in der Regel langsam wachsen, an ihren Ursprungsort bleiben und klar abgrenzbar sind. Bösartige Tumore hingegen wachsen schnell und können sich in umliegendes Gewebe ausbreiten. Gleichzeitig ist es möglich, dass sie sich über die Blutbahnen &/oder Lymphgefäße im gesamten Körper verteilen.
Für eine Tumoreinteilung verwenden Onkologen unter anderen die sogenannte “TNM-Klassifikation”. T steht für die Tumorgröße (von 0-4), N steht für einen möglichen Lymphknotenbefall (von 0-3) und M steht für mögliche Fernmetastasen (von 0-1). Ein großer schwerwiegender Tumor, der die Lymphknoten befallen hat und schon gestreut ist, würde also mit T4N3M1 bezeichnet werden. Allerdings haben viele Tumore in speziellen Gebieten gesonderte Bezeichnungen, deren Nennung den Rahmen dieser Informationsseite sprengen würden.
Eine Unterteilung in gutartige und bösartige Tumore findet meist schon in der Namensgebung statt. Gutartige Tumore enden auf die Endung “–om” (Beispiel: Lipom), und bösartige Tumore auf die Endung “–karzinom”, “-sarkom” oder “–blastom” (Beispiele: Prostatakarzinom, Osteosarkom, Glioblastom).
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Für die Entstehung eines Tumors sind einige Prozesse zuständig. Zum einen ein Defekt der Wachstumskontrolle der Zelle, ein Defekt der Ausdifferenzierung der Zelle und zum anderen ein Defekt des vorprogrammierten Zelltodes.10 Das heißt: Die defekte Zelle wächst schneller als üblich, sie unterscheidet sich nicht von den benachbarten Zellen (hat damit oft keine sinnvolle Funktion) und sie stirbt nicht ab, wie es normalerweise der Fall sein sollte. Diese Defekte entstehen meist aufgrund von verschiedenen multifaktoriellen Ursachen, wie genetischen Faktoren, vorausgegangenen Virusinfektionen (z.B. Epstein-Barr-Virus), Lebensstilfaktoren, Hormonelle Faktoren und Umweltfaktoren.1,2,3,4,5,6,7,8,9
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Abbildung 3: Risikofaktoren für Krebs (Quelle: Myokraft in Anlehnung an Hannes Leischner (2024) BASICS Onkologie, 6. Auflage)
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Die Symptome eines Tumors sind vielseitig und oft abhängig vor Lokalisation des Tumors und, falls vorhanden, von den Metastasen. Fernmetastasen kann man beispielsweise in Lunge, Leber, ZNS, Haut, Knochen, Pleura, Lymphknoten, Magen-Darm-Trakt, etc. finden. Dies hängt allerdings sehr von der individuellen Streuung des Tumors ab. So besteht eine allgemeine Symptomatik aus starken (ungewollten!) Gewichtsverlust (>10kg in 6 Monaten), Fieber und Müdigkeit. Spezifische Symptome sind Lymphknotenschwellung und eine vermehrte Infektanfälligkeit. Zu den organbezogenen Symptomen einer Krebserkrankung zählen beispielsweise lokale Schmerzen, Heiserkeit, Atemnot oder auch Schwierigkeiten beim Wasserlassen.
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Ein erhöhtes Körpergewicht kann das Risiko, um an Krebs zu erkranken ebenfalls erhöhen. Einige Studien weisen darauf hin, dass Übergewicht die Sterblichkeit bei mehreren Krebsarten erhöht!54,21 Zusätzlich geht Übergewicht häufig mit einem Bewegungsmangel einher, was zusätzlich das Krebsrisiko erhöht. Ebenso sorgt Übergewicht bei Krebsüberlebenden für eine schlechtere Regeneration, schlechtere Lebensqualität und einer höheren Chance für eine erneute Krebserkrankung.21,54
Eine nicht ausgewogene Ernährung (z.B. erhöhter Fleischkonsum, wenig Ballaststoffe, Industrieller Zucker), kann zu einem schlechten Darm-Mikrobiom führen, was wiederum chronische Entzündungen provozieren kann und auch das kann zu einem erhöhten Krebsrisiko führen.6,23,21,99 Mehr Infos zu Thema Ernährung finden sie unten
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Abbildung 4: Folgen von Krebs (Quelle: Myokraft in Anlehnung an Rief H, Petersen LC, Omlor G, Akbar M, Bruckner T, Rieken S, Haefner MF, Schlampp I, Förstner R, Debus J, Welzel T, German Bone Research Group. (2014). The effect of resistance training during radiotherapy on spinal bone metastases in cancer patients – a randomized trial. Radiotherapy & Oncology. 112(1):133-139.)
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Grundsätzlich kann man mit einem aktiven und gesunden Lebensstil viel zu der Prävention beitragen, ganz unabhängig davon, ob man bereits an Krebs erkrankt ist oder um das eigene Krebserkrankungsrisiko zu senken. So kann man einen aktiven (gesundheitsfördernden) Lebensstil führen oder bei Übergewicht eine Gewichtsreduktion erzielen. Allein durch diese Veränderungen können ca. 40% aller Krebserkrankungen verhindert werden. Auch die angebotenen Vorsorgeuntersuchungen, wie beispielsweise Mammografie oder (ärztliche) Tastuntersuchung, sollten wahrgenommen werden. Bei Patienten, die bereits an Krebs erkrankt sind/waren nehmen diese Präventionspunkte nochmal einen besonderen Stellenwert ein, weil man hierdurch die Entstehung von Folgeschäden oder eine erneute Krebserkrankung vermeiden möchte.23
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Bewegung während einer Krebsbehandlung ist schädlich
Bis weit in die 1990er Jahre wurde von ärztlicher Seite gesagt, dass jegliche Art der körperlichen Aktivität während der Krebstherapie schädlich ist und unter Umständen zu Metastasenbildung führt.23,31 Dem Krebspatienten wurde somit empfohlen sich zu schonen und körperliche nicht zu belasten, bis eine vollständige Genesung erfolgt.23,31,32 Heutzutage konnte man durch Studien, die “Schonung” widerlegen und wissenschaftlich nachweisen, dass eine Bewegungstherapie vor, während und nach einer Krebsbehandlung als sicher gilt!23,31,32 Durch die körperliche Aktivität unterstützen Patienten aktiv bei der Krankheitsbewältigung und können beispielsweise Symptome lindern und Nebenwirkungen der Therapien (z.B. Fatigue, Schlaflosigkeit, Neuropathie) besser bewältigen.23,31
Palliative Patienten profitieren nicht mehr von aktiver Therapie!
Falsch! Es gibt keinen Grund, warum ein medizinisch ausbehandelter Patient nicht mehr zu aktiver Bewegung animiert werden soll! Auch bei Patienten, die sich im Sterbeprozess befinden, hat die aktive Therapie eine positive Wirkung und kann auch Nebenwirkungen wie beispielsweise Kontrakturen der Gelenke vermindern.
Vor Krebs kann man sich NICHT schützen
Einen 100%igen Schutz vor Krebs gibt es nicht, aber man kann präventiv das Risiko, um an Krebs zu erkranken, deutlich reduzieren. Hier greifen beispielsweise Impfungen (z.B. Hepatitisimpfung), ausgewogene & gesunde Ernährung, aktiver Lebensstil, wahrnehmen von Vorsorgeuntersuchungen, Nicht-Raucher sein, etc.
Jeder Tumor wird identisch behandelt
Falsch! Jeder Tumor ist einzigartig und das bezieht sich dementsprechend auch auf die medizinischen Behandlungsmethoden. Die beste Behandlungsmethode ist, wenn man einen Tumor in einer Operation vollständig entfernen kann. Allerdings ist das nicht bei jedem Tumor möglich. So gibt es beispielsweise Hirntumore, bei denen eine operative Behandlung nicht möglich ist, aufgrund einer in-operativen Lage.
Kosmetik kann krebserregend sein
Generell sind Kosmetikprodukte nicht krebserregend! Allerdings sind in einigen wenigen Produkten Inhaltsstoffe wie Blei, Asbest oder Formaldehyd enthalten. Diese Inhaltsstoffe sind zwar in so geringen Mengen vorhanden, dass kein direkt erhöhtes Risiko durch diese Nutzung festgestellt werden konnte, dennoch gelten diese Stoffe als möglicherweise krebserregend. Bestimmte Berufsgruppen (z.B. Friseure) die zum Teil oftmals, lange und intensiv diesen Chemikalien ausgesetzt sind, haben dadurch ein erhöhtes (berufliches) Krebsrisiko.40,41
Egal was ich tue alles ist krebserregend!
Es ist richtig, dass eine ganze Menge der täglichen Reize, die uns umgeben, sogenannte Kanzerogene (= Krebserregende) oder auch co-kanzerogene (=unterstützen Krebserregende) Stoffe enthalten. Dazu gehören Lebensmittel, Abgase aber auch einige Erkrankungen oder Strahlungen wie UV-Strahlen. Wichtig ist, dass bei einmaligem Kontakt nicht direkt ein Tumor entsteht. Hat man jedoch häufigen und auch intensiven Kontakt mit demselben Stoff, besteht ein erhöhtes Risiko an einer spezifischen Krebsart zu erkranken. Ganz nach dem Motto “Die Dosis macht das Gift”. Diese “Dosis” ist allerdings von Stoff zu Stoff unterschiedlich.99
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Physiotherapie kann auf vielen und verschiedenen Ebenen bei onkologischen Patienten einsetzen werden. So können Therapeuten durch bestimmte Maßnahmen einen Einfluss haben auf ein Therapieergebnis oder auch Nebenwirkungen lindern.2
Wirkmechanismus von Sport:
Der Wirkmechanismus von Sport auf den Körper ist ein extrem vielfältiger und komplexer Vorgang. Durch körperliche Aktivität wird unter anderen unser Glukose- & Insulinstoffwechsel beeinflusst, eine anti-oxidative Wirkung erzielt, DNA-Reparaturmechanismen werden verbessert und man hat eine allgemein gesündere und aktivere Lebensweise.23
Mittlerweile konnte sogar nachgewiesen werden, dass die Tumormasse weniger wird, wenn ein Krebspatient sich viel bewegt.121 Wodurch exakt diese Reduktion der Tumormasse stattfindet, ist jedoch noch nicht vollständig erforscht, man geht davon aus, dass es durch die Beeinflussung des Glukose- & Insulinstoffwechsel kommt!
Der wahrscheinlich wichtigste Punkt ist, dass man durch eine gezielte Bewegung und die Aufrechterhaltung seiner Alltagsaktivitäten einen aktiven Beitrag zum ansonsten passiven Genesungsprozess leisten kann und zugleich eine Reduktion der medizinischen Nebenwirkungen erzielen kann.
Abbildung 5: Positive Effekte von Krafttraining (Quelle: Myokraft)
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Physiotherapie sollte in der Krebsbehandlung so früh wie möglich angeboten werden, denn Bewegung und körperliche Aktivität müssen(!) den Patienten über alle Behandlungsphasen hinweg begleiten.22,23 Wie bereits oben erwähnt, hat die aktive Physiotherapie positive Auswirkungen, die auch wissenschaftlich bewiesen wurden und nur minimal Nebenwirkungen wie zum Beispiel Muskelkater beinhalten.22 Auch im präventiven Bereich, verdeutlichen Studien nochmal, dass man durch körperliche Aktivität das persönliche Krebserkrankungsrisiko deutlich reduzieren kann!
Physiotherapie während/nach der Chemotherapie:
Früher wurde empfohlen sich nach bzw. während einer Chemotherapie auszuruhen und jegliche Form der körperlichen Aktivität zu vermeiden. Heutzutage weiß, man dass ein individuell angepasstes Training (bestehend aus Kraft- & Ausdauertraining), auch während der Chemotherapie vorteilhaft ist. Durch ein Training, erhöht man den Blutfluss ins jeweilige Zielgebiet und unterstützt die Wirkung der Zytostatika.23,24,25,26 Physiotherapie kann in jeweils angepasster Intensität, sowohl an Chemotherapie-Tagen, als auch während Chemo-Pausen, durchgeführt werden und stellt eine sichere Maßnahme dar, mit positiven Effekten.23,24,25,26
Physiotherapie während/nach Bestrahlungstherapie:
Aktuell gibt es noch wenige wissenschaftliche Studien bezüglich Physiotherapie während der Bestrahlung. Erste Ergebnisse zeigen positive Effekte auf mögliche Nebenwirkungen der Krebsbehandlung.23,27,28,29,30,41,42 Eine Kombination aus Ausdauer- & Krafttraining wird empfohlen, allerdings sollte bei umfangreichen Teilbestrahlungen 48-72Stunden mit jeglicher Art von Physiotherapie abgewartet werden.
Stammzelltransplantation:
Die Stammzelltransplantation ist eine intensive Behandlung, wodurch Patienten oftmals unter zum Teil starken Nebenwirkungen, als auch Spätfolgen, wie beispielsweise Übelkeit/Erbrechen, Fatigue, Chemotherapie verursachte Polyneuropathie und so weiter leiden, worauf dann oftmals ein eingeschränktes Bewegungsverhalten folgt.23 Die Physiotherapie spielt eine wichtige Rolle, um, um diese starken Nebenwirkungen und dem Bewegungsmangel entgegenzuwirken! Wissenschaftliche Studien zeigen, dass körperliche Aktivität positive Effekte erzielt, wodurch die Patienten unter anderen weniger an Infekten litten, als auch einen positiven Einfluss auf die Polyneuropathie und Fatigue erzielen können.23,74,75,76 Kraft- bzw. Rehatraining spielt eine wichtige Rolle, und unterliegt einer sehr guten Kontrollierbarkeit und Belastungssteuerung.12,16,23 Dieses Training sollte immer individuell angepasst sein und unter Berücksichtigung der Laborwerte (Thrombozyten, Hämoglobin) erfolgen.
Immuntherapie:
Bei einer Immuntherapie soll unser Immunsystem anhand eines verabreichten Wirkstoffes angeregt werden die Krebszellen zu beseitigen/bekämpfen. Dieses Vorgehen ist bei einigen Krebsarten mittlerweile gut erforscht und erfolgreich. Aufgrund des verabreichten Wirkstoffes kann der Körper mit einem “leichten grippalen” Infekt reagieren. Auch während einer Immuntherapie ist aktive Therapie möglich, allerdings sollte abgewartet werden, bis die Symptome abgeklungen sind.
Antihormontherapie (AHT):
Antihormontherapie wird bei bestimmten Krebsarten, wie beispielsweise Prostata- & Brustkrebs, durchgeführt, um das hormonell bedingte Tumorwachstum zu reduzieren.23 Die Nebenwirkungen sind sehr vielfältig und reichen von Osteoporose bis hin zu psychischen Problemen (z.B. Depression, Schlafstörungen).23,88,89,90,91,92 Hinsichtlich sportlicher Aktivität bestehen keine Einschränkungen während der Antihormontherapie. Es hat sich sogar als effektiv erwiesen, um Nebenwirkungen zu reduzieren.23,43,44,45,46,47,48,93,94,95,96 Das Ziel sollte es sein die Körperkomposition beizubehalten (= Vermeidung der Zunahme von Körperfett bzw. Abnahme Muskelmasse), Erhalt der Knochendichte, Erhalt der Muskelkraft und erhalten der motorisch-kognitiven Fähigkeiten.48,44,45,46,47,48,93,94,95,96,97,98,99
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Fatigue:
Bei einer Fatigue-Symptomatik haben Betroffene (ca. ¾ aller Krebspatienten) eine starke Müdigkeit mit erhöhtem Ruhebedürfnis, welches nicht in Relation zur vorausgegangenen Aktivität passt.23 Viele berichten von einer verminderten Leistungsfähigkeit, Antriebslosigkeit, aber auch von Aufmerksamkeits-/Konzentrationsschwierigkeiten. Ärzte raten den meisten Patienten sich einfach mehr auszuruhen und zu schonen. Was viele nicht wissen, ist das ein aktiver Therapieansatz, eine der wirkungsvollsten Therapien überhaupt ist.49, 50,51,52,53,54,55,56 Die größten Effekte zeigte eine Kombination aus Kraft- & Ausdauertraining.50 Außerdem ist ein individuelles und überwachtes Programm deutliche effektiver als ein Training, was allein zu Hause durchgeführt wird.57,58,59
Osteoporose:
Osteoporose ist ein großes Problem, innerhalb unserer heutigen Gesellschaft und spielt auch bei Krebspatienten eine wichtige Rolle. Innerhalb der Krebsbehandlung kann Osteoporose auftreten, beispielsweise aufgrund von Knochenmetastasen oder durch bestimmte Therapieverfahren (z.B. Antihormontherapie), welche zur Reduktion der Knochendichte führen.60,61,62,63,64 Anhand der aktiven Physiotherapie erzielt man, dass die Knochenstruktur/-stoffwechsel positiv beeinflusst wird und ein Frakturrisiko gemindert werden kann. Hierbei ist auch wieder die Kombination aus Kraft- & Impacttraining wichtig, um die Knochendichte zu erhalten und den Aufbau von Muskelmasse zu unterstützen.65,66,67,68,69 Weitere Informationen zum Thema Osteoporose.
