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CRANIOMANDIBULÄRE DYSFUNKTION

Auf dieser Seite erhalten Sie die wichtigsten Infos zu der Diagnosegruppe CMD.

CRANIOMANDIBULÄRE DYSFUNKTION

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CRANIOMANDIBULÄRE DYSFUNKTION

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SIE HABEN ODER KENNEN JEMANDEN MIT CMD PROBLEMEN?

Wir fassen auf dieser Seite alle wichtigsten Infos zusammen. 

3300 Worte | 28 Minuten Lesezeit

Lieber Kunde, Patient &/oder (Fach-)Arzt,

mit dieser Seite möchten wir Ihnen einen Einblick in das Thema „Craniomandibuläre Dysfunktion“ geben. Dazu möchten wir Ihnen unser entsprechendes Vorgehen erläutern. Hierbei beziehen wir uns unter anderen auf wissenschaftliche Studien und unsere Erfahrung in der Praxis. Wir möchten Ihnen die Möglichkeit geben, sich bereits im Vorfeld besser über die Thematik zu informieren und offene Fragen oder bestehende Unsicherheiten zu klären, um so zu verstehen, was hinter diesem Beschwerde Bild steckt.

Craniomandibuläre Dysfunktion (CMD) bezeichnet eine Vielzahl von Beschwerden im Kieferbereich, die nicht nur den Kiefer betreffen, sondern auch Probleme wie Nacken-, Schulter- oder Kopfschmerzen verursachen können 3,4,9,13,16,25,30,31,43. Der Begriff stammt aus dem Lateinischen: „Cranium“ bedeutet Schädel, „Mandibula“ Unterkiefer und „Dysfunktion“ Funktionsstörung.

CMD ist jedoch keine spezifische Diagnose, sondern ein Überbegriff für eine Sammlung von Symptomen, die häufig miteinander zusammenhängen 3,4,9,13,16,25,30,31,43,47,52. Diese Symptome können auf Probleme der Kaumuskulatur, der Kiefergelenke oder Zahnfehlstellungen hinweisen, werden aber oft durch zusätzliche Faktoren wie Stress oder psychische Belastungen beeinflusst 13,16,17,31,32,39,41,42.

Neue Forschungen zeigen, dass CMD nicht ausschließlich durch körperliche Ursachen ausgelöst wird 4,5,14,17,41. Psychische und funktionelle Faktoren spielen eine ebenso große Rolle. CMD entsteht häufig durch ein Ungleichgewicht im Körper, das durch Stress, Verhaltensmuster oder emotionale Belastungen verstärkt wird. 3,4,5,9,13,14,16,17,31,32,39,41,42

Studien schätzen, dass 3–12 % der erwachsenen Bevölkerung an CMD leiden, und die Zahlen nehmen zu 3,4,6,13,14,15,16,17. Besonders betroffen sind Frauen, die bis zu viermal häufiger Symptome zeigen als Männer. Dieser Unterschied liegt nicht unbedingt an körperlichen Faktoren, sondern wird eher durch Stress, Hormone und genetische Veranlagungen erklärt 4,7,9,10,11,12,17. Junge Erwachsene zwischen 25 und 34 Jahren, die häufig unter hohem Stress stehen, gehören ebenfalls zu den Risikogruppen 4,13,17,41,45.

Obwohl CMD oft auf Beschwerden im Kieferbereich hinweist, ist es wichtig zu betonen, dass diese Symptome nicht zwingend auf Schäden oder Veränderungen an den Kiefergelenken oder -muskeln zurückzuführen sind. Vielmehr handelt es sich um eine komplexe Reaktion des Körpers auf innere und äußere Stressfaktoren. CMD ist daher kein eigenständiges Krankheitsbild, sondern eine Beschreibung eines vielfältigen und individuell unterschiedlichen Beschwerde Bildes.

EINBLICK IN DIE ANATOMIE

Das Kiefergelenk ist eines der am häufigsten genutzten Gelenke unseres Körpers. Es ermöglicht uns, zu kauen, zu sprechen und unsere Mimik zu verwenden 3,13,30,31. Dieses Gelenk verbindet den Unterkiefer mit dem Schädel, und beide Kiefergelenke arbeiten immer zusammen. Weil es so nah an anderen Strukturen wie dem Nacken liegt, können Probleme im Kiefergelenk oft auch Beschwerden in angrenzenden Bereichen verursachen – und umgekehrt 3,13,30,31.

