Vor 5 Monaten Bandscheibenvorfall, heute Kreuzheben mit 160kg – Erfolgsstory Fabian Gerhards
Bandscheibenvorfall Höhe L4-L5 (zwischen dem 4. und 5. Lendenwirbel) mit Kompression der Nervenwurzel. Mit dieser Diagnose kam Fabian zu uns in die Physiotherapie. Bisherige Versuche mit Spritzen brachten nur kurzzeitige Besserung, welche aber nicht lange andauerte, bis seine Schmerzen vor allem bis runter ins Bein wieder voll zurück waren.
„Ich konnte kaum laufen und mich so gut wie gar nicht bücken.“
Nach unserem Anamnesegespräch und der physiotherapeutischen Untersuchung, sind wir noch im Ersttermin in den Trainingsraum gegangen und haben unterschiedliche Bewegungsrichtungen unter geringer Belastung getestet. Durch diese Methode können wir noch gezielter Reize zur Anpassung des verletzten Gewebes geben. Gleichzeitig ermöglicht es uns objektiv zu Messen, ob die Struktur belastbar wird oder sich nicht verändert.
Krafttraining hat die positive Eigenschaft, dass nicht alleine Muskeln größer, stärker und belastbarer werden, sondern auch das restliche System des Körpers passt sich gleichzeitig an. Sprich auch Bandscheiben, Sehnen, Knochen und Knorpel verbessern sich mit regelmäßigem Krafttraining
Einige fragen sich bestimmt, wie es möglich ist mit einem Bandscheibenvorfall zu trainieren?
Ganz einfach gesagt wird das Traningsgewicht und die Übungen individuell und am aktuellen Stand des Regenerationsprozesses angepasst. Im Training sprechen wir von einem „underloaded Training“. Das heißt das Gewicht ist so gering, dass es vorerst zu keiner Anpassung des Gewebes führt, jedoch die verletzte Stelle gut mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt wird, um optimal den Regenerationsprozess zu beginnen.
Entscheidend ist, dass alle Übungen ohne Schmerzmittelgebrauch im schmerzfreien Bereich ausgeführt werden. Nimmt man beim Training trotzdem Schmerzmedikamenten, wird unser Nervensystem unterdrückt und kann es nicht vor zu starken Belastungen warnen. Zudem hat es einen negativen Effekt auf Zellen, die den Schaden wieder reparieren möchten, indem es diese Zellen lahmlegt und die Baustelle zum Stillstand kommt. Mit fortschreitender Regeneration kann auch die Trainingsbelastung allmählich gesteigert werden. So konnten wir einen individuellen Trainingsplan für Fabian und seine Bedürfnisse erstellen.
„Durch das auf mich angepasste Training aus unterschiedlichen Langhantelübungen, habe ich in relativ kurzer Zeit große Fortschritte gemacht.“
Grundlegend für seinen raschen Therapieerfolg war, dass Fabian auch in seiner Freizeit intensiv das Training fortsetzte und somit seine Regeneration optimal unterstützen konnte. Bis zu vier Mal kam Fabian in einer Woche zu uns und arbeitete an seiner Belastbarkeit.
In der aller ersten Therapiestunde konnte er gerade mal die 7,5 kg Langhantel bis auf Höhe seiner Knie absenken. Jetzt nach fünf Monaten intensiven Krafttraining schafft er wieder 160 kg Kreuzheben und macht Box Sprünge mit 40 kg auf den Schultern vollkommen beschwerdefrei.
„Das zusätzliche Training in meiner Freizeit hat mich weit nach vorn gebracht. Ich fühle mich viel fitter als vor dem Bandscheibenvorfall und habe keine Angst mich erneut zu verletzen.“
Regelmäßig berichten uns Patienten in der Praxis, dass ihnen von medizinischen Fachpersonal gesagt wurde, dass Belastung und vor allem Training mit Zusatzgewichten schlecht für den Rücken und die Bandscheiben wäre. Man sollte sich schonen und alltägliche Bewegungen wie Bücken und Heben tunlichst vermeiden. Jedoch ist das Gegenteil der Fall. Wie man bei Fabian gesehen hat, ist der Körper, egal in welchem Alter, in der Lage mithilfe der richtigen Reize sich selbst wieder zu regenerieren und darüber hinaus noch stärker zu werden. Auch Bandscheiben die verletzt wurden können mit einem individuellen und progressiv gesteigerten Trainingsprogramm wieder belastbar und fit gemacht werden!
Für Krafttraining gibt es keine Altersgrenze und es ist nie zu spät, um noch damit anzufangen. Jedoch muss man selbst konsequent und kontinuierlich daran arbeiten. Auch die abschließende „Return-To-Sport-Testung“ (Tests die wir durchführen um so objektiv wie möglich zu entscheiden ob jemand in der Lage ist, den eigenen Sport wieder zu betreiben), welche aus Maximalkrafttestungen, Schnellkraft, Sprints und Sprungtests bestand, konnte Fabian bedingungslos und (am wichtigsten) ohne Schmerzen absolvieren. Somit steht der bevorstehenden American Football Saison bei den Kevelaer Kings nichts mehr im Weg!