Polyneuropathie:
Die (chemo-induzierte) Polyneuropathie (CIPN) ist eine der am häufigsten und möglicherweise relevanteste Nebenwirkung innerhalb der Krebsbehandlung.23,70,71 Betroffene berichten von Empfindungsstörungen, welche als Taubheitsgefühl oder auch “Ameisenlaufen” in Armen &/oder Beinen beschrieben wird23 Wie auch alle anderen Nebenwirkungen, hat die CIPN einen starken Einfluss auf die Lebensqualität! Bei einer klinischen Studie konnte erstmals durch ein aktives Bewegungsprogramm ein positiver Einfluss auf Nebenwirkungen der CIPN nachgewiesen werden, wodurch man zu dem Fazit kommt, dass aktive Behandlungsansätze die Symptome der CIPN deutlich reduzieren können.23,73
Sekundäres Lymphödeme:
Nach einer Mastektomie oder Bestrahlung des Brustbereichs, kann es zu Lymphödeme in den oberen Extremitäten kommen. Wenn ein Lymphgefäß beschädigt ist, kann die Flüssigkeit nicht abfließen, wodurch sich zu viel Flüssigkeit im Gewebe ansammelt und es zum Lymphödem kommt.23,78,79,80,81,82,83,85 Dies kann zu Schmerzen, Spannungsgefühl und Bewegungseinschränkungen führen, die die Lebensqualität einschränken. Zur Behandlung wird oftmals die “Manuelle Lymphdrainage” verwendet. Der wissenschaftliche Nutzen ist sehr umstritten und besteht aus mangelnder Evidenz!34,35,36,37,38 Es droht die Entstehung eines Teufelskreises, weil die Betroffenen sich noch weniger Bewegungen, wodurch die Muskelpumpe, die normalerweise den Lymphabfluss unterstützt, nur noch geringfügig arbeitet. Dies führt wiederum dazu, dass sich die Lymphflüssigkeit im Gewebe ansammelt und eine weitere Verschlechterung droht.23 Bis vor wenigen Jahren wurde vermutet, dass Bewegung bzw. Sport ein Lymphödem bei Krebspatienten verschlechtert oder sogar erzeugen kann. Dies lässt sich mittlerweile durch Studien widerlegen! Aktives Training ist absolut empfehlenswert und hat sogar eine präventive Wirkung auf die Entstehung eines Lymphödems.23,53,86,87 Krafttraining kann das (sekundäre) Lymphödem sogar nachweislich reduzieren.12,14,23,33 Fazit: Krafttraining ist eine sichere Maßnahme bei der Behandlung eines (krebsbedingten) Lymphödems und eine Manuelle Lymphdrainage sollte immer in Kombination mit einer aktive Physiotherapie durchgeführt werden und niemals als Einzelmaßnahme. Mehr Infos zum Thema Lymphödeme finden sie HIER33,34,35,36,37,38
Sarkopenie :
Sarkopenie ist ein Verlust von Muskelmasse, der gerade bei Krebspatienten häufig aufgrund von Nebenwirkungen der Behandlung, Defizite in der Ernährung und Bewegungsmangel entsteht. Die genauen Infos zum Thema Sarkopenie finden sie HIER
Tumorkachexie:
Tumorkachexie ist ein (starker) ungewollter Gewichtsverlust der hauptsächlich aus Muskelmasse besteht.23 Die genaue Ursachen sind bis zum aktuellen Zeitpunkt nicht vollständig geklärt, man vermutet allerdings, dass es durch einen veränderten Stoffwechsel von Proteinen, Fetten und Kohlenhydraten entsteht.23 Patienten, die unter einer Tumorkachexie leiden, erleben oftmals eine verminderte Lebensqualität, als auch Lebenserwartung.23,119 Wie bei vielen anderen bereits oben erwähnten Punkten, ist auch bei der Tumorkachexie der Hauptansatz Bewegung/Training in gepaart mit eine Ernährungsberatung. Das Training sollte aus einer Kombination aus intensiven Krafttraining und moderaten Ausdauertraining bestehen, um den Muskelaufbau positiv zu stimulieren. Hierbei ist ein Gerätegestütztes Training eine sinnvolle und sichere Bewegungsform.23,220,221 Das Training sollte dann durch eine hohe kalorische und eiweißhaltige Nahrungszufuhr ergänzt werden.
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Warum spielt die Ernährung bei Krebs eine wichtige Rolle?
Der Zusammenhang zwischen Ernährung und Krebserkrankungen ist ein komplexes und vielschichtiges Thema, welches aktuell stark erforscht wird! Studien zeigen, dass bestimmte Ernährungsweisen das Risiko für die Entwicklung bestimmter Krebsarten erhöhen oder senken können. Lebensmittel wie beispielsweise Alkohol, oder Lebensmittel mit viel gesättigten Fettsäuren (zum Beispiel frittierte Lebensmittel) begünstigen die Entstehung von Krebs. Hier gilt das Motto: “Die Menge macht das Gift”. Natürlich entsteht nicht, nach einem einmaligen Konsum eines bestimmten Lebensmittels, eine Krebserkrankung! Es gibt aber auch Lebensmittel, die aktiv vor Krebs schützen, wie beispielsweise Vitamin-E und Ingwer oder die das Immunsystem unterstützen bei der Bekämpfung von Krebs.99
Der Zusammenhang zwischen Ernährung und Krebs lässt sich teilweise durch folgende Mechanismen erklären:
- Entzündungen: Chronische Entzündungen, die durch bestimmte Ernährungsgewohnheiten, wie zum Beispiel hohen Zuckerkonsum oder ungesunde Fette gefördert werden, können das Krebswachstum begünstigen
- Oxidativer Stress: Freie Radikale können DNA-Schäden verursachen, was zu Krebs führen kann. Antioxidantien in Obst und Gemüse können diesen Prozess entgegenwirken
- Hormonelle Einflüsse: Übergewicht und eine hohe Fettzufuhr können die Produktion von Hormonen wie Inulin und Östrogen beeinflusse, die mit der Entstehung von hormonabhängigen Krebsarten wie Brust- & Prostatakrebs in Verbindung stehen
Krebsfördernde Ernährungsfaktoren:
- Rotes und verarbeitetes Fleisch:
Der Konsum von großen Mengen rotem Fleisch (z.B. Rind, Schwein, Lamm) sowie verarbeitetem Fleisch (z.B. Wurst, Speck), wurde mit einem erhöhten Risiko für Darmkrebs in Verbindung gebracht. Die Mechanismen dahinter sind u.a. die der Nitrosamine, die bei der Verdauung von rotem Fleisch entstehen Kochmethoden (z.B. grillen, braten), welche krebserregende Stoffe produzieren oder auch bestimmte Konservierungsmethoden bei verarbeitetem Fleisch (z.B. durch Pökelsalze). Somit sollte der Konsum von rotem und verarbeiteten Fleisch begrenzt sein!
- Hoher Zuckerkonsum & Übergewicht:
Tumor wachsen schneller als gesundes Gewebe und dazu benötigen sie Energie, welche sie u.a. durch Zucker gewinnen. Ein erhöhter Blutzuckerspiegel führt zum Anstieg der Insulinkonzentration, was bei Tierexperimenten zur vermehrten Zellteilung von Gewebe führte. Eine Ernährung, die reich an Zucker und kalorienreichen, nährstoffarmen Lebensmitteln ist, kann zu Übergewicht führen, was ein Risikofaktor für verschiedene Krebsarten wie Brust-, Darm- und Bauchspeicheldrüsenkrebs ist. Übergewicht fördert chronische Entzündungen und Insulinresistenz, die das Krebswachstum begünstigen können.
- Alkohol:
Zwischen dem Konsum von Alkohol und der Entwicklung von Krebs besteht ein großer Zusammenhang.99,105,106 Grundsätzlich kann man sagen, je mehr Alkohol getrunken wird, desto höher steigt das Risiko für eine Krebserkrankung.98,99,107 Alkohol kann die DNA direkt schädige und Entzündungen fördern. Schätzungen zufolge werden durch den derzeitigen Alkoholkonsum im Jahr 2020 ca. 740.000 Krebsneuerkrankungen verantwortlich sein.107 Ein weiteres großes Problem des Alkohols ist die Tatsache, dass es die Wirkung anderer krebserregender Stoffe deutlich verschlimmert. So hat ein Raucher bereits ein 7-fach erhöhtes Risiko an Krebs zu erkranken. Aber ein Raucher der regelmäßig Alkohol konsumiert hat ein 55-fach erhöhtes Risiko an Krebs zu erkranken.
Krebsschützende Ernährungsfaktoren:
- Ballaststoffe:
Eine ballaststoffreiche Ernährung, wie zum Beispiel der Verzehr von Vollkornprodukten, Obst, Gemüse und Hülsenfrüchten, steht im Zusammenhang mit einem niedrigen Risko für Darmkrebs. Ballaststoffe fördern die Darmgesundheit und unterstützen dabei schädliche Substanzen schneller aus dem Körper zu entfernen.
- Obst & Gemüse:
Der regelmäßige Verzehr von Obst und Gemüse ist mit einem reduzierten Risiko für verschiedene Krebsarten, insbesondere Magen- & Lungenkrebs, verbunden. Obst und Gemüse enthalten Antioxidantien, Vitamine und sekundäre Pflanzenzstoffe, die Zellen vor Schäden schützen können. Antioxidantien: Stoffe wie Vitamin C, E und Beta-Carotin können freie Radikale abfangen, die die DNA unserer Zellen schädigen können und so zur Krebsentstehung beintragen.
- Pflanzliche Fette:
Gesunde Fette wie Omega-3-Fettsäure (z.B. fettem Fisch, Nüsse und Samen) können eine entzündungshemmende Wirkung haben und somit das Krebsrisiko verringern.
- Vitamin & Kalzium:
Vitamin D und Kalzium haben eine schützende Wirkung und können eine Rolle bei der Prävention von Darmkrebs spielen. Vitamin D ist an der Zellregulation beteiligt und hat entzündungshemmende Eigenschaften.
- Kurkuma:
Das in Kurkuma enthaltene “Curcumin” gilt als sehr gesund, hat wenig bis keine Nebenwirkungen und soll entzündungshemmende und antioxidative Eigenschaften mit sich bringen. Diese gesundheitlichen Vorteile, möchte man sich auch in der Behandlung/Prävention von Krebs zunutze machen. Bei durchgeführten in-vitro Studien deuteten die ersten Ergebnisse daraufhin, dass Curcumin möglicherweise das Wachstum von Tumorzellen eingrenzt und die Apoptose (= programmierter Zelltod) von Krebszellen fördern kann. Eine Übertragung dieser Ergebnisse auf menschliche Studien, gestaltet sich aber äußerst schwierig und erste Studien ergaben, dass es nur wenig Verbesserung ergab.110,111,112,113 Somit spielt noch Kurkuma eine untergeordnete Rolle in der Behandlung/Prävention von Krebs. Es sollte jedoch erwähnt werden, dass die Forschung bezüglich Kurkuma und Krebs noch nicht sehr weit ist und derzeitig weitere Forschungsprojekte durchgeführt werden.
Ernährungsweisen:
- Mediterrane Ernährung:
Die mediterrane Ernährung ist reich an Gemüse, Obst, Nüsse, Vollkornprodukte, Fisch und Olivenöl und hat sich in Studien als potenziell schützend gegen verschiedene Krebsarten erweisen.
- Pflanzenbasierte Ernährung:
Der Fokus auf pflanzenbasierte Lebensmittel wie beispielsweise Obst, Gemüse, Vollkornprodukte, Nüsse und Samen hat gezeigt, dass das Risiko für bestimmte Krebsarten reduziert werden kann. Diese pflanzliche Ernährung, ist reich an sekundären Pflanzenstoffen (z.B. Flavonoide, Polyphenole), welche entzündungshemmend und antioxidativ wirken und zeitgleich einen positiven Effekt auf das Immunsystem haben.
- Ketogene Ernährung:
Eine Ketogene Ernährung ist eine stark kohlenhydratarme, aber zeitgleich fettreiche Ernährungsform, die als ein Fastenähnliches Ernährungsprogramm gesehen werden kann. Der Körper wird durch diese Ernährungsweise in einen Zustand namens “Ketose” versetzt, bei dem er anstelle von Kohlenhydrate Fett als Hauptenergiequelle nutzt. Die Theorie dahinter ist, dass Krebszellen die Glukose als ihre Hauptenergiequelle verwenden, durch eine Ketogene Ernährungsweise ausgehungert werden könnten.127
- Fasten:
Die Rolle von Fasten bei Krebserkrankungen ist Gegenstand zunehmender Forschung, wobei einige vielversprechende Ergebnisse vorliegen. Fasten fördert die Autophagie, ein zellulärer Reinigungsprozess, der beschädigte Zellen und Bestandteile abbaut. Es wird vermutet, dass dies eine Rolle bei der Bekämpfung von Krebserkrankungen spielen kann, indem es entartete Zellen eliminiert. Einige Tiermodellstudien zeigen, dass Fasten entzündliche Prozesse im Körper reduzieren kann, was den Nutzen vom Fasten bei der Prävention und einer laufenden Krebsbehandlung unterstützen kann. Eine mögliche Empfehlung hinsichtlich des Fastens kann es sein pro Tag nur eine Mahlzeit zu sich zu nehmen, jede Woche für 2 Tage zu fasten oder pro Monat 3 Tage am Stück zu fasten. Je mehr gefastet wird, desto besser, allerdings sollte das Körpergewicht gut ausbalanciert bleiben!122,123,124,125
Genauere Infos zu Ernährung finden sie HIER
Take-Home-Message Ernährung:
- Jede Ernährungsweise sollte immer in Absprache mit dem behandelnden Arzt oder noch besser mit einem Ernährungsmediziner erfolgen, insbesondere bei einer schwerwiegenden Erkrankung wie Krebs
- Grundsätzlich sollte auf eine ausgewogene, pflanzenbasierte Ernährung mit viel Obst, Gemüse, Vollkornprodukten und gesunden Fetten sowie der Verzicht auf übermäßigen Alkoholkonsum und rote Fleisch geachtet werden, was das Risiko an Krebs zu erkranken senken kann.
- Auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr (mind. 2.5L pro Tag) sollte geachtet werden
- Vermeidung von Omega-6-Fetten (z.B. Sonnenblumenöl, Margarine, Fleisch & Wurstwaren)
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Schlaf:
Wir erleben, dass Schlafproblematiken durch Menschen immer weniger als ein relevanter Faktor für die Gesundheit gesehen werden. Jedoch kann es zu ernsthaften Gesundheitsrisiken führen!100,101,102,103,104 Ein Schlafmangel kann zu einer erhöhten Entwicklung eines toxischen Proteins im Gehirn führen, was neben anderen Faktoren zur Entwicklung einer Krebserkrankung beitragen kann. Der genaue Mechanismus ist jedoch noch nicht vollständig geklärt: Man vermutet, dass es aufgrund des Schlafmangels zur Fehlsteuerung von Hormonen kommt, die das Zellwachstum und die Zellteilung beeinflussen, was wiederum einen Einfluss auf unser Immunsystem hat!100,101,102,103,104 Durch verschiedene Studien konnte beispielsweise ermittelt werden, dass ein Zusammenhang zwischen Schlafverhalten und dem Risiko einer Lungenkrebserkrankung besteht. Ein weiterer Faktor ist die verminderte Killerzellenaktivität, um bis zu 70%, bei auch nur einer Nacht mit weniger als 6 Stunden Schlaf.114,115 Diese Killerzellen zerstören kranke und veränderte Zellen, also auch Krebszellen. Bei Schlafproblemen denkt man meistens an zu viel oder zu wenig Schlaf, jedoch spielt die Schlafhygiene auch eine wichtige Rolle, um Fatigue zu lindern und die allgemeine Schlaf Qualität zu verbessern.116,117,118 Es sind weitere Studien nötig, um den Einfluss von Schlafproblematiken bei der Entwicklung von Krebs genauer zu untersuchen.100,101,102,103,104 Mehr Infos dazu finden sie HIER
Stress:
Immer wieder wird vermutet, dass Stress mit eine der Ursachen für die Entstehung von Krebs ist. Eine Theorie hierbei ist, dass durch Stress ein hormoneller Cocktail von unter anderen Cortisol ausgeschüttet wird, der (biochemische) Veränderungen in unseren Zellen auslöst, was möglicherweise zur Krebsentstehung beitragen könnte. Eine weitere Theorie ist, dass Stress das Immunsystem unterdrückt, was den Menschen anfälliger für eine Krebserkrankung machen kann. Aktuell lässt sich jedoch festhalten, dass man bislang keinen direkten Einfluss von Stress auf die Entstehung von Krebs nachweisen konnte! Wahrscheinlich hat Stress mehr indirekte Einflüsse, wie wenn ein Betroffener aufgrund des Stresslevels beispielsweise vermehrt raucht, Alkohol konsumiert oder ungesundes Essen zu sich nimmt. Fakt ist, dass die Zusammenhänge zwischen Stress, Immunsystem und Krebserkrankungen sehr komplex sind und man bis heute keine eindeutige Beziehung nachweisen konnte. Mehr Infos dazu finden sie HIER
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Wir sehen, dass immer mehr Krebserkrankungen auftreten, was zum einen an unseren immer passiveren Lebensstil liegt, aber auch an immer besseren Diagnostik- & Früherkennungsmaßnahmen. Durch eine verbesserte Überlebensrate und Prognose in der Krebsbehandlung, gewinnt auch das medizinische Personal für diese spezielle Gruppe Personengruppe immer mehr an Wichtigkeit.12 Auch die Physiotherapie hat sich hinsichtlich der Behandlung von Krebspatienten stark verändert. So wurde bis vor wenigen Jahren noch komplett von physiotherapeutischen Behandlungen in Frühphasen einer Krebsbehandlung abgeraten. Durch Studien wurde bewiesen, dass onkologische Patienten, die bereits frühzeitig aktiviert wurden, das Krankenhaus zum Teil 5 Tage früher verlassen konnten, im Vergleich zu inaktiven Patienten. Auch nimmt künstliche Intelligenz einen immer größeren Stellenwert ein und unterstützt Chirurgen bei Tumorentfernungen oder Einschätzungen von Tumorgewebe im Operationssaal. Auch die Entwicklung eines Impfstoffes zur Krebsbekämpfung wird immer wieder besprochen. So soll dieser bis 2030 in der Lage sein einen großen Teil der Krebsarten zu heilen, indem nach einer vorherigen Behandlung, wie einer Chemotherapie das Immunsystem trainiert wird, die Krebszellen besser zu erkennen und selbstständig zu vernichten, sodass eine Wiedererkrankung verhindert werden kann.
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Krebserkrankungen können viele Ursachen haben, aber jeder kann bereits präventiv etwas machen, um sein individuelles Krebserkrankungsrisiko zu minimieren. Hierzu zählen neben dem aktiven Lebensstil, die Vermeidung von Alkohol, gesunde Ernährung (möglichst Protein- & Ballaststoffreich), aber auch die Vermeidung von Schimmelpilzgiften, Radon, Teer/Asbest, etc. Sollte es dennoch zur Krebsdiagnostik kommen, kann man den ansonsten sehr passiven Behandlungsprozess aktiv selbst unterstützen und zur eigenen Genesung beitragen!
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Craniomandibuläre Dysfunktion
SIE HABEN ODER KENNEN JEMANDEN MIT CMD PROBLEMEN?
Wir fassen auf dieser Seite alle wichtigsten Infos zusammen.
3300 Worte | 28 Minuten Lesezeit
Lieber Kunde, Patient &/oder (Fach-)Arzt,
mit dieser Seite möchten wir Ihnen einen Einblick in das Thema „Craniomandibuläre Dysfunktion“ geben. Dazu möchten wir Ihnen unser entsprechendes Vorgehen erläutern. Hierbei beziehen wir uns unter anderen auf wissenschaftliche Studien und unsere Erfahrung in der Praxis. Wir möchten Ihnen die Möglichkeit geben, sich bereits im Vorfeld besser über die Thematik zu informieren und offene Fragen oder bestehende Unsicherheiten zu klären, um so zu verstehen, was hinter diesem Beschwerde Bild steckt.
Craniomandibuläre Dysfunktion (CMD) bezeichnet eine Vielzahl von Beschwerden im Kieferbereich, die nicht nur den Kiefer betreffen, sondern auch Probleme wie Nacken-, Schulter- oder Kopfschmerzen verursachen können 3,4,9,13,16,25,30,31,43. Der Begriff stammt aus dem Lateinischen: „Cranium“ bedeutet Schädel, „Mandibula“ Unterkiefer und „Dysfunktion“ Funktionsstörung.
CMD ist jedoch keine spezifische Diagnose, sondern ein Überbegriff für eine Sammlung von Symptomen, die häufig miteinander zusammenhängen 3,4,9,13,16,25,30,31,43,47,52. Diese Symptome können auf Probleme der Kaumuskulatur, der Kiefergelenke oder Zahnfehlstellungen hinweisen, werden aber oft durch zusätzliche Faktoren wie Stress oder psychische Belastungen beeinflusst 13,16,17,31,32,39,41,42.
Neue Forschungen zeigen, dass CMD nicht ausschließlich durch körperliche Ursachen ausgelöst wird 4,5,14,17,41. Psychische und funktionelle Faktoren spielen eine ebenso große Rolle. CMD entsteht häufig durch ein Ungleichgewicht im Körper, das durch Stress, Verhaltensmuster oder emotionale Belastungen verstärkt wird. 3,4,5,9,13,14,16,17,31,32,39,41,42
Studien schätzen, dass 3–12 % der erwachsenen Bevölkerung an CMD leiden, und die Zahlen nehmen zu 3,4,6,13,14,15,16,17. Besonders betroffen sind Frauen, die bis zu viermal häufiger Symptome zeigen als Männer. Dieser Unterschied liegt nicht unbedingt an körperlichen Faktoren, sondern wird eher durch Stress, Hormone und genetische Veranlagungen erklärt 4,7,9,10,11,12,17. Junge Erwachsene zwischen 25 und 34 Jahren, die häufig unter hohem Stress stehen, gehören ebenfalls zu den Risikogruppen 4,13,17,41,45.
Obwohl CMD oft auf Beschwerden im Kieferbereich hinweist, ist es wichtig zu betonen, dass diese Symptome nicht zwingend auf Schäden oder Veränderungen an den Kiefergelenken oder -muskeln zurückzuführen sind. Vielmehr handelt es sich um eine komplexe Reaktion des Körpers auf innere und äußere Stressfaktoren. CMD ist daher kein eigenständiges Krankheitsbild, sondern eine Beschreibung eines vielfältigen und individuell unterschiedlichen Beschwerde Bildes.
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Das Kiefergelenk ist eines der am häufigsten genutzten Gelenke unseres Körpers. Es ermöglicht uns, zu kauen, zu sprechen und unsere Mimik zu verwenden 3,13,30,31. Dieses Gelenk verbindet den Unterkiefer mit dem Schädel, und beide Kiefergelenke arbeiten immer zusammen. Weil es so nah an anderen Strukturen wie dem Nacken liegt, können Probleme im Kiefergelenk oft auch Beschwerden in angrenzenden Bereichen verursachen – und umgekehrt 3,13,30,31.
Zwischen dem Unterkiefer und dem Schädelknochen befindet sich der Diskus, eine kleine Knorpelscheibe, die wie ein Puffer wirkt und die Bewegungen des Gelenks unterstützt. Diese Scheibe ist mit Bändern am Kiefergelenk befestigt. Auch die Kaumuskulatur, die unser Kiefer bewegt, ist bemerkenswert: Sie gehört zu den stärksten Muskeln des menschlichen Körpers 13,14,30,31.
Abbildung 1: Anatomie Kiefergelenk (Myokraft in Anlehnung an Alila Medical Media)
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Die Ursachen für eine CMD sind vielfältig und lassen sich nicht auf eine einzige Ursache zurückführen 3,9,12,13,14,30,31,41. Neben Faktoren wie Zahnfehlstellungen, Umweltfaktoren, bestimmten Verhaltensweisen, Medikamenten, Stress, Ängsten, zwanghaftem Verhalten, dem Umgang mit Schmerzen, Depressionen, Schlafproblemen, Traumata oder hormonellen Einflüssen 3,4,5,13,30,31,33,41,42,43,46,59,60 spielt auch die allgemeine und spezifische Belastbarkeit eine entscheidende Rolle. Insbesondere, wie viele Stressoren im Alltag bewältigt werden müssen und wie gut die individuelle Stressverarbeitung ist, kann erheblich dazu beitragen.
Abbildung 2: Stresskapazität und Stressoren (Myokraft)
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Die Symptome einer CMD sind sehr vielseitig. Beschwerden können nicht nur im Kieferbereich auftreten, sondern auch in anderen Körperregionen wie Kopf, Nacken oder Schultern 3,4,13,15,22,30,31,32,33,34,46,51.
CMD ist jedoch keine eigenständige Diagnose, sondern eine Sammlung von Symptomen. Häufige Beschwerden wie Gesichtsschmerzen, Ohrenprobleme, Kopfschmerzen oder Kieferschmerzen 3,9,13,17,33,34,38,52,54,58 treten bei CMD zwar oft auf, können aber auch auf andere Erkrankungen hinweisen 3,32,33,34. Es ist daher wichtig zu betonen, dass einzelne Symptome nicht automatisch auf eine CMD hinweisen und immer im Gesamtzusammenhang betrachtet werden sollten.
Abbildung 3: Symptome bei CMD (Myokraft)
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Probleme mit den Zähnen
- Fehlstellungen der Zähne oder lang andauernde Behandlungen mit weit geöffnetem Mund können das Kiefergelenk belasten.
Verletzungen
- Unfälle oder Verletzungen im Bereich von Kopf, Kiefer oder Nacken, wie Schleudertrauma oder Schläge, erhöhen das Risiko.
Ungünstige Gewohnheiten
- Zähneknirschen, Pressen, exzessives Kaugummikauen oder ständiges Lutschen von Bonbons beanspruchen Kiefergelenk und Muskeln.
Lebensstilfaktoren
- Schlechter Schlaf, Rauchen, Alkoholkonsum und Atmungsprobleme wie Schnarchen oder Schlafapnoe können eine CMD begünstigen.
Stress/Psychosomatische Faktoren
- Stress senkt die individuelle Belastbarkeit und erhöht das Entstehen von Zähneknirschen- und Pressen
CMD entsteht oft durch eine Kombination dieser Faktoren, wobei mechanische Belastungen und Lebensgewohnheiten zusammenwirken. Ein gesunder Lebensstil und das Erhöhen der Belastbarkeit können helfen, das Risiko zu reduzieren.1,9,13,16,17,18,30,31,41,42,45,46, 60
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Bruxismus ist das unbewusste Zähneknirschen oder -pressen, das meistens nachts, aber manchmal auch tagsüber passiert 1,4,9,13,30,31. Es ist eine Reaktion unseres Nervensystems auf Stress und hilft dem Körper, diesen zu verarbeiten. Die Hauptursachen für Bruxismus sind daher oft Stress und Ängste. Zusätzlich können auch Zahnfehlstellungen, bestimmte Medikamente oder Erkrankungen eine Rolle spielen 1,4,9,13,30,31.
Bruxismus kann zu folgenden Problemen führen: 1,4,9,13,30,31,46
- Beschädigung der Zähne
- Kiefergelenksprobleme
- Kopf- & Nackenschmerzen
- Schlafstörungen
Die Behandlung von Bruxismus umfasst oft das Tragen einer Zahnschiene, auch Aufbiss Schiene genannt. Diese schützt die Zähne und entlastet die Kiefergelenke 27,28,29. Zusätzlich können Entspannungsmethoden und Techniken zur Stressbewältigung helfen, die Ursachen des Zähneknirschens anzugehen 13,30,31,47,49,50,54.
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Ernährung und CMD
Es gibt einen Zusammenhang zwischen CMD und der Ernährung, auch wenn das auf den ersten Blick vielleicht nicht offensichtlich ist. Eine ungesunde Ernährung kann das Risiko für CMD erhöhen und bestehende Beschwerden verschlimmern. Umgekehrt kann eine gesunde Ernährung dabei helfen, die Symptome zu lindern und eine Verschlechterung zu verhindern 13,39. Eine ausgewogene Ernährung, eventuell ergänzt durch gezielte Nahrungsergänzungsmittel, kann die herkömmliche Behandlung sinnvoll unterstützen 13,39,40.
Besonders wichtig ist eine entzündungshemmende Ernährung, da sie die Gesundheit des gesamten Körpers fördert. Verarbeitete Lebensmittel, Zucker und ungesunde Fette können Entzündungen verstärken. Eine Ernährung mit Omega-3-Fettsäuren, Antioxidantien und viel frischem Obst und Gemüse kann hingegen helfen, Entzündungen zu reduzieren 13,39.
Stress und CMD
Stress gehört zum Alltag und kann sowohl die Psyche als auch unseren Körper belasten 13,14,30,31,41,42,43,44,45. Bis zu einem gewissen Punkt kann unser Körper Stress gut bewältigen. Doch wenn Stress zu häufig und ohne ausreichende Erholungsphasen auftritt, kann das die Belastungsgrenze überschreiten. Dies kann der Gesundheit schaden und zu Krankheiten führen.
Stress spielt eine wichtige Rolle bei der Entstehung einer Craniomandibulären Dysfunktion (CMD) 13,14,30,31,41,42,43,44,45. Menschen, die im Alltag, Beruf oder Privatleben stark unter Druck stehen, neigen oft dazu, als unbewusste Reaktion mit Zähneknirschen zu reagieren – sei es nachts oder tagsüber. Stress kann CMD-Beschwerden verstärken, da er die Muskelspannung erhöht, die Schmerzempfindlichkeit verstärkt und die allgemeine Belastbarkeit des Körpers verringert. Wie man so oft sagt: „Da musst du dich durchbeißen“ – leider nehmen viele Menschen das zu wörtlich.
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Die Prognose ist in den meisten Fällen sehr positiv – insbesondere, wenn neben der gezielten Therapie auch der Lebensstil optimiert wird. Faktoren wie Stressmanagement, Schlafhygiene und das Vermeiden ungünstiger Gewohnheiten (z. B. Zähneknirschen) tragen wesentlich zu einem nachhaltigen Behandlungserfolg bei 1,3,4,9,13,17,20,30,31,43
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Erstgespräch
In der Anamnese besprechen wir Ihre Problematik, erfragen die Hauptbeschwerden und analysieren gemeinsam, welche Lifestyle-Faktoren wie Stress, Schlafverhalten oder Gewohnheiten (z. B. Zähneknirschen) eine Rolle spielen könnten. Auch frühere Verletzungen, zahnärztliche Behandlungen oder andere relevante medizinische Vorgeschichten werden berücksichtigt.
In der körperlichen Untersuchung prüfen wir die Muskulatur auf Verspannungen oder Druckschmerz und analysieren die Bewegungen Ihres Kiefergelenks. Dabei achten wir auf mögliche Einschränkungen, Schmerzen bei Bewegungen, Knack- oder Reibegeräusche und Auffälligkeiten der Kieferbewegung. Zusätzlich können auch angrenzende Bereiche, wie der Nacken oder die Schultern, untersucht werden, da diese häufig in Zusammenhang mit Beschwerden im Kiefergelenk stehen 1,3,13,17,19,30,31.
Ebenfalls wird die zahnärztliche oder kieferorthopädische Versorgung mittels Aufbissschiene erfragt. Eine solche Schiene hilft dabei, die Kaumuskulatur und das Kiefergelenk zeitweise zu entlasten 13,30,27,29,31,47,50. Besonders beim nächtlichen Zähneknirschen (Bruxismus) kann sie die Beschwerden oft schon nach kurzer Zeit verbessern. Regelmäßige Kontrollen beim Zahnarzt sind wichtig, um den Sitz der Schiene zu überprüfen, da sich der Biss mit der Zeit verändern kann. Bei konsequenter Anwendung zeigt die Schienentherapie in vielen Fällen schnell Wirkung und sorgt für eine Linderung der Beschwerden 13,27,28,29,30,29,44,47,50. Allerdings sind sich einige Studien nicht einig darüber, wie wirksam Aufbissschienen bei der langfristigen Behandlung von CMD tatsächlich sind 3,27,29. Letztendlich werden damit lediglich Symptome behandelt.
Behandlung
Die Behandlung einer CMD ist oft komplex und erfordert einen nachhaltigen, umfassenden Ansatz, der individuell auf die Ursachen und Einflussfaktoren des Patienten abgestimmt ist 1,2,4,13,14,25,27,30,31,50.
Dabei wird die Bedeutung von CMD häufig überschätzt, da in den meisten Fällen die Kieferstrukturen selbst nicht behandelt werden müssen. Vielmehr resultieren die Symptome oft aus einer zu geringen Belastbarkeit, einer schwachen Stressresistenz und einem Mangel an Erholung 25,26,27,49,54,55, 58, 59.