Zwischen dem Unterkiefer und dem Schädelknochen befindet sich der Diskus, eine kleine Knorpelscheibe, die wie ein Puffer wirkt und die Bewegungen des Gelenks unterstützt. Diese Scheibe ist mit Bändern am Kiefergelenk befestigt. Auch die Kaumuskulatur, die unser Kiefer bewegt, ist bemerkenswert: Sie gehört zu den stärksten Muskeln des menschlichen Körpers 13,14,30,31.

TESTIMONIALS MYOKRAFT ACADEMY-4

Abbildung 1: Anatomie Kiefergelenk, Myokraft in Anlehnung an Alila Medical Media

WIE ENTSTEHT DIE PROBLEMATIK?

Die Ursachen für eine CMD sind vielfältig und lassen sich nicht auf eine einzige Ursache zurückführen 3,9,12,13,14,30,31,41. Neben Faktoren wie Zahnfehlstellungen, Umweltfaktoren, bestimmten Verhaltensweisen, Medikamenten, Stress, Ängsten, zwanghaftem Verhalten, dem Umgang mit Schmerzen, Depressionen, Schlafproblemen, Traumata oder hormonellen Einflüssen 3,4,5,13,30,31,33,41,42,43,46,59,60 spielt auch die allgemeine und spezifische Belastbarkeit eine entscheidende Rolle. Insbesondere, wie viele Stressoren im Alltag bewältigt werden müssen und wie gut die individuelle Stressverarbeitung ist, kann erheblich dazu beitragen.

Streskapazität

Abbildung 2: Stresskapazität und Stressoren, Mykoraft

SYMPTOME

Die Symptome einer CMD sind sehr vielseitig. Beschwerden können nicht nur im Kieferbereich auftreten, sondern auch in anderen Körperregionen wie Kopf, Nacken oder Schultern 3,4,13,15,22,30,31,32,33,34,46,51.

CMD ist jedoch keine eigenständige Diagnose, sondern eine Sammlung von Symptomen. Häufige Beschwerden wie Gesichtsschmerzen, Ohrenprobleme, Kopfschmerzen oder Kieferschmerzen 3,9,13,17,33,34,38,52,54,58 treten bei CMD zwar oft auf, können aber auch auf andere Erkrankungen hinweisen 3,32,33,34. Es ist daher wichtig zu betonen, dass einzelne Symptome nicht automatisch auf eine CMD hinweisen und immer im Gesamtzusammenhang betrachtet werden sollten.

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Abbildung 3: Symptome bei CMD, Myokraft

RISIKOFAKTOREN

Probleme mit den Zähnen

  • Fehlstellungen der Zähne oder lang andauernde Behandlungen mit weit geöffnetem Mund können das Kiefergelenk belasten.

Verletzungen

  • Unfälle oder Verletzungen im Bereich von Kopf, Kiefer oder Nacken, wie Schleudertrauma oder Schläge, erhöhen das Risiko.

Ungünstige Gewohnheiten

  • Zähneknirschen, Pressen, exzessives Kaugummikauen oder ständiges Lutschen von Bonbons beanspruchen Kiefergelenk und Muskeln.

Lebensstilfaktoren

  • Schlechter Schlaf, Rauchen, Alkoholkonsum und Atmungsprobleme wie Schnarchen oder Schlafapnoe können eine CMD begünstigen.

Stress/Psychosomatische Faktoren

  • Stress senkt die individuelle Belastbarkeit und erhöht das Entstehen von Zähneknirschen- und Pressen

CMD entsteht oft durch eine Kombination dieser Faktoren, wobei mechanische Belastungen und Lebensgewohnheiten zusammenwirken. Ein gesunder Lebensstil und das Erhöhen der Belastbarkeit können helfen, das Risiko zu reduzieren.1,9,13,16,17,18,30,31,41,42,45,46, 60

BRUXISMUS

Bruxismus ist das unbewusste Zähneknirschen oder -pressen, das meistens nachts, aber manchmal auch tagsüber passiert 1,4,9,13,30,31. Es ist eine Reaktion unseres Nervensystems auf Stress und hilft dem Körper, diesen zu verarbeiten. Die Hauptursachen für Bruxismus sind daher oft Stress und Ängste. Zusätzlich können auch Zahnfehlstellungen, bestimmte Medikamente oder Erkrankungen eine Rolle spielen 1,4,9,13,30,31.

