Quarantäne Trainingsguide Teil 1: Beine
Seit Dienstag alle Fitnessstudios, darunter auch wir bei Myokraft, ihre Tore für den Fitnessbetrieb schließen mussten, erreichten uns verzweifelte Hilferufe nach dem Motto: „Hilfe! Wie rette ich meine Gainz?“
Habt keine Panik, hier kommt der Myokraft-Quarantäne-Trainingsguide, wöchentlich in der Belastung gesteigert und nach Muskelgruppen sortiert! Ein Trainingsplan, dem ihr einfach folgen könnt, ohne euch selbst Gedanken zu machen oder zum Verändern nach Lust und Laune. At first, Beine!
In diesem Trainingsguide dreht sich alles um den Muskelerhalt, weil es schwierig bis unmöglich ist ohne entsprechende Geräte oder Gewichte Muskulatur oder Kraft aufzubauen. Es gibt zwei wesentliche Aspekte, die hier dringend zu beachten sind:
Ernährung
Solltet ihr euch in einer Diät befinden, ist es ratsam, diese sofort zu beenden. Wir sprechen hier von einer Diät, die in irgendeiner Form eure aufgenommene Energie (in Form von kcal) reduziert (z.B. Fasten, Intervallfasten, Kalorien zählen, Weight-Watchers, etc.). Während einer Phase des Energiemangels durch die Ernährung ist euer Körper dazu geneigt Muskelgewebe abzubauen (katabolisieren), um Energie für die restlichen Körperfunktionen daraus zu gewinnen. Das wollen wir vermeiden!
Dazu ist ein weiterer Punkt extrem wichtig: Ihr benötigt Eiweiß! Um den Muskelaufbau im Vergleich zum Muskelabbau überwiegen zu lassen (beides findet gleichzeitig statt), ist eine Mindestmenge von 1,8g/kg Körpergewicht Protein notwendig. Pro Tag! Für Veganer und Vegetarier deutlich mehr.
Training
Da euch die Geräte und die Gewichte fehlen, um jede Übung in der Intensität an euch anzupassen, bleibt euch als einzige Möglichkeit die Veränderung der Wiederholungen oder die Veränderung des Tempos. Hier würden wir euch empfehlen im hohen Wiederholungsbereich (10+ Wiederholungen) mit langsamem Tempo (>5 Sekunden/ Wiederholung) zu arbeiten. Des Weiteren macht es Sinn nah an das muskuläre Versagen heran zu trainieren. Damit garantiert ihr, dass der Trainingsstimulus hoch genug ist, um eine Anpassungsreaktion hervorzurufen. Steigert eventuell auch die Anzahl der Sätze. Wenn ihr sonst 3 Sätze pro Übung macht, probiert doch mal 5 oder 6.
Eine weitere Möglichkeit, die Intensität hoch zu halten, sind sogenannte Supersets. Hierbei trainiert ihr Übung A, direkt gefolgt von Übung B und macht erst danach eine Pause. Nach der Pause wieder Übung A, direkt gefolgt von Übung B und einer Pause. Und so weiter…
Genug Theorie, hier kommt unser Trainingsplan Beine!
Beschreibung der Übungen:
Bulgarian Split Squat: Ausfallschritt, hinterer Fuß auf einem Stuhl/ einer Stufe, Oberkörper aufrecht, Vorderes Bein beugen, so tief runter wie möglich.
Air Squat: Stand weiter als Hüftbreit, Zehenspitzen nach außen gedreht, Hüfte nach hinten unten herausschieben, so tief wie möglich, idealerweise bis die Oberschenkel parallel zum Boden ist.
Romanian Deadlift: Einen schweren Gegenstand in beide Hände nehmen, Hüftbreiter Stand, Zehenspitzen zeigen nach vorne. Mit nur leicht gebeugten Knien die Hüfte nach hinten herausschieben und die Oberkörper vorne herunterlassen. Die Wirbelsäule bleibt dabei gestreckt in Neutralstellung. So tief herunter, bis die Wirbelsäule sich beugt
Step Up: ein Fuß auf eine (möglichst hohe) Stufe. Der andere Fuß bleibt zuerst unten stehen. Den unteren Fuß, möglichst ohne mit den Zehenspitzen abzustoßen vom Boden lösen und neben den anderen Fuß auf die Stufe setzen. Langsam den gleichen Fuß wieder herunterlassen.
Frog Pumps: rückenlage auf dem Boden, Beine anstellen und Fußsohlen zusammendrücken, sodass die Fußaußenkanten auf dem Boden stützen. Blick in Richtung Knie, dann die Hüfte vom Boden abheben, so hoch es geht. Die Halswirbelsäule bleibt gebeugt und der Blick in Richtung Knie. Nicht zu Decke schauen!
Calf Raises: Einbeiniger oder beidbeiniger Stand an der Kante einer Stufe, sodass die Zehenballen auf der Stufe stehen und die Fersen frei in der Luft sind. Dann die Fersen langsam herunterlassen und anschließend wieder so weit wie möglich nach oben drücken.