Die Therapie konzentriert sich daher selten auf die „Reparatur“ von Strukturen, sondern vielmehr darauf, die Belastbarkeit des gesamten Körpers zu stärken und über Lebensstilanpassungen aufzuklären und die Selbstwirksamkeit des Patienten zu fördern 25,26,27,49,54,55, 58, 59. In einer Studie wurde untersucht, wie gut ein spezielles Selbsthilfe-Programm für Patienten mit Kiefergelenksbeschwerden wirkt. Die Ergebnisse zeigten, dass es den Patienten half, ihre Beschwerden wie Schmerzen und Bewegungseinschränkungen zu verringern.
Manuelle Behandlungen im Mundraum, beispielsweise nach Traumata oder Operationen, können zwar Schmerzen lindern und die Funktion sowie Beweglichkeit verbessern, allerdings sind die wissenschaftlichen Belege dafür begrenzt 26,27. Als alleiniger Ansatz zeigt die manuelle Therapie bei nicht-akuten Patienten in der Regel keine nachhaltigen Erfolge.25,26,35
Eine entscheidende Rolle spielen spezifische, aktive Übungen, die den Heilungsprozess unterstützen. Sie helfen, die Körperwahrnehmung zu verbessern, was unbewusste Gewohnheiten wie Zähneknirschen reduzieren kann 17,30,31,49,50,53,54,55. Zudem fördern sie langfristig die Funktion und Belastbarkeit des Kiefergelenks.
Training als Therapie bei CMD- Beschwerden
Krafttraining für den Oberkörper ist ein wertvoller Bestandteil der Behandlung und Vorbeugung von CMD. Häufig stehen Beschwerden im Nacken-, Schulter- und Rückenbereich in Zusammenhang mit CMD, und gezieltes Training dieser Bereiche kann spürbare Verbesserungen bringen.
Darüber hinaus hilft Krafttraining, Stress abzubauen – ein wesentlicher Faktor, der sich positiv auf die Beschwerden auswirken kann. Regelmäßiges Training stärkt nicht nur die Muskulatur und steigert die Belastbarkeit des Körpers, sondern verbessert auch die Durchblutung. Dies unterstützt den Abtransport entzündungsfördernder Stoffe und fördert die Regeneration.
Nur durch konsequentes und regelmäßiges Training lassen sich Beschwerden nachhaltig lindern, einer CMD effektiv vorbeugen und die Lebensqualität langfristig steigern. Krafttraining bietet damit eine einfache, aber wirkungsvolle Möglichkeit, die Gesundheit ganzheitlich zu fördern.
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CMD ist eine klar definierte Krankheit
CMD ist keine eigenständige Krankheit, sondern ein Sammelbegriff für verschiedene Symptome und Beschwerden, die durch unterschiedliche Ursachen ausgelöst werden können, z. B. muskuläre Verspannungen, Gelenkprobleme oder Stress.
Kieferknacken ist unnormal und behandlungsbedürftig
Kiefergeräusche, wie beispielsweise Klicken oder Knacken können begleitend zu einer CMD auftreten, treten aber auch bei 50% der Symptom- bzw. Beschwerdefreien Patienten auf14. Grundsätzlich sind Knackgeräusche, die ohne begleitende Schmerzen auftreten, meist nicht behandlungsbedürftig!
CMD betrifft nur das Kiefergelenk
CMD kann auch Symptome in anderen Körperbereichen verursachen, wie Kopf-, Nacken- oder Rückenschmerzen.
Massage der Kaumuskulatur ist notwendig bei CMD Beschwerden
CMD Beschwerden erfordern meist einen ganzheitlichen Behandlungsansatz, der physiotherapeutische Maßnahmen, Stressbewältigung, Lebensstiländerungen und in manchen Fällen auch zahnärztliche Behandlungen kombiniert um einen langfristigen Erfolg zu haben.
Botox hilft gegen CMD Beschwerden
Die Behandlung mit „Botulinum“ (besser bekannt als Botox) ist eine neue Methode, die in den letzten Jahren intensiv erforscht wurde. Sie wird vor allem bei Patienten eingesetzt, die unter starken Verspannungen der Kaumuskulatur oder Zähneknirschen leiden13,47,48 . Die Wirkung beginnt etwa 3 bis 5 Tage nach der Injektion und hält ungefähr 6 Monate an. Danach muss die Behandlung möglicherweise wiederholt werden. Wichtig ist, dass diese Therapie immer in Kombination mit physiotherapeutischen Maßnahmen zur Belastbarkeitssteigerung und Lebensstiloptimierung durchgeführt wird, um den bestmöglichen Erfolg zu erzielen 13,36,37,47,48.
Wenn man knirscht, entwickelt man automatisch CMD-Beschwerden
Es gibt Menschen, die unter leichten muskulären Verspannungen leiden, aber trotzdem starke Schmerzen und Einschränkungen im Alltag haben. Es gibt aber auch Menschen, die stark Knirschen, wodurch die Zähne bereits stark angegriffen sind, aber sie keinerlei Schmerzen oder Einschränkungen im Alltag erleben.
Das liegt daran, dass Schmerzen multifaktoriell sind und dementsprechend immer mehrere Faktoren eine Rolle spielen und nicht nur die strukturellen Faktoren. Hier kommen wieder unsere eigene Belastbarkeit und unsere Lebensstilfaktoren ins Spiel. Menschen mit einer hohen Resilienz, sind weniger anfällig für eine CMD – Die gute Nachricht: Resilienz kann man jederzeit wieder aufbauen.
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CMD ist keine Krankheit, die nicht nur das Kiefergelenk betrifft, sondern hängt oft mit psychologischen und körperlichen Belastungen zusammen. Der Fokus sollte weniger auf der Behandlung der Kieferstrukturen liegen, sondern auf der Verbesserung der Belastbarkeit des gesamten Körpers und der Stressbewältigung. Mit einem individuellen Ansatz können Beschwerden effektiv gelindert werden, ohne Operationen, Massagen oder anderen aufwendigen Behandlungen.
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Entzündungshemmende Ernährung
Myokraft Lebensstil, Lösungskarten
SIE HABEN ODER KENNEN JEMANDEN MIT ENTZÜNDUNGEN?
Wir fassen auf dieser Seite alle wichtigsten Ernährungstipps zusammen.
3300 Worte | 28 Minuten Lesezeit
Zuletzt Aktualisiert: Januar 2025
Lieber Kunde, Patient und/oder (Fach)Arzt,
in diesem Artikel möchten wir sie über das Thema Entzündungshemmende Ernährung aufklären.
Entzündungen sind eins der größten Gesundheitlichen Probleme der heutigen Zeit. Viele Erkrankungen aus allen Medizinischen Bereichen haben ihre Ursache genau hier. Ob Tennisarm, Schleimbeutelentzündung, Arthrose, Krebs oder auch Neurologische Erkrankungen wie Multiple Sklerose und Schlaganfälle.3 Auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Gefäßverkalkungen (Arteriosklerose) bis hin zum Herzinfarkt.2 Sogar Psychische Erkrankungen wie Depressionen, Demenz oder Schizophrenie.1 All diese Erkrankungen haben als Basis das Grundlegende Problem. Die Chronische Entzündung.
Dabei klingt die Prävention gegen Entzündungen einfach: ausreichend Schlaf, Stressmanagement, Bewegung und eine gesunde Ernährung. Doch was heißt gesunde Ernährung? Was darf ich essen und was lasse ich besser und inwiefern hat das jetzt Einfluss auf meine chronischen Entzündungen?
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Jegliche überschüssigen Kalorien werden durch den Körper als Fettgewebe gespeichert, da dies die effizienteste und energiesparendste Möglichkeit für den Körper ist, Energie zu speichern. Fettzellen schütten allerdings verschiedene Botenstoffe aus, welche Entzündungen provozieren und für mehr Appetit sorgen. Körperfett sorgt also dafür, dass das Verlangen nach den Nahrungsmitteln größer wird, welche Entzündungen provozieren, und mehr Fettgewebe aufbauen. Gleichzeitig sorgt Fettgewebe für eine höhere Produktion sogenannter freier Radikale16,17
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Stell dir vor, dein Körper ist ein Haus. Im Alltäglichen Leben entsteht in diesem Haus Schmutz und Rauch. Das sind die freien Radikalen. Ein bisschen Schmutz ist nicht schlimm, aber wenn es zu viel wird, können Probleme entstehen (wie eine Erhöhung der Entzündungswerte). In Obst und Gemüse sind “Reinigungskräfte” (Antioxidantien) enthalten, welche dein Haus sauber halten, sodass keine Probleme entstehen können. Einige Angewohnheiten wie Rauchen, hoher Alkoholkonsum, chronischer Stress, Bewegungsmangel und auch Nährstoffe wie Zucker, gesättigte Fettsäuren und verarbeitete Lebensmittel sorgen dafür, dass dein Haus schneller schmutzig wird, also sich mehr freie Radikale ansammeln können.
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Zucker und alle Arten von Zucker (Fruktose, Haushaltszucker etc.) sind entzündungsfördernd. Die Gründe dahinter sind vielseitig. Einerseits ist hoher Zuckerkonsum eine der Hauptursachen für Übergewicht, andererseits sorgt Zucker allein für eine Erhöhung der Entzündungswerte im Blut. Ein weiterer Faktor ist, dass auch Zucker die Produktion von freien Radikalen erhöht. Auch Kohlenhydrate, welche den Blutzuckerspiegel schnell ansteigen lassen (Kohlenhydrate mit einem hohen Glykämischen Index und/ oder einer hohen Glykämischen Last z.B. Limonade, Reis, Kartoffeln, Weißbrot, Pommes) sorgen langfristig für höhere Entzündungswerte im Blut. Anfangs kann Insulin die Erhöhung der Entzündungswerte im Körper noch ausgleichen, da es entzündungshemmend wirkt und hilft, die Balance zu bewahren. Mit der Zeit jedoch entwickelt sich eine Insulinresistenz, bei der die Zellen weniger empfindlich auf Insulin reagieren. Dieser Zustand führt dazu, dass die entzündungshemmende Wirkung von Insulin nachlässt. In der Folge wird der Prozess der Entzündungsregulation weiter gestört, insbesondere wenn Diabetes entsteht, da die chronisch hohen Blutzuckerwerte die Entzündungsreaktionen zusätzlich verstärken. Etwa jede dritte Person in Deutschland ist derzeit von einem der beiden Zustände betroffen. 10,11,12,13,14
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Fett generell ist nicht entzündungsfördernd. Es kommt darauf an welches Fett zu sich genommen wird. Es wird empfohlen mehr ungesättigte Fette -Omega 3 Fette- zu Essen und weniger gesättigte Fette, Omega 6 Fette und Transfette. Das liegt an der Zusammensetzung und dem Verhältnis der Fette zueinander. Omega 3 und Omega 6 Fette sollten optimalerweise in einem Verhältnis von 1-2:1 zueinander konsumiert werden. Aufgrund unserer Essgewohnheiten liegt dieses allerdings eher bei 20-30:1. Gesättigte Fette und Transfette sollten möglichst vermieden werden. Der Mechanismus dahinter ist noch nicht komplett geklärt, allerdings zeigen Studien, dass durch eine Veränderung der Fettzellen und der Gefäßwände Entzündungen provoziert oder eben reduziert werden können. Empfohlene Nahrungsmittel sind deshalb Fisch oder Leinsamen. Frittierte Speisen, Margarine und Backwaren sollten vermieden werden.4,5,6
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Tierische Produkte, also vor allen Dingen Milch Produkte und rotes Fleisch werden auch mit entzündungsprovozierenden Effekten in Zusammenhang gesehen. Milch kann bei manchen Menschen die Darmflora negativ beeinflussen, insbesondere bei einer Laktoseintoleranz. Eine gestörte Darmflora kann chronische Entzündungen begünstigen, da sie die Darmbarriere schwächt. Bei Personen mit Unverträglichkeiten, Allergien oder bestimmten Erkrankungen können Milchprodukte Entzündungen fördern, während sie bei anderen Menschen keine negativen Auswirkungen hat oder sogar entzündungshemmend wirken kann. Allerdings ist dies wissenschaftlich noch immer nicht richtig belegt. Der große Teil der Studien kommt zu der Ansicht, dass trotz einiger entzündungsprovozierender Inhaltsstoffe, keine allgemeine entzündungsfördernde Wirkung nachgewiesen werden kann. Auch rotes Fleisch enthält viele gesättigte Fettsäuren. Beim Braten, Grillen oder Rösten von rotem Fleisch entstehen Verbindungen, die oxidativen Stress verursachen und Entzündungsprozesse fördern. Rotes Fleisch kann aber auch ein wertvoller Bestandteil der Ernährung sein, da es reich an hochwertigem Protein, Eisen, Zink und B-Vitaminen ist. Fleisch aus Massentierhaltung kann aufgrund des ungünstigen Fettsäureprofils, der Belastung durch Medikamente und Umweltgifte sowie der geringeren Qualität entzündungsfördernder wirken als Fleisch aus Weidehaltung. Fleisch von grasgefütterten, artgerecht gehaltenen Tieren weist in der Regel ein günstigeres Verhältnis von entzündungshemmenden zu entzündungsfördernden Substanzen auf und ist somit gesünder für den Körper.
Es kommt also hier auf verschiedene Faktoren an:
In welchen Mengen werden die tierischen Produkte konsumiert?
Wie ist die individuelle Verträglichkeit der tierischen Produkte?
Wie ist die Qualität des Fleisches?
Wie werden die tierischen Produkte zubereitet?
Eine bewusste und ausgeglichene, nicht übermäßige, sondern eher eingeschränkte Einnahme von Milchprodukten und/oder rotem Fleisch kann sinnvoll sein.7,8,9
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Obst und Gemüse sind beides wirksame Mittel, um sich vor Entzündungen zu schützen. Dabei spielen verschiedene Inhaltsstoffe, Mikronährstoffe und Vitamine eine große Rolle. Dazu zählen vor allen Dingen die Inhaltsstoffe der Carotinoide (geben einen gelblichen/ roten Farbton, wie in Möhren, Spinat, Paprika, Orange, Tomate, Mais, Aprikose etc.), der Flavonoide (Äpfeln, Birnen, Trauben, Kirschen, Pflaumen, Beeren, Zwiebeln, Grünkohl, Auberginen, Soja und schwarzem und grünem Tee) die löslichen Ballaststoffe (Linsen, Bohnen, Erbsen, Karotten, Broccoli, Äpfel, Beeren, Pflaumen, Bananen, Quitten, Zitrusfrüchte), Vitamin C (hauptsächlich in Beeren, Zitrusfrüchten und Kohl) und Vitamin E (Mais, Spargel, Tomaten, Möhre, Blumenkohl). Die genaue Wirkungsweise dieser Inhaltsstoffe ist noch nicht ganz geklärt. Fest steht, dass diese unter anderem durch eine Verbesserung der Darmflora (mehr dazu weiter unten), einem verbesserten Immunsystem, durch die Bekämpfung sogenannter freier Radikale und durch Veränderungen in den Zellen in der Lage sind Entzündungen zu reduzieren.18,19,20
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Entzündungswerte nach Alkoholkonsum zeigen in Studien einen J-förmigen Verlauf. Nicht Trinker haben höhere Entzündungswerte als Personen mit geringem Alkoholkonsum (bis max. einem Getränk pro Tag). Danach steigen die Entzündungsparameter wieder deutlich an. Die genaue Ursache dahinter ist noch nicht geklärt. Es wird vermutet, dass Alkohol generell eine entzündungshemmende Wirkung hat. Dieser Effekt wird aber durch andere Gewebsveränderungen, wie Schäden an der Darmgesundheit, vermehrter Ausschüttung von freien Radikalen, Aktivierung von Fresszellen des Immunsystems in der Leber (“Müllabfuhr” des Körpers), DNA-Veränderungen und weiteren, gehemmt. Dies sorgt dafür, dass geringe Mengen zwar positive Effekte haben können, vermehrter und regelmäßiger Alkoholkonsum aber schädlich werden.21,22,23,24
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Ultra Processed Foods (UPF) oder hochverarbeitete Lebensmittel sind Lebensmittel, welche zur Produktion viele Arbeitsschritte benötigen. Meist haben sie lange Zutatenlisten und enthalten viel Salz, Zucker und andere Konservierungs- und Zusatzstoffe. Dazu zählen vor allen Dingen Fertiggerichte, Cornflakes, Gebäck, Süßigkeiten, Instantgerichte, Frittiertes, aber auch tierische Ersatzprodukte und viele weitere. Es ist schon länger bekannt, dass der Konsum dieser Produkte ein Hauptrisikofaktor für die meisten chronischen Krankheiten ist. Gleichzeitig werden aber auch Entzündungen provoziert. Dafür sind insgesamt vier Hauptgründe zuständig. Zum einen sorgt der hohe Zucker und Fett Gehalt und der niedrige Ballaststoffgehalt und Mikronährstoffgehalt für höhere Entzündungswerte und eine höhere Produktion von freien Radikalen. Gleichzeitig werden durch die Geschmacksverstärker und die Chemikalien Entzündungen provoziert. Zuletzt schaden UPFs auch der Darmgesundheit, sodass auch über diesen Weg Entzündungen provoziert werden können.25
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Nicht jedes Mehl provoziert Entzündungen. Hauptsächlich Weißmehlprodukte und Mehl aus anderen vergleichbaren Körnern sorgen für entzündungsfördernde Prozesse. Dies passiert aufgrund des darin enthaltenen Glutens und der auf dem Feld verwendeten Pestizide. Diese können ebenfalls die Darmgesundheit schädigen und sorgen für eine Beeinflussung des Immunsystems. Der genaue Effekt ist allerdings wissenschaftlich noch nicht gut belegt. 28
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Die Darmgesundheit/ Darmflora ist eine Sammlung von verschiedensten Bakterien, Pilzen und anderen Lebensformen, welche eine Schlüsselrolle in der Verdauung und dem Immunsystem spielen. Eine Schädigung dieses Bioms, durch die oben genannten Nahrungsmittel, führt zu einer geringeren Energiegewinnung durch das Fehlen der sogenannten kurzkettigen Fettsäuren. Dies führt langfristig zu dem sogenannten “Leaky Gut” Syndrom, bei welchem die Darmwände durchlässig werden, sodass Gifte und Bakterien aus dem Darm austreten können. Beides sorgt für deutlich erhöhte Entzündungswerte im Körper. 25,26,27
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Herzerkrankungen
SIE HABEN ODER KENNEN JEMANDEN MIT EINER HERZERKRANKUNG?