Bruxismus kann zu folgenden Problemen führen: 1,4,9,13,30,31,46

  • Beschädigung der Zähne
  • Kiefergelenksprobleme
  • Kopf- & Nackenschmerzen
  • Schlafstörungen

Die Behandlung von Bruxismus umfasst oft das Tragen einer Zahnschiene, auch Aufbiss Schiene genannt. Diese schützt die Zähne und entlastet die Kiefergelenke 27,28,29. Zusätzlich können Entspannungsmethoden und Techniken zur Stressbewältigung helfen, die Ursachen des Zähneknirschens anzugehen 13,30,31,47,49,50,54.

LEBENSSTILFAKTOREN

Ernährung und CMD

Es gibt einen Zusammenhang zwischen CMD und der Ernährung, auch wenn das auf den ersten Blick vielleicht nicht offensichtlich ist. Eine ungesunde Ernährung kann das Risiko für CMD erhöhen und bestehende Beschwerden verschlimmern. Umgekehrt kann eine gesunde Ernährung dabei helfen, die Symptome zu lindern und eine Verschlechterung zu verhindern 13,39. Eine ausgewogene Ernährung, eventuell ergänzt durch gezielte Nahrungsergänzungsmittel, kann die herkömmliche Behandlung sinnvoll unterstützen 13,39,40.

Besonders wichtig ist eine entzündungshemmende Ernährung, da sie die Gesundheit des gesamten Körpers fördert. Verarbeitete Lebensmittel, Zucker und ungesunde Fette können Entzündungen verstärken. Eine Ernährung mit Omega-3-Fettsäuren, Antioxidantien und viel frischem Obst und Gemüse kann hingegen helfen, Entzündungen zu reduzieren 13,39.

Stress und CMD

Stress gehört zum Alltag und kann sowohl die Psyche als auch unseren Körper belasten 13,14,30,31,41,42,43,44,45. Bis zu einem gewissen Punkt kann unser Körper Stress gut bewältigen. Doch wenn Stress zu häufig und ohne ausreichende Erholungsphasen auftritt, kann das die Belastungsgrenze überschreiten. Dies kann der Gesundheit schaden und zu Krankheiten führen.

Stress spielt eine wichtige Rolle bei der Entstehung einer Craniomandibulären Dysfunktion (CMD) 13,14,30,31,41,42,43,44,45. Menschen, die im Alltag, Beruf oder Privatleben stark unter Druck stehen, neigen oft dazu, als unbewusste Reaktion mit Zähneknirschen zu reagieren – sei es nachts oder tagsüber. Stress kann CMD-Beschwerden verstärken, da er die Muskelspannung erhöht, die Schmerzempfindlichkeit verstärkt und die allgemeine Belastbarkeit des Körpers verringert. Wie man so oft sagt: „Da musst du dich durchbeißen“ – leider nehmen viele Menschen das zu wörtlich.

VERLAUF & PROGNOSE

Die Prognose ist in den meisten Fällen sehr positiv – insbesondere, wenn neben der gezielten Therapie auch der Lebensstil optimiert wird. Faktoren wie Stressmanagement, Schlafhygiene und das Vermeiden ungünstiger Gewohnheiten (z. B. Zähneknirschen) tragen wesentlich zu einem nachhaltigen Behandlungserfolg bei 1,3,4,9,13,17,20,30,31,43

WAS KÖNNEN SIE ALS PATIENT ODER ARZT BEI/VON UNS ERWARTEN?

Erstgespräch

In der Anamnese besprechen wir Ihre Problematik, erfragen die Hauptbeschwerden und analysieren gemeinsam, welche Lifestyle-Faktoren wie Stress, Schlafverhalten oder Gewohnheiten (z. B. Zähneknirschen) eine Rolle spielen könnten. Auch frühere Verletzungen, zahnärztliche Behandlungen oder andere relevante medizinische Vorgeschichten werden berücksichtigt.