Wir fassen auf dieser Seite alle wichtigsten Infos zusammen.
3300 Worte | 28 Minuten Lesezeit
Zuletzt Aktualisiert: Januar 2025
INHALTSVERZEICHNIS
Lieber Kunde, Patient und/oder (Fach)Arzt,
Mit dieser Seite möchten wir ihnen einen Einblick in das Thema der Herzerkrankungen gewähren, auf dessen Problematik verweisen, unser entsprechendes Vorgehen schildern und unsere Behandlungsmethode erläutern. Hierfür beziehen wir uns ausschließlich auf wissenschaftliche Studien und unsere jahrelange Erfahrung in der Praxis. Wir möchten Ihnen die Möglichkeit geben, sich bereits im Vorhinein besser über die Thematik zu informieren um offene Fragen oder mögliche Unsicherheiten klären zu können, um so zu verstehen, was eigentlich hinter dieser Diagnose steckt.
Unser Herz ist ein wahres Wunderwerk der Natur. Es arbeitet unermüdlich, Tag und Nacht, ohne eine Sekunde Pause. Durch seine beständige Tätigkeit sorgt es dafür, dass unser Körper mit lebensnotwendigem Sauerstoff und wichtigen Nährstoffen versorgt wird. Das Herz ist der Motor unseres Kreislaufs: Es schlägt etwa 60 bis 80 Mal pro Minute, was mehr als 100.000 Schlägen pro Tag, rund 42 Millionen Schlägen pro Jahr und etwa 3,5 Milliarden Schlägen im Laufe eines Lebens entspricht.
Dank seiner enormen Leistungsfähigkeit pumpt das Herz in jeder Minute etwa 5 bis 6 Liter Blut durch unseren Körper, das sind etwa 8.000 Liter täglich! Um diese beeindruckende Aufgabe zu erfüllen, ist das Herz äußerst komplex aufgebaut und benötigt besonderen Schutz.
Der Blutkreislauf ist entscheidend für unsere Gesundheit. Bereits nach nur fünf bis zehn Sekunden ohne Blutversorgung, etwa nach einem Herzinfarkt, beginnen die Nervenzellen im Gehirn, ihre Funktion einzustellen. Nach weiteren drei bis fünf Minuten ohne Sauerstoff beginnen diese Zellen abzusterben, was zu dauerhaften Schäden im Gehirn führen kann.
Studien zeigen, dass etwa 40 % der Patienten, die einen Herzinfarkt erleiden, an den Folgen sterben. Das unterstreicht die immense Bedeutung, die das Herz für unser Leben hat.
Deshalb ist es so wichtig, gut auf die Herzgesundheit zu achten. Eine gesunde Lebensweise, regelmäßige Bewegung und eine ausgewogene Ernährung können helfen, das Herz zu schützen und seine Funktion über viele Jahre hinweg zu erhalten.1
Unser Herz ist ein erstaunlich komplexes Organ, aber wir möchten Ihnen seine Funktion so einfach wie möglich erklären.
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Grundstruktur des Herzens
Das Herz hat zwei Hälften: eine linke und eine rechte, getrennt durch die Herzscheidewand (Septum). Jede Hälfte besteht aus zwei Hauptteilen:
- Vorhof (Atrium): Hier fließt das Blut in das Herz.
- Kammer (Ventrikel): Hier wird das Blut aus dem Herzen herausgepumpt.2
Abbildung 1: Anatomie des Herzens (Quelle: Myokraft in Anlehnung an medicalArtworkMainz)Warum ist das wichtig?
Diese Trennung verhindert, dass sich sauerstoffarmes und sauerstoffreiches Blut vermischen. So wird sichergestellt, dass unser Körper immer genug Sauerstoff bekommt, um richtig zu funktionieren.2
Herzmuskel und Herzskelett
Das Herz besteht aus einem speziellen Muskelgewebe, das sich unermüdlich und rhythmisch zusammenzieht. Diese Bewegung ist essenziell, um Blut durch den Körper zu pumpen.
Wie wird der Herzschlag gesteuert?
Das Herz hat ein eigenes elektrisches System, das den Herzschlag automatisch reguliert. Dieses System sorgt dafür, dass das Herz schlägt, ohne dass wir bewusst darüber nachdenken müssen.2
Energiequelle des Herzens
Das Herz braucht viel Energie, um kontinuierlich zu arbeiten. Es nutzt hauptsächlich Fettsäuren und Laktat (ein Stoff, der bei körperlicher Aktivität entsteht). Normalerweise bevorzugt es Fettsäuren, greift aber bei Anstrengung oder Stress auf Laktat zurück.3
Herzklappen – Die Ventile des Herzens
Das Herz hat vier Klappen, die wie Einweg-Türen funktionieren. Sie öffnen und schließen sich, um den Blutfluss in die richtige Richtung zu lenken und verhindern, dass das Blut zurückfließt.2
Herzkranzgefäße (Koronararterien)
Damit das Herz als Pumpe funktioniert, muss es ständig mit Blut und Sauerstoff versorgt werden. Diese Aufgabe übernehmen die Herzkranzgefäße. Sie umgeben das Herz wie ein Kranz und bringen frisches Blut aus der Hauptschlagader direkt zu den Herzmuskelzellen.2
Abbildung 2: Gefäßanatomie des Herzens (Quelle: Myokraft in Anlehnung an https://www.gesundheitsinformation.de/koronare-herzkrankheit-khk.html)Wie funktioniert das Herz?
- Rechte Herzhälfte: Pumpt sauerstoffarmes Blut zur Lunge, wo es Sauerstoff aufnimmt.
- Linke Herzhälfte: Pumpt das nun sauerstoffreiche Blut in den ganzen Körper.
Herzklappen zwischen Vorhöfen und Kammern sorgen dafür, dass das Blut immer in die richtige Richtung fließt und nicht zurückläuft.
Wichtige Fakten über Herzerkrankungen
Herzerkrankungen sind weltweit die häufigste Todesursache. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sterben mehr Menschen an Herzerkrankungen als an jeder anderen Krankheit.4
In Deutschland sind 33 % aller Todesfälle auf Herzerkrankungen zurückzuführen.5
Warum nehmen Herzerkrankungen zu?
Der Anstieg von Herzerkrankungen in den letzten Jahren wird vor allem durch unseren Lebensstil beeinflusst. Es gibt mehrere Risikofaktoren, die wir kontrollieren können:
- Bewegungsmangel: Viele Menschen bewegen sich zu wenig.
- Übergewicht: Ein hoher Körperfettanteil erhöht das Risiko.
- Rauchen: Rauchen schädigt das Herz und die Blutgefäße.
- Chronische Entzündungen: Entzündungen im Körper können das Herz belasten.
- Bluthochdruck: Hoher Blutdruck erhöht das Risiko für Herzprobleme.
- Hohe Blutfettwerte: Ungesunde Cholesterinwerte können zu Herzkrankheiten führen.
- Diabetes: Zuckerkrankheit kann das Herz schädigen.
- Chronischer Stress: Anhaltender Stress belastet das Herz.6
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Das Problem unserer Gesellschaft
Unsere Gesellschaft lebt immer ungesünder. Vor 100 Jahren liefen Menschen durchschnittlich 20 Kilometer pro Tag. Heute sind es nur noch 800 Meter pro Tag. Während des Lockdowns sank diese Zahl sogar auf 200 Meter täglich.
Auch unsere Ernährung hat sich stark verändert. Vor 160 Jahren haben Menschen in Deutschland im Durchschnitt 2120 Kilokalorien pro Tag konsumiert. Heute sind es etwa 3539 Kilokalorien pro Tag.
In Zahlen bedeutet das:
- Energiezufuhr: Wir nehmen heute 66 % mehr Kalorien zu uns.
- Bewegung: Wir bewegen uns 96 % weniger.
Dieser Bewegungsmangel kombiniert mit einer ungesunden Ernährung führt dazu, dass heute zwei Drittel der Männer (67 %) und die Hälfte der Frauen (53 %) in Deutschland übergewichtig sind. Quelle: RKI 7
GEFÄßVERKALKUNG – EINE WICHTIGE URSACHE FÜR HERZERKRANKUNGEN
Viele Herzerkrankungen werden durch Gefäßverkalkung verursacht, auch Arteriosklerose genannt. Diese Erkrankung entsteht, wenn sich die Wände der Blutgefäße verhärten und verengen. Das passiert oft lange bevor wir es bemerken oder es durch Untersuchungen sichtbar wird.11
Warum ist Gefäßverkalkung gefährlich?
Arteriosklerose kann den Blutfluss behindern und zu ernsthaften Problemen wie Herzinfarkten führen. Es ist daher wichtig, die Ursachen dieser Verkalkung zu verstehen und zu behandeln.
Hauptursachen für Gefäßverkalkung 8,9
Es gibt drei Hauptfaktoren, die zur Verkalkung der Gefäßwände führen:
- Rauchen und chronische Entzündungen: Rauchen reizt die Gefäßinnenwände chemisch, während Entzündungen die Gefäße dauerhaft schädigen.
- Bluthochdruck: Ständiger hoher Druck in den Gefäßen führt zu mechanischen Schäden.
- Hohe Blutfettwerte: Besonders Apo-Lipoprotein B100 kann sich in den Gefäßwänden ablagern und zu Verhärtungen führen.
Wie beginnt die Arteriosklerose?
Die Krankheit startet oft mit kleinen Verletzungen oder Reizungen der Innenwände der Blutgefäße, die durch Rauchen oder hohen Blutdruck verursacht werden. Diese Reizungen führen zu einer Ansammlung von LDL-Cholesterin und entzündlichen Reaktionen in den Gefäßwänden, die nach und nach Plaques (Ablagerungen) bilden. Diese Plaques wachsen nach außen und sind oft nicht sofort sichtbar oder messbar.8,9,10,11
Was passiert in der Gefäßwand?
Im Gegensatz zur Vorstellung eines verstopften Rohrs entwickelt sich Arteriosklerose durch die Ansammlung von Fett und Cholesterin in den Gefäßwänden. Diese Ablagerungen können entzündlich werden und wie ein „Pickel“ in der Gefäßwand wachsen. Wenn dieser Plaque aufbricht, kann es zu einer Blutgerinnung kommen, die das Gefäß verstopft und einen Herzinfarkt verursacht.11
WAS IST CHOLESTERIN?
Cholesterin ist eine fettähnliche Substanz, die in allen Körperzellen vorkommt. Es ist wichtig für den Aufbau von Zellwänden und die Produktion von Vitamin D sowie bestimmter Hormone wie Östrogen, Testosteron und Kortisol. 12
Wie wird Cholesterin im Blut transportiert?
Cholesterin wird durch Lipoproteine im Blut transportiert. Diese bestehen aus einer äußeren Eiweißhülle und einem inneren Fettkern. Es gibt zwei Haupttypen von Lipoproteinen:
- Low-Density Lipoprotein (LDL): Auch als „schlechtes Cholesterin“ bekannt, bringt es Cholesterin zu den Körperzellen. In hohen Mengen kann LDL zu Ablagerungen in den Gefäßen führen.
- High-Density Lipoprotein (HDL): Bekannt als „gutes Cholesterin“, sammelt es überschüssiges Cholesterin ein und bringt es zurück zur Leber, wo es abgebaut oder wiederverwertet wird.13,14
Im Alltag spricht man oft von „gutem“ und „schlechtem“ Cholesterin. Tatsächlich ist das sogenannte „schlechte“ LDL-Cholesterin in normalen Mengen wichtig für den Körper, weil es Cholesterin zu den Zellen transportiert, die es brauchen.
Cholesterin aus der Nahrung
Oft wird angenommen, dass das Cholesterin aus unserer Nahrung direkt zu Arterienverstopfungen führt. Das stimmt nicht ganz. Cholesterin, das wir essen, ist nicht die Hauptursache für Plaques in den Arterien. Diese Plaques entstehen durch das Cholesterin, das von der Leber produziert wird und sich in den Gefäßen ablagert da diese permanent durch Rauch oder Bluthochdruck geschädigt werden.11,15
Einfluss der Ernährung
Studien zeigen, dass gesättigte Fette sowohl das LDL als auch das HDL erhöhen können, was den Gesamteffekt auf das Herzrisiko ausgleichen kann. Neuere Forschungen unterstützen nicht mehr strikt fettarme Diäten. Stattdessen kann eine Ernährung mit weniger Kohlenhydraten und mehr gesunden Fetten das Herzrisiko senken.16,17
Aktuelle Empfehlungen
Die American Heart Association (AHA) hat die strikten Beschränkungen für Fett in der Ernährung gelockert, da eine fettarme Ernährung HDL-Cholesterin senken und die Herzgesundheit beeinträchtigen kann. Heutzutage wird ein hoher HDL-Wert und niedriger Triglyzeride als wichtiger für die Herzgesundheit angesehen.18
Wie können wir Herzerkrankungen vorbeugen?
Herzerkrankungen, oft verursacht durch Gefäßverkalkung (Arteriosklerose), sind weltweit die häufigste Todesursache. Trotz der heutigen fortschrittlichen Medikamente nimmt die Häufigkeit dieser Krankheiten weiter zu. Das zeigt, dass wir die eigentlichen Ursachen wie einen ungesunden Lebensstil nicht ausreichend bekämpfen. Hier sind die wichtigsten Schritte zur Vorbeugung:
Warum steigen die Zahlen trotz besserer Medikamente?
Unsere modernen Medikamente sind wirksamer als je zuvor und bilden einen wesentlichen Bestandteil der Behandlung von Herzkrankheiten. Sie helfen, die Symptome zu kontrollieren und das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen. Dennoch reichen Medikamente allein nicht aus, wenn der ungesunde Lebensstil, der oft die Hauptursache ist, nicht geändert wird. Die Anzahl der Herzerkrankungen bleibt hoch, weil die zugrunde liegenden Risikofaktoren wie schlechte Ernährung, Bewegungsmangel und Rauchen nicht ausreichend adressiert werden.Die Hauptursachen für Arteriosklerose sind:
- Rauchen und chronische Entzündungen
- Bluthochdruck
- Hohe Blutfettwerte
Um das Risiko zu senken, müssen wir unseren Lebensstil ändern. Hier sind die wichtigsten Ansätze:
- Rauchen aufgeben
Rauchen ist einer der größten Risikofaktoren für Herzerkrankungen. Es schädigt die Blutgefäße und fördert Entzündungen. Das Aufhören ist entscheidend, um das Risiko zu reduzieren. Unterstützung für den Rauchstopp finden Sie hier: Rauchen aufgeben.
- Regelmäßige Bewegung
Körperliche Aktivität hilft, Entzündungen zu reduzieren, den Blutdruck zu senken und die Blutfettwerte zu verbessern. Sie ist auch entscheidend, um überschüssiges Körperfett abzubauen.19,20,21
- Gesunde Ernährung
- Weniger Zucker und Transfette: Vermeiden Sie raffinierten Zucker und industrielle Transfette, die die Blutfettwerte negativ beeinflussen können.
- Omega-3-Fettsäuren: Mehr Fisch essen oder Omega-3-Präparate einnehmen, um Entzündungen zu bekämpfen.
- Intermittierendes Fasten und ketogene Ernährung: Diese Ernährungsformen können helfen, das Gewicht zu kontrollieren und die Herzgesundheit zu fördern.21
- Darmgesundheit
Eine gesunde Darmflora kann Entzündungen im Körper reduzieren. Vermeiden Sie Lebensmittel, die die Darmgesundheit stören. 21,22
Mehr darüber finden Sie in unseren Link zum Thema Darmgesundheit
- Ausreichender Schlaf
Schlafen Sie 7-8 Stunden pro Nacht. Regelmäßiger und ausreichender Schlaf ist wichtig für die Herzgesundheit und hilft, den Kreislauf zu stabilisieren.21
- Stressmanagement
Chronischer Stress erhöht die Cortisolspiegel, was Entzündungen und Herzerkrankungen fördern kann. Entspannungstechniken und Stressbewältigung sind daher wichtig, um das Risiko zu senken.21
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Koronare Herzkrankheit (KHK)
Beschreibung: Die Koronare Herzkrankheit betrifft die Herzkranzgefäße, die durch Verkalkung verengt werden. Dies führt zu einer eingeschränkten Durchblutung und kann bei vollständigem Verschluss zu einem Herzinfarkt führen.2,23
Ersterscheinung:
- 40% der Patienten erleben Angina Pectoris (Herzschmerzen)
- 40% erleiden einen Herzinfarkt
- 20% erleiden einen plötzlichen Herztod
Symptome:
- Leichte Verengungen verursachen oft keine Symptome.
- Bei zunehmender Verkalkung spricht man von „stabiler KHK“, die sich durch Kurzatmigkeit und Druck- oder Engegefühl im Brustbereich, oft ausstrahlend in Arm oder Rücken, zeigt.2,23
- Körperliche Belastung kann Angina Pectoris auslösen, das Hauptsymptom der KHK.
- Ein plötzlicher kompletter Verschluss ist lebensbedrohlich, mit Symptomen wie starkem Druck- und Engegefühl, Schwitzen, Übelkeit und Erbrechen, was auf einen akuten Herzinfarkt hinweist.
Angina Pectoris (AP)
Definition: Angina Pectoris, auch „Brustenge“ genannt, tritt auf, wenn die Sauerstoff- und Energieversorgung des Herzens vorübergehend unzureichend ist, oft infolge von KHK, Herzrhythmusstörungen oder Herzinfarkten. Dies führt zu Schmerzen und einem Engegefühl im Brustbereich.24,25
Klassifikation:
- Stabile AP:
- Vorhersehbare Anfälle nach Anstrengung
- Gleichbleibende Intensität und Dauer
- Symptome lassen in Ruhe nach und sprechen gut auf Nitroglyzerinpräparate an.
- Instabile AP:
- Unvorhersehbare, unregelmäßige Anfälle
- Variierende Intensität und Dauer
- Reagiert schlecht auf Nitroglyzerinpräparate und erfordert ärztliche Untersuchung wegen akuter Herzinfarktgefahr.
Symptome: Die Symptome sind vielfältig und selten treten alle gleichzeitig auf. Typische Symptome sind:
- Schmerzen hinter dem Brustbein
- Schmerzen, die in den rechten Arm, Unterkiefer, Oberbauch oder zwischen die Schulterblätter ausstrahlen
- Engegefühl in der Brust und Atemnot
- Schmerzen treten häufig bei körperlicher Belastung auf
- Todesangst2,25
Hinweis: Die genannten Symptome deuten nicht zwangsläufig auf ein Herzproblem hin.
Herzinfarkt
Definition: Ein Herzinfarkt (Myokardinfarkt) entsteht, wenn die Herzversorgung mit Sauerstoff und Nährstoffen unterbrochen wird, was zum Absterben von Gewebe und eingeschränkter Herzfunktion führt. Dies wird meist durch ein Blutgerinnsel in den Herzkranzarterien verursacht, oft infolge von KHK.2
Epidemiologie:
- Bei Männern über 65 Jahren ist der Herzinfarkt die zweithäufigste Todesursache, bei Frauen die dritthäufigste.26
- Bei 40% der Betroffenen ist der Infarkt die erste Erscheinung einer KHK.
Abbildung 3: Häufigkeiten verschiedener Todesursachen von Chronischen Krankheiten (Myokraft in Anlehnung an die WHO)Symptome: Typische Anzeichen sind starke und langanhaltende Angina Pectoris Beschwerden. Weitere Symptome umfassen:
- Schwächegefühl, Angst, vegetative Symptome (z.B. Schwitzen, Übelkeit, Erbrechen)
- Herzrhythmusstörungen und Blutdruckabfall
- Herzinsuffizienz, meist begleitet von Luftnot (bei ca. 30% der Patienten)
- Schmerzen hinter dem Brustbein, ausstrahlend in den rechten Arm, Unterkiefer, Oberbauch oder zwischen die Schulterblätter
- Engegefühl in der Brust und Atemnot
- Schmerzen bei körperlicher Belastung
- Todesangst2
Prognose: Die Überlebenschancen nach einem Herzinfarkt haben sich verbessert, jedoch sterben etwa 50% der Patienten am ersten Infarkt, oft durch Kammerflimmern.2
-
Bluthochdruck ist nicht schlimm, ich kann ja eine Tablette nehmen
Bluthochdruck ist oft der erste Schritt zu ernsthaften Erkrankungen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall. Trotz Medikation sterben immer noch zwei Drittel der Bluthochdruckpatienten an Herzgefäßerkrankungen und ebenso viele Schlaganfallopfer haben Bluthochdruck. Auch Medikamente wie Diuretika können Nebenwirkungen wie ein erhöhtes Risiko für Herzrhythmusstörungen haben.6 Es ist wichtig, die von Ärzten verordneten Medikamente einzunehmen, sich aber auch der Nebenwirkungen bewusst zu sein. Neben der medikamentösen Behandlung sollten entscheidende Risikofaktoren wie körperliche Inaktivität und Ernährung nicht ignoriert werden.
Sport ist schädlich bei Herzproblemen
Früher wurde angenommen, dass Sport bei Herzproblemen schädlich sein könnte, insbesondere nach Herzkatheteruntersuchungen. Aktuelle wissenschaftliche Daten zeigen jedoch, dass Sport gerade bei der Diagnose, Behandlung und Prävention von Herzerkrankungen wichtig ist. Sowohl Ausdauersport als auch Krafttraining sind vorteilhaft. Regelmäßige sportliche Aktivität hilft, Symptome zu lindern, die körperliche Belastbarkeit zu erhöhen und die Sterberate zu reduzieren. Nach einem Herzinfarkt sollte man bald wieder mit Sport beginnen, um die körperliche Belastbarkeit wiederzuerlangen.2,6,27,28,29,30,31,32,33
Ich darf die Arme nicht >90° anheben
Nach Herzoperationen wird oft empfohlen, endgradige Bewegungen und hohe Belastungen der Schulter in den ersten vier Wochen zu vermeiden, um die Einheilung von Elektroden am Herzen nicht zu gefährden. Bewegung sollte dennoch stattfinden, um die Wundheilung zu fördern und Versteifungen zu verhindern. Bei Operationen am offenen Herzen oder bei Herzschrittmacher-Implantationen sollten hohe Belastungen vermieden werden, die genaue Dauer und das Ausmaß variieren jedoch individuell. Belastungen, wie sie etwa beim Husten auftreten, können bereits erhebliche Kräfte auf das OP-Gebiet ausüben. Deshalb ist es wichtig, die Belastungen individuell anzupassen und auf die normalen Wundheilungszeiten zu achten, die durch Faktoren wie Medikamente oder den allgemeinen Gesundheitszustand beeinflusst werden können.34,35,36,37,38,39
Das habe ich geerbt von Oma/Opa/Mutter/Vater
Eine familiäre Vorbelastung ist ein Risikofaktor für Herzerkrankungen, bedeutet aber nicht automatisch, dass man selbst auch Herzprobleme bekommen wird. 80-90% aller Herzerkrankungen sind auf Lebensstilfaktoren zurückzuführen. Wer sich gesund ernährt, regelmäßig Sport treibt und nicht raucht, hat gute Chancen, keine Herzerkrankungen zu entwickeln.40
Herz- und Gefäßprobleme starten erst, wenn ich älter werde
Auch wenn die meisten Auswirkungen von Herz- und Gefäßerkrankungen erst im späteren Leben sichtbar werden, beginnen die Prozesse, die zu Gefäßverstopfungen und später zu Schlaganfällen oder Herzinfarkten führen können, schon in der frühen Kindheit. Bereits 2% der 15- bis 19-Jährigen zeigen Gefäßveränderungen durch schlechten Lebensstil, einschließlich schlechter Ernährung und Bewegungsmangel. Diese Zahl steigt im Laufe des Lebens stetig an, von 20% bei den 30- bis 34-Jährigen bis zu 65,1% bei den 70- bis 79-Jährigen. Es wird erwartet, dass diese Werte in den kommenden Jahren weiter ansteigen werden.41
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Herzerkrankungen sind jetzt schon ein riesiges Problem in der heutigen Gesellschaft. Allerdings zeigen Untersuchungen, dass die erwarteten Krankheitszahlen unserer sogenannten Zivilisationskrankheiten, wozu auch die Herzerkrankungen gehören, weiter rapide ansteigen. Dies hat vor allen Dingen, wie oben schon beschrieben mit unseren Lebensstilfaktoren zu tun. Gesunde Ernährung, ausreichend Schlaf, Bewegung und Stressmanagement bilden dabei die Grundpfeiler um das Risiko all dieser Erkrankungen zu minimieren.
Abbildung 4: Prognose der Häufigkeiten von Herzerkrankungen (Quelle: Myokraft in Anlehnung an Statista)
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Das Herz ist ein lebenswichtiges Organ, dessen Funktion entscheidend für die Gesundheit des gesamten Körpers ist. Durch einen ungesunden Lebensstil, geprägt von Bewegungsmangel, schlechter Ernährung und Rauchen, steigt das Risiko für Herzerkrankungen erheblich. Trotz medizinischer Fortschritte bleibt die Prävention, insbesondere durch einen gesunden Lebensstil, der wirksamste Weg, um Herzkrankheiten vorzubeugen. Regelmäßige Bewegung, eine ausgewogene Ernährung und der Verzicht auf schädliche Gewohnheiten wie Rauchen sind entscheidende Maßnahmen, um das Herz zu schützen und die Lebensqualität langfristig zu erhalten.
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Schlaganfall
SIE HABEN ODER KENNEN JEMANDEN MIT EINEM SCHLAGANFALL?
Wir fassen auf dieser Seite alle wichtigsten Infos zusammen.
3300 Worte | 28 Minuten Lesezeit
Zuletzt Aktualisiert: Januar 2025
Lieber Kunde, Patient &/oder (Fach-)Arzt,
mit dieser Seite möchten wir Ihnen einen Einblick in das Themengebiet Schlaganfall ermöglichen, bekannte Problematiken ansprechen und unser entsprechendes Vorgehen schildern, sowie unsere Behandlungsmethoden erläutern. Hierfür beziehen wir uns ausschließlich auf wissenschaftliche Studien und unsere jahrelange Erfahrung in der Praxis. Mit diesen Diagnoseseiten möchten wir Ihnen die Möglichkeit geben, sich bereits im Vorhinein besser über die Thematik zu informieren und offene Fragen oder mögliche Unsicherheiten klären zu können, um zu verstehen, was hinter den einzelnen kardiologischen Erkrankungen steckt.
Im Folgenden werden wir ihnen erklären, was ein Schlaganfall ist, was dabei passiert, wie er entsteht und was sie dagegen tun können, präventiv sowie nach dem Auftreten eines Schlaganfalls. Dabei werden wir auch die Arteriosklerose erklären, eine der Hauptursachen für Herzinfarkte , Schlaganfälle und weiteren Folgeerkrankungen.
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Gerne teilen wir unsere Erfahrung zum Thema „Schlaganfall“ mit ihnen und stellen ihnen infolgedessen Martina Hütig, Werner Könemann und Rainer Roeloffs vor. Martina hatte 2012 einen Schlaganfall und ist jetzt nach der Behandlung wieder sicher auf den Beinen. Werner hatte 2021 einen schweren Schlaganfall mit der Prognose, er könne nie wieder laufen. Mittlerweile ist er dank der Ergotherapeutischen und Physiotherapeutischen Behandlung wieder selbstständig mit Stock mobil und kann wieder seinem Hobby, dem Angeln nachgehen. Rainer hatte insgesamt 5 Schlaganfälle, wovon die schlimmsten 2016 gewesen sind. Diese brachten ihn sogar kurzzeitig auf die Wachkomastation. Mittlerweile ist er aus dem Altersheim wieder ausgezogen und selbstständig wieder in seinen eigenen vier Wänden mobil. Er ist wieder viel draußen und geht sogar wieder alleine feiern.
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Das Gehirn ist in verschiedene Bereiche unterteilt, die jeweils spezifische Funktionen erfüllen. Die wichtigsten Bereiche sind:
- Verlängertes Rückenmark (lila): Regelt lebenswichtige Funktionen wie Atmung und Kreislauf; Schäden sind oft tödlich.
- Kleinhirn (blau): Verantwortlich für die Koordination von Bewegungen und das Gleichgewicht.
- Brücke/Pons (braun): Vermittelt Signale zwischen Kleinhirn und Großhirn und enthält viele Hirnnerven, die Sinne wie Schmecken und Gesichtsmotorik steuern.
- Mittelhirn (grün): Vermittelt feinmotorische Bewegungen und enthält Hirnnerven für Sehen und Hören.
- Zwischenhirn (rot): Filtert Sinnesinformationen und steuert Hormone sowie das vegetative Nervensystem.
- Balken (grau): Koordiniert die Kommunikation zwischen den beiden Großhirnhälften.
- Großhirn (gelb): Sitz von Emotionen, Denken, Wissen und Bewegungssteuerung; unterteilt in vier Lappen:
- Frontallappen (blau, Bild 2): Steuert kognitive Funktionen wie Sprache und Problemlösung.
- Parietallappen (gelb, Bild 2): Verarbeitet sensorische Informationen.
- Occipitallappen (rot, Bild 2): Verarbeitet visuelle Eindrücke.
- Temporallappen (grün, Bild 2): Zuständig für Hören, Sprachverständnis, Gedächtnis und emotionale Verarbeitung.
Signale vom Gehirn zu Körperteilen durchlaufen diese Bereiche. Bei einem Schlaganfall wird die Funktion des betroffenen Bereichs unterbrochen, was zu spezifischen Ausfällen, je nach Ort des Schadens, führt.
Abbildung 1: Anatomie des Gehirns (Quelle: https://www.sofatutor.com/biologie/videos/bau-des-gehirns)
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Der Schlaganfall ist eine Erkrankung des Gehirns, bei der durch einen Mangel an Sauerstoff, im Gehirn, meist durch eine geplatzte oder verstopfte Arterie, Teile des Gehirns absterben. Dies führt zu Funktionseinschränkungen, welche in Abhängigkeit vom betroffenen Gehirnbereich, Sprachstörungen, Wesensveränderungen und körperliche Symptome umfassen können.5
Epidemiologie
Der Schlaganfall ist laut dem RKI die zweithäufigste Todesursache weltweit und eine der häufigsten Ursachen für (körperliche & geistige) Einschränkungen im Erwachsenenalter. In Deutschland sind pro Jahr etwa 1,6% der Erwachsenen betroffen. Ab dem 75. Lebensjahr steigt diese Zahl auf 6,3% an.4 Zur besseren Verdeutlichung: Weltweit erleidet etwa alle 5 Sekunden jemand einen Schlaganfall! (in der Zeit in der sie diesen Text gelesen haben also ca. 400 Personen) 9
Abbildung 3: Häufigkeiten von Chronischen Erkrankungen (Myokraft in Anlehnung an die WHO)Wie sie sehen, ist der Schlaganfall nicht nur die zweithäufigste Todesursache, es werden sogar noch, ähnlich wie bei vielen anderen schwerwiegenden Erkrankungen, immer mehr. Dies liegt vor allen Dingen am Problem unserer Gesellschaft:
Dass unsere Gesellschaft immer ungesünder lebt, muss mittlerweile nicht mehr diskutiert werden. Wo man vor 100 Jahren noch 20 Kilometer am Tag gelaufen ist, läuft der Mensch heutzutage im Durchschnitt nur noch 800 Meter am Tag. Dies hat sich während des Lockdowns noch einmal reduziert auf nur noch 200 Meter täglich. Ernährungstechnisch ist die Lage ähnlich: Dort, wo in Deutschland vor 160 Jahren im Durchschnitt 2120 Kilokalorien täglich konsumiert wurde, liegen wir heutzutage bei 3.539 Kilokalorien pro Tag.