In der körperlichen Untersuchung prüfen wir die Muskulatur auf Verspannungen oder Druckschmerz und analysieren die Bewegungen Ihres Kiefergelenks. Dabei achten wir auf mögliche Einschränkungen, Schmerzen bei Bewegungen, Knack- oder Reibegeräusche und Auffälligkeiten der Kieferbewegung. Zusätzlich können auch angrenzende Bereiche, wie der Nacken oder die Schultern, untersucht werden, da diese häufig in Zusammenhang mit Beschwerden im Kiefergelenk stehen 1,3,13,17,19,30,31.

Ebenfalls wird die zahnärztliche oder kieferorthopädische Versorgung mittels Aufbissschiene erfragt. Eine solche Schiene hilft dabei, die Kaumuskulatur und das Kiefergelenk zeitweise zu entlasten 13,30,27,29,31,47,50. Besonders beim nächtlichen Zähneknirschen (Bruxismus) kann sie die Beschwerden oft schon nach kurzer Zeit verbessern. Regelmäßige Kontrollen beim Zahnarzt sind wichtig, um den Sitz der Schiene zu überprüfen, da sich der Biss mit der Zeit verändern kann. Bei konsequenter Anwendung zeigt die Schienentherapie in vielen Fällen schnell Wirkung und sorgt für eine Linderung der Beschwerden 13,27,28,29,30,29,44,47,50. Allerdings sind sich einige Studien nicht einig darüber, wie wirksam Aufbissschienen bei der langfristigen Behandlung von CMD tatsächlich sind 3,27,29. Letztendlich werden damit lediglich Symptome behandelt.

Behandlung

Die Behandlung einer CMD ist oft komplex und erfordert einen nachhaltigen, umfassenden Ansatz, der individuell auf die Ursachen und Einflussfaktoren des Patienten abgestimmt ist 1,2,4,13,14,25,27,30,31,50.

Dabei wird die Bedeutung von CMD häufig überschätzt, da in den meisten Fällen die Kieferstrukturen selbst nicht behandelt werden müssen. Vielmehr resultieren die Symptome oft aus einer zu geringen Belastbarkeit, einer schwachen Stressresistenz und einem Mangel an Erholung 25,26,27,49,54,55, 58, 59.

Die Therapie konzentriert sich daher selten auf die „Reparatur“ von Strukturen, sondern vielmehr darauf, die Belastbarkeit des gesamten Körpers zu stärken und über Lebensstilanpassungen aufzuklären und die Selbstwirksamkeit des Patienten zu fördern 25,26,27,49,54,55, 58, 59. In einer Studie wurde untersucht, wie gut ein spezielles Selbsthilfe-Programm für Patienten mit Kiefergelenksbeschwerden wirkt. Die Ergebnisse zeigten, dass es den Patienten half, ihre Beschwerden wie Schmerzen und Bewegungseinschränkungen zu verringern.

Manuelle Behandlungen im Mundraum, beispielsweise nach Traumata oder Operationen, können zwar Schmerzen lindern und die Funktion sowie Beweglichkeit verbessern, allerdings sind die wissenschaftlichen Belege dafür begrenzt 26,27. Als alleiniger Ansatz zeigt die manuelle Therapie bei nicht-akuten Patienten in der Regel keine nachhaltigen Erfolge.25,26,35

Eine entscheidende Rolle spielen spezifische, aktive Übungen, die den Heilungsprozess unterstützen. Sie helfen, die Körperwahrnehmung zu verbessern, was unbewusste Gewohnheiten wie Zähneknirschen reduzieren kann 17,30,31,49,50,53,54,55. Zudem fördern sie langfristig die Funktion und Belastbarkeit des Kiefergelenks.

Training als Therapie bei CMD- Beschwerden

Krafttraining für den Oberkörper ist ein wertvoller Bestandteil der Behandlung und Vorbeugung von CMD. Häufig stehen Beschwerden im Nacken-, Schulter- und Rückenbereich in Zusammenhang mit CMD, und gezieltes Training dieser Bereiche kann spürbare Verbesserungen bringen.

Darüber hinaus hilft Krafttraining, Stress abzubauen – ein wesentlicher Faktor, der sich positiv auf die Beschwerden auswirken kann. Regelmäßiges Training stärkt nicht nur die Muskulatur und steigert die Belastbarkeit des Körpers, sondern verbessert auch die Durchblutung. Dies unterstützt den Abtransport entzündungsfördernder Stoffe und fördert die Regeneration.

Nur durch konsequentes und regelmäßiges Training lassen sich Beschwerden nachhaltig lindern, einer CMD effektiv vorbeugen und die Lebensqualität langfristig steigern. Krafttraining bietet damit eine einfache, aber wirkungsvolle Möglichkeit, die Gesundheit ganzheitlich zu fördern.

MYTHEN

CMD ist eine klar definierte Krankheit

CMD ist keine eigenständige Krankheit, sondern ein Sammelbegriff für verschiedene Symptome und Beschwerden, die durch unterschiedliche Ursachen ausgelöst werden können, z. B. muskuläre Verspannungen, Gelenkprobleme oder Stress.

Kieferknacken ist unnormal und behandlungsbedürftig

Kiefergeräusche, wie beispielsweise Klicken oder Knacken können begleitend zu einer CMD auftreten, treten aber auch bei 50% der Symptom- bzw. Beschwerdefreien Patienten auf14. Grundsätzlich sind Knackgeräusche, die ohne begleitende Schmerzen auftreten, meist nicht behandlungsbedürftig!

CMD betrifft nur das Kiefergelenk

CMD kann auch Symptome in anderen Körperbereichen verursachen, wie Kopf-, Nacken- oder Rückenschmerzen.

Massage der Kaumuskulatur ist notwendig bei CMD Beschwerden

CMD Beschwerden erfordern meist einen ganzheitlichen Behandlungsansatz, der physiotherapeutische Maßnahmen, Stressbewältigung, Lebensstiländerungen und in manchen Fällen auch zahnärztliche Behandlungen kombiniert um einen langfristigen Erfolg zu haben.

Botox hilft gegen CMD Beschwerden

Die Behandlung mit „Botulinum“ (besser bekannt als Botox) ist eine neue Methode, die in den letzten Jahren intensiv erforscht wurde. Sie wird vor allem bei Patienten eingesetzt, die unter starken Verspannungen der Kaumuskulatur oder Zähneknirschen leiden13,47,48 . Die Wirkung beginnt etwa 3 bis 5 Tage nach der Injektion und hält ungefähr 6 Monate an. Danach muss die Behandlung möglicherweise wiederholt werden. Wichtig ist, dass diese Therapie immer in Kombination mit physiotherapeutischen Maßnahmen zur Belastbarkeitssteigerung und Lebensstiloptimierung durchgeführt wird, um den bestmöglichen Erfolg zu erzielen 13,36,37,47,48.

Wenn man knirscht, entwickelt man automatisch CMD-Beschwerden

Es gibt Menschen, die unter leichten muskulären Verspannungen leiden, aber trotzdem starke Schmerzen und Einschränkungen im Alltag haben. Es gibt aber auch Menschen, die stark Knirschen, wodurch die Zähne bereits stark angegriffen sind, aber sie keinerlei Schmerzen oder Einschränkungen im Alltag erleben.

Das liegt daran, dass Schmerzen multifaktoriell sind und dementsprechend immer mehrere Faktoren eine Rolle spielen und nicht nur die strukturellen Faktoren.  Hier kommen wieder unsere eigene Belastbarkeit und unsere Lebensstilfaktoren ins Spiel. Menschen mit einer hohen Resilienz, sind weniger anfällig für eine CMD – Die gute Nachricht: Resilienz kann man jederzeit wieder aufbauen.

FAZIT

CMD ist keine Krankheit, die nicht nur das Kiefergelenk betrifft, sondern hängt oft mit psychologischen und körperlichen Belastungen zusammen. Der Fokus sollte weniger auf der Behandlung der Kieferstrukturen liegen, sondern auf der Verbesserung der Belastbarkeit des gesamten Körpers und der Stressbewältigung. Mit einem individuellen Ansatz können Beschwerden effektiv gelindert werden, ohne Operationen, Massagen oder anderen aufwendigen Behandlungen.

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