In Zahlen ausgedrückt bedeutet dies, wir haben die Energiezufuhr um 166% gesteigert haben, obwohl wir uns zu 96% weniger im Alltag bewegen. Dieser chronische Bewegungsmangel in Kombination mit einem ungesunden Lebensstil ist hauptverantwortlich dafür, dass heutzutage zwei Drittel der Männer (67%) und die Hälfte der Frauen (53%) übergewichtig sind 41Zusätzlich führt dieser ungesunde Lebensstil zu Erkrankungen wie Schlaganfall, Herzinfarkte, Demenz und vielen weiteren sogenannten “Alterserkrankungen”. Damit ist dieser ungesunde Lebensstil Hauptrisikofaktor für jede der obenstehenden häufigsten Todesursachen (Ursächlich in ca. 50% – 90% der Gesamterkrankten, je nach Krankheit unterschiedlich)!! Die WHO rechnet mit ca. 50 Millionen Menschen die Jährlich an den Folgen ihres schlechten Lebensstiles weltweit versterben. Das sind etwa 75% der Gesamttodesfälle, also jedes Jahr ca. 60% der deutschen Bevölkerung.
Klassifikation
In der Medizin wird zwischen 2 verschiedenen Schlaganfallarten unterschieden: Dem ischämischen Schlaganfall und dem hämorrhagischen Schlaganfall. Der ischämische Schlaganfall entsteht durch ein verstopftes Hirngefäß, sodass der darauffolgende Gehirnteil aufgrund einer Unterversorgung abstirbt. Der Hämorrhagische Schlaganfall entsteht durch ein gerissenes Gefäß, sodass nicht nur der nachfolgende Bereich nicht mehr versorgt wird, sondern es auch zu Einblutungen ins Gehirn kommt, sodass zusätzlich auch andere entfernte Teile des betroffenen Bereichs im Gehirn beschädigt sein können. Dies ist auch der Grund, weshalb diese Variante die tödlichere von beiden ist (Ischämisch 8% – 12% Sterblichkeit vs. Hämorrhagisch 37% – 38%).5,9 Der ischämische Schlaganfall tritt mit 80-85% allerdings häufiger auf als der hämorrhagische Schlaganfall. 4
Ursachen:
Ischämischer Schlaganfall:
Die häufigste Ursache für einen Schlaganfall ist eine Embolie, also eine Verstopfung der Gefäße durch eine Blutverklumpung (diese bildet sich meist im Herzen).10 Aber auch andere Fremdkörper, welche eine Arterie Verstopfen können, führen zu einem ischämischen Schlaganfall, also z.B. verkalkte Arterien, Tumore oder Entzündungen.
Hämorrhagischer Schlaganfall:
Bei den Hämorrhagischen Schlaganfällen wird zwischen zwei Ursachen unterschieden. Zum einen die Verletzung durch einen Unfall oder Ähnlichem, zum anderen der sogenannte schleichende Verlauf, welcher durch verschiedene Risikofaktoren begünstigt wird (Risikofaktoren siehe unten). Durch diese Risikofaktoren können Erkrankungen wie Thrombosen, Blutgerinnungsstörungen, Aneurysmen (Krankhafte Ausweitung der Wand eines Blutgefäßes), Blutgefäßentzündungen und einige Weitere entstehen, welche dann zu einem Schlaganfall führen können. 14
Risikofaktoren: 7,9
Veränderbar:
- Übergewicht (Ursächlich in 26,5% der Fälle) 8
- Diabetes (ums 1,5 bis 2-fache erhöht) 58
- Rauchen
- Bluthochdruck (ums 4-fache erhöht)
- Ernährung
- Bewegungsarmut
- Alkoholkonsum und der Konsum anderer Drogen (vor allen Dingen Kokain und Amphetamin)
- Medikamente (teilweise Antidepressiva (Monoaminoxidase Inhibitoren), teilweise Gewichtsabnahme Pillen (Phenylpropanolamin))
Zusätzlich veränderbar ischämischer Schlaganfall:
- Infektionserkrankungen
- Vorhofflimmern und andere Herzerkrankungen
- hohe Blutfettwerte
Zusätzlich veränderbar hämorrhagischer Schlaganfall:
- Dialysepflichtig (5- Faches Risiko)
- Blutverdünner (7 – 10-Faches Risiko)
- Andere Medikamente wie Aspirin (sorgen für größere Bluteinlagerungen und damit für einen Schlimmeren Verlauf und einer höheren Sterblichkeitsrate) 11,12,13
Nicht veränderbar:
- Genetische Faktoren (Blutgefäß Abnormalitäten etc.)
- Alter
- Geschlecht
- Herkunft (dabei sind schwarze Personen-> aufgrund der verminderten Vitamin D Aufnahme, und Bewohner aus Küstengebieten häufiger betroffen) 9,20
Symptome:
Die Symptome eines Schlaganfalls sind abhängig von dessen Schwere, der Größe und der Lokalisation.
Beim ischämischen Schlaganfall tritt meist eine plötzliche Schwäche, Spastik (krankhaft erhöhte Muskelspannung) oder Lähmung in einem Arm, Bein oder einer der Gesichtshälfte auf. Auch Probleme beim Sprechen, Verwirrtheit, Sehstörungen oder plötzliche starke Kopfschmerzen können auftreten. Allerdings variieren diese Symptome in Abhängigkeit der Lokalisation des Infarkts. 16
Beim Hämorrhagischen Schlaganfall tritt meist eine Kombination aus starken Kopfschmerzen, erhöhtem Blutdruck und einem veränderten Bewusstseinszustand auf. In einigen Fällen (je nach Lage der Störung) Schwindel, Erbrechen, Schwäche oder Taubheit in Gesicht, Arm oder Bein (meistens auf einer Körperseite), Sehstörungen und Gleichgewichtsproblematiken. Auch hier gilt, dass die Symptome abhängig von der Lokalisation variieren können. 5,16
Prognose:
Die Prognosen bei Schlaganfällen sind sehr unterschiedlich und von vielen Faktoren abhängig. Beim Ischämischen Schlaganfall versterben durchschnittlich ca. 8% – 12%, beim hämorrhagisch Schlaganfall 37% – 38%. 5,9 Hat man also bis ins Krankenhaus überlebt bestimmen Infarktgröße, Dauer bis zur Krankenhausankunft, vorhandene Hirnaktivität, Ausprägung der Schwäche/Lähmung der Arme und Beine und einige andere Faktoren den Heilungsverlauf. Dort kann mit einigen Tests die Wahrscheinlichkeit eines guten Verlaufs festgestellt werden. Kann der Betroffene nach 6 Monaten Treppenstufen überwinden, kann er wahrscheinlich wieder früher im Alltag gehen. Je besser die Finger Streckung einzelner Finger, desto besser wird wahrscheinlich die Armfunktion. Nach der Reha hatten Patienten zu 14% sehr starke Funktionseinschränkungen, 6% starke Einschränkungen, 8% mittlere Einschränkungen, 26% geringe Einschränkungen und 46% keine Einschränkungen. Allerdings besteht eine Wahrscheinlichkeit von 15% – 40%, dass der Schlaganfall trotz Medikation erneut auftritt. Dabei ist der Zweitinfarkt meist folgenschwerer als der Erste. 17,18,19
Abbildung 4: Schweregrade Schlaganfall und Rehabilitation (Myokraft in Anlehnung an Jørgensen, H. et al., 1995)
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Arteriosklerose ist nicht nur eine der Hauptursachen für Schlaganfälle, sondern auch für viele weitere schwerwiegende Erkrankungen, wie Herzinfarkte oder Lungenembolien. Arteriosklerose entsteht meist aufgrund von kleinen Entzündungen an den Gefäßwänden, was zu einem Plaque Wachstum führt. Platzt dieser “Pickel” auf, kann dies zu einem Gefäßverschluss führen. Gerade Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Übergewicht, Rauchen, ungesunde Ernährung und Bewegungsmangel können diesen Mechanismus begünstigen und beschleunigen. 1,2,3,18,102
Eine Heilung ist in der Regel nicht möglich, allerdings kann eine positive Veränderung der Risikofaktoren ein Fortschreiten der Erkrankung verhindern oder frühe Stadien heilen. Mehr Infos zu dieser Erkrankung im Thema Herzerkrankungen.
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Meine Familie ist Genetisch Vorbelastet, da kann man nichts machen
Ja Genetische Vorbelastung spielt eine Rolle bei der Wahrscheinlichkeit einen Schlaganfall zu erleiden und auch bei der Wahrscheinlichkeit einen schwereren Anfall zu erleiden. Allerdings sind die genauen Vorgänge und auch viele der Vorhandenen Studien widersprüchlich. 97 Fest steht allerdings das durch eine Verbesserung der modifizierbaren Risikofaktoren auch die Leute mit genetischer Prädisposition profitieren, dass eine genetische Vorbelastung nicht bedeutet, dass ein Schlaganfall kommen muss und dass eine rein genetische Ursache für einen Schlaganfall nur in den seltensten Fällen auftritt (ca 1-5% aller Schlaganfälle).98,99,100
Krafttraining verstärkt die Spastik
Der Mythos, Krafttraining würde eine Spastik negativ beeinflussen, besteht, seitdem Bobath 1943 seine Theorien zu diesem Thema lehrte. Seiner Meinung nach würde der starke Aufwand bei der Muskelkontraktion die Spastik verstärken65, 84,85. Mittlerweile ist allerdings einheitlich belegt, dass dies nicht der Fall ist. Zusätzlich sind sich Studien einig, dass Krafttraining einen positiven Effekt auf die Spastik hat und sowohl Kraft als auch Funktion der betroffenen Muskeln verbessert. Dabei stellte sich heraus, dass ein hochintensives aggressiveres Training einen höheren Effekt auf die Spastik und Muskelkraft hat als ein leichteres konventionelles Training. Zusätzlich konnten sogar verbesserte Motorik, z.B. eine verbesserte Bewegungsgeschwindigkeit, nachgewiesen werden. Diese Erkenntnisse zählen sowohl für Kinder als auch für Erwachsene aber auch für Spastiken der verschiedensten Ursachen (Cerebral Parese, Schlaganfall etc.). Gleichzeitig kann das Krafttraining direkt nach dem Anfall angewendet werden, ohne die Patientensicherheit zu gefährden. 21,22,23,24,27
Bobath ist der Goldstandard der momentanen therapeutischen Behandlung
Berta & Karel Bobath sind die Entwickler des Bobath-Behandlungskonzepts, welche ursprünglich für Kinder mit Cerebralparese und Schlaganfallpatienten entwickelt wurde65, 84,85,90. Der Gedanke dieses Konzeptes ist, dass gesunde Hirnregionen die Aufgabe(n) der erkrankten Hirnregion übernehmen. Dabei soll die (eingeschränkte) Bewegung durch den Therapeuten übernommen werden65,84,85,87,90. Das Ziel ist dabei, dass die Spastik verringert wird und die normale Bewegung wieder hergestellt wird. Seit einigen Jahren wird dieses Behandlungskonzept zum Teil sehr kritisch betrachtet. Ein Kritikpunkt ist beispielsweise, dass das Bobath-Konzept sich in seiner Wirkweise nicht belegen lässt, weil es u.a. nicht in direktem Vergleich zu anderen (Therapie-)Maßnahmen untersucht wurde 90, 88,89,65. Eine neu kürzlich durchgeführte Studie90, hat festgestellt, dass andere angewendete Maßnahmen (z.B. Aufgabenspezifisches Training, Krafttraining) effektiver sind in der Behandlung von Schlaganfallpatienten91,92,93.
Nach einem Schlaganfall darf ich keine Ausdauer mehr trainieren/ nicht mehr Joggen gehen
Es ist richtig, dass die Fitness von Schlaganfall Patienten im Vergleich zu gesunden Menschen, um ca. 50% vermindert ist. Gerade deshalb sollte ein Ausdauertraining bei Schlaganfallpatienten durchgeführt werden. Es verbessert die Funktionalität des Körpers, sodass tägliche Aktivitäten leichter durchgeführt werden können und sorgt für eine Reduktion des Risikos für andere kardiovaskuläre Erkrankungen. Außerdem kann es einen erneuten Anfall vorbeugen. Gleichzeitig sorgt das Training für ein besseres Priming (= das Vorbereiten des Körpers auf motorisches Lernen). In anderen Worten: Ausdauertraining verbessert das Erlernen neuer Bewegungen. Auch hier sollte frühestmöglich mit intensiven bis sehr intensiven Ausdauerübungen begonnen werden (hochintensives Intervall Training/ HIIT etc.), um den körperlichen Abbau so gering wie möglich zu halten. Dies ist, ebenso wie ein Krafttraining, nach einem Screening über mögliche Kontraindikationen, risikofrei möglich. Experten empfehlen einen Trainingsstart am 3. Tag nach dem Anfall! 25,26,28,29,30
Die Therapiezeit (30 min) reicht zur optimalen Rehabilitation aus
Wichtig ist, nach einem Schlaganfall so aktiv wie möglich zu bleiben bzw. erneut zu werden. Das Problem liegt nämlich grundsätzlich nicht in der Muskulatur, sondern in den Nerven des Gehirns. Unser menschliches Gehirn kann verändert werden bzw. verbessert werden und hierzu sind Wiederholungen von Bewegungen wichtig! Das empfehlen auch Studien! Diese Studien empfehlen eine Aktivitätsdauer von mind. 110-120Min pro Aktivität, welche dann auch so häufig wie möglich durchgeführt werden soll 31. Also das 4-fache der von Ärzten verschriebenen Zeit!
Eine Spastik hat einen großen Effekt auf den Grad der Behinderung
Natürlich hat die Spastik eine Auswirkung auf den Grad der Behinderung. Allerdings nicht in dem Ausmaß, wie man es sich vielleicht vorstellt. Es konnte mehrfach bewiesen werden, dass eine Reduktion der Spastik nicht zwangsläufig zu einer Steigerung der (alltäglichen) Aktivität führt. Die passive Beweglichkeit ist zwar erhöht, dies lässt sich aber in der Regel nicht direkt auf aktive Bewegungen übertragen.32,33 Allerdings konnte gezeigt werden, dass andere Parameter, wie beispielsweise die Kraft, einen deutlich größeren Zusammenhang mit beeinträchtigten Aktivitäten hat und direkte Zusammenhänge zwischen der Kraft und Gehgeschwindigkeit, aber auch der Kraft und Arm- & Beinaktivität bestehen. 34 Das bedeutet im Umkehrschluss, dass in der Therapie nicht die Reduktion der Spastik, sondern eine verstärkte Kraft eine der Hauptziele der Physiotherapeutischen Behandlung darstellen sollte.
Bei einem Schlaganfall verkürzen sich meine Nerven
Wie oben schon beschrieben ist dieser Mythos nicht korrekt. Bei einem Schlaganfall sterben Gehirnzellen ab, welche deshalb die Funktionen verlieren. Sie können nicht verkürzt oder verlängert werden. Die meisten Nerven sind im Gehirn auch nicht in der Lage sich zu regenerieren oder zu erholen. Ja, es können neue Verbindungen geknüpft werden, dabei wächst allerdings kein neuer Nerv, sondern es werden Verbindungen zwischen Nerven auf- oder abgebaut (= Neuroplastizität), dieser Prozess beschreibt das Lernen/ Speichern von allen Informationen im Gehirn. Diese kleinen Verbindungen zwischen Neuronen können “verkürzen”, aber nicht die Neuronen selbst. 35,39
Ich darf keinen Sport mit Arteriosklerose mache, weil ich dann einen Schlaganfall bekomme
Das ist ebenfalls nicht korrekt! Bei einer Arteriosklerose bilden sich zwar, wie oben beschrieben, Kalkablagerungen, allerdings sorgt Sport eher dafür, dass sich diese Ablagerung zurückbildet und so das Embolie Risiko sinkt. Für diesen Effekt werden insbesondere Ausdauerübungen mit bis zu 90% der Maximalen Pulsfrequenz (220 – Alter, davon 90%) empfohlen. Sollte eine akute Thrombose (= vollständige Verstopfung eines Blutgefäßes) vorliegen, wird allerdings nur Laufen empfohlen. Wurde diese Thrombose beseitigt ist Ausdauertraining wieder erlaubt. Beim Reha/- Krafttraining sieht das etwas anders aus. Bei Übungen in einem 1-3 Wiederholungsrahmen wird das Herzkreislaufsystem nicht belastet, sodass selbst bei einer akuten Thrombose kein erhöhtes Risiko für eine Embolie besteht. (aufstehen von einer Toilette (Kniebeuge) ist ja auch OK) 5,36,37,38
Schlaganfälle betreffen nur “alte” Menschen
Tatsächlich können schon bei 2% der 15- bis 19-Jährigen leichte Verstopfungen der Arterien aufgrund von Lebensstilgewohnheiten, wie beispielsweise schlechter Ernährung und Bewegungsmangel aber auch passivem Rauchen gefunden werden. Und im Verlaufe des Älterwerdens nimmt diese Zahl stetig zu. Innerhalb der Altersgruppe der 30-34-Jährigen sind es bereits 20% und bei den 70-79-Jährigen bereits 65,1%. Diese Verstopfungen können langfristig nicht nur zu Schlaganfällen führen, sondern sind auch treibende Faktoren für Herz-, Herzkreislauf- und Lungenprobleme.5
Doch nicht nur Lebensstilfaktoren können Schlaganfälle bei Kindern verursachen. Gerade bei jüngeren bilden genetische Faktoren einen hohen Prozentteil der Schlaganfallursachen. Das Risiko, dass ein Kind ohne familiäre Vorgeschichte diesen Gendefekt hat, ist allerdings sehr gering.95
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Lebensstil
Modifikationen des Lebensstils werden häufig unterschätzt. 83 Viele Lebensstilfaktoren können das Schlaganfallrisiko positiv bzw. negativ beeinflussen. 83 Deshalb hat der Wechsel zu einem gesünderen Lebensstil, oftmals bessere Effekte als pharmakologische Maßnahmen. 8 Eine Kombination aus regelmäßiger körperlicher Aktivität, gesunder Ernährung, wenig Alkohol und Verzicht auf Rauchen steht mit einem >70% geringerem Schlaganfallrisiko in Verbindung 83
Wärme
Regelmäßige Saunabesuche und ähnliche Formen einer ganzheitlichen Erwärmung des Körpers trainieren aufgrund des daraus resultierenden erhöhten Blutflusses, der vergleichbar mit einem Ausdauertraining ist, nicht nur das Herz und die Gefäße, sondern sorgen auch aufgrund von sogenannten “Hitzeschockproteinen” für ein deutlich geringeres Arteriosklerose Risiko, wodurch es seltener zu Schlaganfällen kommen kann. 45,46,47 Sollte schon ein akutes Problem wie Thrombose oder schlimmere Herzerkrankungen vorliegen, sollte allerdings Vorsicht geboten sein.
Kälte
Durch regelmäßige globale Kälteanwendungen, z.B. kaltes Duschen oder Eisbäder, können die Muskeln in den Blutgefäßen trainiert werden, sodass das Herz selbst weniger pumpen muss. Durch diese verbesserte Pumpleistung können Herzprobleme vorgebeugt werden und zeitgleich einer der Hauptprozesse zur Entwicklung eines Schlaganfalls (Thrombosen) hinausgezögert werden. Gleichzeitig verbessert dies die Sauerstoffversorgung des Körpers durch die normale Atmung. Zuletzt werden die Entzündungswerte im Körper durch regelmäßige Kälteanwendungen reduziert. Dauerhaft erhöhte Entzündungswerte können nicht nur Krankheiten, wie Herzinfarkte oder Schlaganfälle begünstigen, sie sorgen auch für ein erhöhtes Risiko an den sogenannten “Alterskrankheiten” wie Diabetes Typ 2, Alzheimer oder auch an Depressionen zu erkranken.42,43,44 Allerdings sollte diese Methode nur vorsichtig und nicht von Personen mit Epilepsie, hohen Blutdruckmedikamenten, KHK, Migräne oder einem vorherigen Schlaganfall durchgeführt werden.
Aktivität
Regelmäßige körperliche Aktivität ist gut für die kardiovaskuläre Gesundheit. 83 Studien haben gezeigt, dass Menschen, die regelmäßig körperlich aktiv sind, weniger häufig Herzinfarkte & Schlaganfalle erleiden und dran sterben. 83 Gerade Inaktivität führt häufig zu den momentan typischen Alterserkrankungen/ Chronischen Erkrankungen wie, Sarkopenie, Demenz, Diabetes, Herz- Kreislauf Erkrankungen und vielen weiteren. Die WHO empfiehlt dabei mindestens 150 – 300 Minuten leichter Ausdaueraktivität und Krafttraining an mindestens zwei Tagen pro Woche!101
Ernährung
Gerade die Ernährung ist vor, mit und nach einem Schlaganfall eine der wichtigsten zu beeinflussenden Faktoren. Durch eine optimierte Ernährung können nicht nur 1/3 aller Schlaganfälle verhindert werden 59, sie sorgen auch für eine geringere schwere der Anfälle, verhindert zweit Infarkte und sorgt für eine bessere Regeneration der fehlenden Funktionen. Für die ganzen Vorteile gibt es die Verschiedensten Mechanismen:
- Autophagie:
Autophagie ist ein Effekt, welcher während des Fastens stimuliert wird. Dabei baut der Körper fehlerhafte und beschädigte Zellbestandteile ab, recycelt diese und verwendet sie dann weiter. Durch diesen Prozess können die beschädigten Nervenzellen beschützt, beginnende Arteriosklerotische Veränderungen geheilt und die Regeneration von Gewebe beschleunigen werden. 48,49,50,51
- Übergewicht
Übergewicht ist, wie oben erwähnt, in mehr als ¼ der Fälle ursächlich für einen Schlaganfall.8,57 Gleichzeitig konnte gezeigt werden, dass durch Adipositas die Schwere eines Schlaganfalls in der Regel größer ist. 52 Vor allen Dingen die, durch das Übergewicht erhöhten, Entzündungswerte im Blut sorgen für häufigere Anfälle, Folgenschwerere Anfälle und eine höhere Reinfarkt Chance und das alles bei einer schlechteren Rehabilitation nach dem Anfall.53,54,55,56
- Zucker
Wie bereits oben erwähnt ist Diabetes und damit zeitgleich zu hoher Zucker Konsum ein Risikofaktor für Schlaganfälle. 58 Ähnlich, wie beim Übergewicht sorgt auch Diabetes für häufigere Anfälle, schwerere Anfälle, eine schlechtere Heilung nach einem Anfall und eine höhere Wahrscheinlichkeit für einen Reinfarkt.58
- Transfette
Transfette sind industriell gefertigte Fette, welche häufig aus Pflanzenölen gewonnen werden. Sie sind häufig in Backwaren und frittierten Erzeugnissen enthalten. Das Problem an Transfetten ist, dass sie nicht vom Körper abgebaut werden können. Trotzdem speichert der Körper einen Teil von ihnen, meist in den Blutgefäßen, wodurch die oben beschriebenen Plaques entstehen können und somit Schlaganfälle aus der ungesunden Ernährung resultieren.
- Darmgesundheit
Der Darm steht, durch die sogenannte Darm–Hirn Achse, ständig im Austausch mit unserem Gehirn. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass diese Achse nicht nur Einfluss auf Krankheitsverläufe, sondern ebenfalls auf die Rehabilitation nach einem Schlaganfall und die Entstehung vor dem Schlaganfall nimmt. Dieser Prozess findet größtenteils ebenfalls über erhöhte Entzündungswerte und eine verminderte Immunfunktion statt.60,61,62
Wie sie sehen, sollten und können viele Faktoren zum Thema Ernährung optimiert werden. Es sollte allgemein darauf geachtet werden, eine abwechslungsreiche pflanzenbasierte (mind. 80% ) und Proteinreiche Ernährung zu konsumieren. Zusätzlich sollte jedes Nahrungsmittel folgende zwei Eigenschaften erfüllen: 1. Wird mein Darm gefüttert (= ist das Essen gut für meine Darmbakterien) 2. Liefert mir das Essen Energie (viele Industriell verarbeitete Lebensmittel sorgen aufgrund ihrer Zusammensetzung für einen Energiemangel des Körpers). Zur Erkennung welches Essen “gutes” Essen ist gibt es eine simple Regel: Auf dem Nahrungsmittel sollten so wenig Inhaltsstoffe wie möglich angegeben sein.103,104
Alkohol
Trotz der vielen negativen Auswirkungen von Alkohol kann Alkohol in geringen Dosen das Risiko für einen Schlaganfall verringern. Mit niedrigen Dosen ist ein Konsum von weniger als 20g pro Woche gemeint. Das entspricht etwa 0,5 l Bier, 0,25 l Wein oder 3 Schnäpsen in der Woche.15,40 Die genauen Gründe sind dafür allerdings nicht bekannt! Jeglicher Konsum, der über diesem Wert liegt, sorgt für ein rapides Ansteigen der Schlaganfallgefahr und einer höheren Sterblichkeitsrate. Dies liegt an dem erhöhten Blutdruck und Herzrhythmusstörungen, welche als Folge vermehrtem Alkoholkonsums auftreten können. 15,40,57
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WAS KÖNNEN SIE ALS PATIENT ODER ARZT BEI/VON UNS ERWARTEN?
Wie bei jedem unserer (neuen) Patienten, erwartet sie zu Beginn der ersten Therapiesitzung ein ausführliches Anamnesegespräch mit einem unserer Therapeuten, um für die Therapie relevante Information zu evaluieren und mögliche Kontraindikationen oder sogenannte „Red Flags“ auszuschließen. Danach wird eine gründliche Untersuchung durch den Therapeuten vorgenommen, um den aktuellen Rehabilitationsstand genauestens festlegen zu können.
Zudem wird gemeinsam mit dem Patienten ein individuelles Anforderungsprofil erstellt, welches speziell auf die täglichen Anforderungen im Leben des Patienten abgestimmt ist. Ziel ist es, einen klar objektiv definierten IST-Standpunkt zu gestalten und mittels erster Planungen den zu erreichenden Soll-Stand zu formulieren. Dieser Weg wird durch den Transfer der Therapie stattfinden und laufend neu motorisiert und evaluiert, um zu jedem Zeitpunkt über den aktuellen Leistungszustand des Patienten informiert zu sein.
Um diese Art der Methodik noch effizienter zu gestalten und das volle Potenzial aus der Behandlung schöpfen zu können, bieten wir ihnen optional die Möglichkeit der erweiterten Therapiezeit an. Ziel dieser Zusatzleistung ist es, unser Behandlungspotential voll auszuschöpfen, eine qualitativ hochwertige Therapie zu garantieren und damit das Therapieergebnis zu optimieren. Durch das erweiterte Konzept können unsere Therapeuten deshalb noch effizienter an dem Therapieprozess arbeiten. Mehr Information hierzu und zum allgemeinen Ablauf unserer Behandlungen finden sie hier.
Leider hängt derzeit die physiotherapeutische Behandlung von Schlaganfallpatienten den aktuellen Forschungsergebnissen hinterher70. So bestätigen beispielsweise Studien, dass die Rehabilitation von Schlaganfallpatienten deutlich verbessert werden kann, indem ein (individuell) hochdosiertes Bewegungsprogramm durchgeführt wird. Der zeitliche Umfang liegt dabei bei ca. 120Min (pro Aktivität) 73, 96 .
Ganz grundsätzlich wird physische Aktivität und Training für Schlaganfallpatienten immer empfohlen, weil durch Inaktivität ein Verlust der (kardiovaskulären) Fitness, Reduktion der Muskelmasse und der Muskelkraft begünstigt wird.79 Schlaganfallpatienten verbringen die meiste Zeit am Tag inaktiv.63,66,81,94 Aktivität bietet den Vorteil der kognitiven Verbesserung, psychosoziale Vorteile, Reduktion von Nebenerkrankungen und die Reduktion von Risikofaktoren.
Ausdauertraining:
Patienten, die einen Schlaganfall erlitten haben, erleiden oft einen Verlust ihrer kardiovaskulären Fitness. Dies führt dazu, dass sie weniger aktiv sind, was wiederum deren Fitness beeinträchtigt. Gleichzeitig führt die Inaktivität zu einer Dekonditionierung im Gehirn, also eine veränderte Reaktion im Gehirn auf die Ausdaueraktivität, ganz nach dem Prinzip “use it or lose it”. Ausdauertraining ist auch wichtig, als präventive Maßnahme, um somit das Risiko eines erneuten Schlaganfalls zu minimieren82. Weitere positive Verbesserungen anhand eines Ausdauertrainings sind die Verbesserung der Gehstrecke, Verbesserung der Schnellkraft, Reduktion der Spastik und Verbesserung der kognitiven Funktion.77, 71
Häufig wird im Zusammenhang mit Ausdauertraining auch das sogenannte “HITT” (= High Intensity Interval Training) erwähnt. Studien haben gezeigt, dass es eine hohe Effektivität bei der Verbesserung der Ausdauerleistungsfähigkeit bei Patienten, sowie eine Verbesserung der 10m Gehstrecke und 6Min Gehstrecke bewirkt82,74
Fakt HITT: 82
- Schnelle und effiziente Durchführung
- Ist sicher
- Keine bzw. nur leichte Nebenwirkungen wie Muskel-/Gelenkschmerzen, Ermüdung, Schwindel
- Gute Evidenz für Effektivität zur Verbesserung der aeroben Ausdauer und Mobilität
Rehatraining und Krafttraining
Rehatraining und Krafttraining sind immer sicher und einfach durchzuführen. Der Patient ist somit nicht abhängig von der Physiotherapie, sondern kann in vielen Fällen nach einer physiotherapeutischen Einweisung in der therapiefreien Zeit noch eigenständig etwas für seine Rehabilitation tun.
Beim Training wird nicht nur eine Verbesserung der Muskelkraft als Ziel gesetzt. Im Reha-Training wird sehr darauf geachtet, die Übungen individuell an den Alltag des Patienten anzupassen. Das Training besteht also größtenteils aus aufgabenspezifischen und alltagsbezogenen Übungen, um nicht nur die Kraft, sondern auch die Funktion im Alltag zu verbessern. 68,67,78,80,79 Hierbei kann man an Übungen denken wie Bücken, Aufstehen und Hinsetzen, etwas wegschieben oder ziehen, etwas vom Boden aufheben, Treppen steigen, etc. Diese werden dann nach dem System der progressiven Belastungssteigerung durchgeführt. Das heißt, dass die Übungen mit Widerständen und Zusatzgewichten, abgestimmt auf das Niveau des Patienten, langsam immer weiter gesteigert werden.96
Die Steigerung der Funktion und Kraft von Schlaganfall Patienten ist relevant, da somit eine längerfristige Beeinträchtigung häufig vermieden werden kann.64 Die Fähigkeit, Kraft zu erzeugen, ist nach einem Schlaganfall meist aufgrund von sowohl neuronalem Abbau als auch Abbau der Muskulatur, beeinträchtigt.96 Das bedeutet für die Therapie: So früh wie möglich mit dem Training starten, um jeglichen Abbau so gering wie möglich halten zu können und den Köper wieder an den Aufbau zu bekommen.
Blick in die Zukunft:
Die moderne Physiotherapie von Schlaganfallpatienten sollte immer auch eine Anleitung zum Selbstmanagement (= Edukation, Zielsetzung, Verhaltensänderung) mit sich bringen96. Weiterhin muss noch viel daran gearbeitet werden, dass die Physiotherapie raus aus der Passivität kommt und sich an dem aktuellen und vielversprechenden Stand der Wissenschaft orientiert96 Also weg von der Bank und rein ins Fitnessstudio!
Lasst uns zusammen das Beste aus ihrer Therapie rausholen
Um ein optimales Therapieergebnis zu erreichen ist eine gegenseitige Kooperation zwischen Therapeuten und Patienten notwendig. Mit dieser Seite möchten wir ihnen eine ausführliche Übersicht aller Maßnahmen und dessen Effektivität verschaffen. Wie sie sehen, bedeutet die Diagnose „Schlaganfall“ alles andere als das Ende der Welt und die meisten durch das Krankheitsbild verursachten Probleme lassen sich in der Regel gut beheben. Wir zeigen ihnen den Weg und werden sie während Ihres gesamten Therapieprozesses unterstützen. Wenn sie sich auf unsere Kompetenz verlassen, kooperieren und Selbstverantwortung zeigen, liegt ein vielversprechendes Ergebnis vor ihnen.
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Der Schlaganfall ist momentan eine der tödlichsten Krankheiten der Welt, das Risiko lässt sich aber durch eine Optimierung des Lebensstils sehr gut senken. Dabei sollte vor allen Dingen auf eine gesunde Ernährung und Bewegung geachtet werden. Auch die Behandlung nach einem Schlaganfall sollte sich zum großen Teil auf eine Optimierung des Lebensstiles und einem funktionellen und intensiven Krafttraining in Kombination mit regelmäßigen Ausdauereinheiten über eine Dauer von ca. 2h pro Einheit fokussieren.
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